- Herbert von Hintzenstern
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Herbert von Hintzenstern (* 24. Oktober 1916 in Magdeburg; † 22. Januar 1996 in Weimar) war ein deutscher Theologe und Journalist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von Hintzenstern studierte von 1936 bis 1940 Evangelische Theologie in Halle (Saale) und Jena. Im Jahr 1939 erklärte er seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben. Im Jahre 1940 promovierte er in Jena mit einer von Walter Grundmann betreuten Doktorarbeit über Houston Stewart Chamberlains Darstellung des Urchristentums zum Dr.theol. Grundmann betrachtete Hintzenstern als seinen begabtesten Schüler. Hintzenstern war Vikar in Eisenach und Jena und wurde hier zum Pfarrer ordiniert. Seit 1943 war er Hilfsprediger in Eisenach, seit 1945 in Lauscha, wo er ab 1948 als Pfarrer wirkte. Hier trat er der DDR-CDU bei. Im Jahre 1952 wurde er zum Landesjugendpfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen berufen. Seit 1956 leitete er die Evangelische Akademie Thüringen und die Pressestelle der Kirche. Gleichzeitig wurde er zum Chefredakteur der Kirchenzeitung Glaube und Heimat berufen. 1962 wurde er zum Kirchenrat ernannt. Von 1968 bis 1986 war er nebenamtlicher Leiter des Lutherhauses in Eisenach.
Leistungen
Hintzenstern hatte Einfluss auf die Öffentlichkeitsarbeit und die Außendarstellung seiner Kirche. Als kirchengeschichtlich bewanderter Theologe hielt er zahlreiche Vorträge in Kirchgemeinden zu allgemein kirchengeschichtlichen und speziell zu Themen aus dem Bereich der Kunstgeschichte und Ikonografie. Er trug kirchenpolitisch dazu bei, dass die Thüringer Kirche einen Konfrontationskurs zur SED vermied und dadurch zum Entstehen eines bestimmten Vertrauenspotentials der führenden Partei gegenüber kirchlich gebundenen Bürgern half, was angesichts der konservativ-völkischen Vergangenheit dieser Kirche (vgl. das Kirchenregiment der „Deutschen Christen“) respektabel ist.
Werke
- H. St. Chamberlains Darstellung des Urchristentums. Weimar: Verlag Deutsche Christen; Weimar: Der neue Dom, Schneider & Co. 1941 (Studien zu deutscher Theologie und Frömmigkeit; Bd. 6)
- Der Kreuzaltar in Gräfentonna - ein unbekanntes Meisterwerk. Ein Bildbuch. Berlin: Ev. Verlagsanstalt 1957
- (Hrsg.): Domine dirige me in verbo tuo. Herr, leite mich nach deinem Wort! Festschrift zum 70.Geburtstag von Landesbischof D.Moritz Mitzenheim.
- (mit Karl Brinkel): Des Herren Name steht uns bei. Luthers Freunde und Schüler in Thüringen. Bd. 1 1961
- (mit Karl Brinkel): Ach, Herrgott,wie reich tröstest du. 1962
- (Hrsg.): 50 Jahre im Dienste der Kirche. Eine Festgabe zum goldenen Ordinationsjubiläum von Landesbischof D. Dr. Mitzenheim am 18. Okt. 1964 1964
- Die Bilderpredigt des Gothaer Tafelaltars. Berlin 1965
- Luther in Eisenach. 1967
- Die Altäre in Bibra - Aus Riemenschneiders Werkstatt., Berlin 1969
- (Hrsg.): Altarbilder aus der Reformationszeit Lucas Cranach d. Ä. - Hrsg. 1969
- Lucas Cranach d. Ä. Altarbilder aus der Reformationszeit 1975
- 300 Tage Einsamkeit: Dokumente und Daten aus Luthers Wartburgzeit 1982
- Hrsg.) Martin Luther: Briefe von der Wartburg 1521/22.(Schriften der Wartburg Stiftung 4), Neuauflage 1991
- Farbiger Abglanz. 1985
- Dorfkirchen in Thüringen. Berlin 1986
- (Hrsg.): Fundamente: Dreißig Beiträge zur thüringischen Kirchengeschichte'.' 1987
- Von Würzburg nach Bibra. Riemenschneideraltäre in Thüringen. 1987
- Herder in Weimar. 1988
Literatur
- Erich Stegmann: Der Kirchenkampf in der Thüringer Evangelischen Kirche 1933-1945, Berlin 1984
- Thomas A. Seidel (Hg.): Thüringer Gratwanderungen. Beiträge zur 75jährigen Geschichte der evangelischen Landeskirche Thüringens, Reihe: Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte, Sonderband 3, Leipzig 1998, ISBN 3-374-01699-5
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