Helmut Lipfert (Wirtschaftswissenschaftler)

Helmut Lipfert (Wirtschaftswissenschaftler)

Helmut Lipfert (* 5. Mai 1924 in Braunschweig; † Oktober 2008 in Hamburg) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lipfert studierte an der Fakultät für Staats- und Rechtswissenschaften der Philipps-Universität in Marburg. Dort wurde er am 5. Mai 1953 mit einer Arbeit zu Kooperation und Leistungswettbewerb im Betrieb zum Dr. rer. pol. promoviert. Anschließend arbeitete er im Bankgewerbe und wurde 1955 Vorstandsassistent. Diese Tätigkeit setzte er von 1955 bis 1958 als Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung fort.

Von 1956 bis 1958 war er Lehrbeauftragter an der Technischen Hochschule Darmstadt (TH Darmstadt). Lipfert habilitierte sich 1958; seine Habilitationsschrift trägt den Titel Devisenhandel und Devisengeschäfte der Banken, Exporteure und Importeure.[1] Es folgte eine Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Universität Frankfurt/Main von 1959 bis 1962. An der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster nahm er eine Lehrstuhlvertretung von 1959 bis 1960 wahr, um dann 1960 an der TH Darmstadt zum Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre ernannt zu werden.[2]

Im Jahre 1962 wechselte er an die Universität Hamburg auf eine Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. In der lehre war sein Schwerpunkt der Bank- und Versicherungsbetrieb. Gleichzeitig leitete er auch Institut für Geld- und Kapitalverkehr der Universität Hamburg. Im Jahre 1966 wechselte als Vorstand der Rheinischen Girozentrale und Provinzialbank, der heutigen Westdeutschen Landesbank wieder in die Privatwirtschaft. In Düsseldorf übernahm er in diesen Jahren das Amt des Vizepräsidenten der Rheinische-Westfälischen Börse. An das Institut européen d’administration des affaires (INSEAD) in Fontainebleau ging er 1975 bis 1976 als Full Professor for Finance.

Danach nahm er wieder in Hamburg an der Universität ab 1976[3] eine Tätigkeit am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Genossenschaftswesen auf. In den Jahren von 1976 bis 1982 wurde er auch zum Distinguished Visiting Professor am INSEAD ernannt.

Lipfert war Mitglied in der Börsensachverständigenkommission beim Bundesfinanzministerium und im Vorstand der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz sowie Vorsitzender des Vorstandes der Europäischen Vereinigung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung und des Aufsichtsrats der Tchibo Frisch-Röst-Kaffee AG in Hamburg.

Schriften

  • Devisenhandel. Devisengeschäfte der Banken, Exporteure und Importeure, Frankfurt/Main 1958
  • Der deutsche Privatdiskontmarkt, Frankfurt/Main 1959
  • Nationaler und internationaler Zahlungsverkehr, Wiesbaden 1960
  • Der Geldmarkt, Frankfurt/Main 1962
  • Geld und Kapital im Gemeinsamen Markt. Vorschläge zur Koordinierung und Entwicklung der Finanzmärkte der EWG, Düsseldorf 1962
  • Einführung in die Währungspolitik, München 1964
  • Internationale Finanzmärkte. Probleme und Entwicklungen eines Jahrzehnts, Frankfurt/Main 1964
  • Unternehmensfinanzierung : Neues zu einem alten Thema, Darmstadt 1965
  • Optimale Unternehmensfinanzierung, Frankfurt/Main 1967
  • Unternehmenspolitik bei schwankender Konjunktur mit anderen, Wiesbaden 1967
  • Internationaler Devisen- und Geldhandel, Frankfurt/Main 1967
  • Währungsstabilität in einer integrierten Welt. Beiträge zur Geldtheorie und Geldpolitik. Festgabe für Otto Veit mit Armin Gutowski , Karl Häuser, Hans Otto Lenel und Claus Köhler, Stuttgart 1974
  • Arbeitsrechts-Handbuch, München 1983
  • Mitgliederförderndes Kooperations- und Konkurrenzmanagement in genossenschaftlichen Systemen, Göttingen 1986
  • Devisenhandel mit Devisenoptionshandel, Frankfurt/Main 1988
  • Mitgliedschaftsattraktivität als Aufgabe genossenschaftlicher Kooperationspolitik mit Rolf Lürig, Göttingen 1991

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erich Priewasser, Prof. Dr. Helmut Lipfert zum 65. Geburtstag, in: Zeitschrift für das gesamte Genossenschaftswesen, 39. Jg. 1989, S. 89–90
  2. Walter Habel, Wer ist Wer?, Lübeck 1993
  3. Jens Jokisch et al.: Finanz-, Bank- und Kooperationsmanagement, Frankfurt am Main, 1989, S. 9–12

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