Herbert Bötticher

Herbert Bötticher

Herbert Bötticher (* 19. Dezember 1928 in Hannover; † 8. Oktober 2008 in Düsseldorf) war ein deutscher Schauspieler.

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Leben

Herbert Bötticher wuchs als Sohn eines Kapellmeisters in Hannover auf und besuchte dort die Luther-Oberrealschule. Nach dem Abitur absolvierte er von 1948 bis 1950 an der Schauspielschule Hannover eine Ausbildung zum Schauspieler. Das erste Theaterengagement erhielt er 1950 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, ab 1954 spielte er am Theater Bielefeld, 1957 am Theater am Rossmarkt in Frankfurt am Main und 1958 an der Komödie im Marquardt in Stuttgart. Im selben Jahr wechselte er an die Münchner Kammerspiele, wo er zehn Jahre zum Ensemble gehörte. Anschließend arbeitete er als freier Schauspieler und gastierte unter anderem 1973 als Higgins in dem Musical My Fair Lady in Frankfurt. Wiederholt führte er auch Regie, unter anderem am Theater Koblenz, an der Komödie im Bayerischen Hof in München sowie an den Hamburger Kammerspielen.

Seit 1960 war Bötticher umfangreich als Darsteller in Film und Fernsehen tätig. Seine Bandbreite umfasste Bühnenadaptionen wie Hamlet, Die zwölf Geschworenen oder Biedermann und die Brandstifter, aber auch Krimis wie Derrick oder Hoopers letzte Jagd, ein Fernsehspiel über die britischen Posträuber in den 1960er-Jahren. Sein komödiantisches Talent, häufig versehen mit einer zielsicher eingesetzten Begriffsstutzigkeit oder Nervosität, zeigte er in Komödien wie Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung nach Eric Malpass, in der preisgekrönten Produktion Lina Braake, in Familienserien wie Ich heirate eine Familie und in Satiren wie Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht von Ephraim Kishon. In den 1960er-Jahren war er häufig in Fernsehspielen zu sehen.

Häufig lieh Bötticher seine Stimme Hörspielen und Synchronisation. Von 1961 bis 1969 unterrichtete er an der Falckenberg-Schule in München. Seine letzte Regiearbeit war die Komödie Süßer die Glocken im Theater am Dom in Köln in der Spielzeit 2005/2006.

Bötticher lebte zuletzt in München im Stadtteil Schwabing. Er war mit der Schauspielerin Doris Gallart verheiratet, das Paar lebte aber voneinander getrennt. Er wurde am 8. Oktober 2008 in seinem Hotelzimmer in Düsseldorf tot aufgefunden, wo er einem Herzleiden erlegen war. Sein letztes Projekt war das Musical Gigi am Düsseldorfer Theater an der Kö, bei dem er Regie führen und die Hauptrolle übernehmen wollte. Auf ausdrücklichen Wunsch seiner Witwe wurden die Arbeiten an der Produktion fortgesetzt.[1]

Filmografie

  • 1961: Hamlet, Prinz von Dänemark
  • 1962: Spielsalon
  • 1962: Florence und der Zahnarzt
  • 1963: Mirandolina
  • 1963: Candida
  • 1963: Die zwölf Geschworenen
  • 1963: Zweierlei Maß
  • 1963: Die sanfte Tour
  • 1964: Hotel Iphigenie
  • 1964: Gerechtigkeit in Worowogorsk
  • 1964: Der Mann nebenan
  • 1965: Glück in Frankreich
  • 1965: Der müde Theodor
  • 1967: Blut floß auf Blendings Castle
  • 1967: Biedermann und die Brandstifter
  • 1967: Der Tod läuft hinterher (Mehrteiler)
  • 1967: Das Kriminalmuseum – Kaliber 9 (Serie)
  • 1968: Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung
  • 1968: Heim und Herd
  • 1968: Keine Angst vor der Hölle
  • 1968: Die Ente klingelt um halb acht
  • 1968: Bengelchen liebt kreuz und quer
  • 1969: Der Kommissar – Das Messer im Geldschrank (Serie)
  • 1969: Vom Teufel geholt
  • 1969: Jacques Offenbach – Ein Lebensbild
  • 1970: Mein Freund Harvey
  • 1970: Die 13 Monate
  • 1970: Der Kommissar – Messer im Rücken
  • 1971: Glückspilze
  • 1971: Geschäfte mit Plückhahn
  • 1971: Die Frau ohne Kuß
  • 1972: Tatort – Der Fall Geisterbahn
  • 1972: Hoopers letzte Jagd
  • 1972: Doppelspiel in Paris

Einzelnachweise

  1. http://www.linie1-magazin.de/linie1/news/Boulevard/artikel.php?id=35532

Weblinks


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