- Heukendorf
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Wintersdorf Stadt MeuselwitzKoordinaten: 51° 3′ N, 12° 21′ O51.05472222222212.356388888889176Koordinaten: 51° 3′ 17″ N, 12° 21′ 23″ O Höhe: 176 m Fläche: 30,9 km² Einwohner: 2873 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1. Dez. 2007 Postleitzahl: 04610 Vorwahl: 03448 Wintersdorf ist seit 1. Dezember 2007 ein Ortsteil der Stadt Meuselwitz im thüringischen Landkreis Altenburger Land.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden der ehemaligen Gemeinde Wintersdorf sind (jeweils im Uhrzeigersinn, im Süden beginnend): Rositz, Kriebitzsch, Haselbach, Treben, Gerstenberg sowie die Städte Altenburg, Meuselwitz und Lucka im Landkreis Altenburger Land sowie die Stadt Regis-Breitingen im sächsischen Landkreis Leipzig.
Gliederung
Der ehemaligen Gemeinde Wintersdorf gehörten folgende Ortsteile an: Lehma (eingemeindet 1996), Neubraunshain, Trebanz (eingemeindet 1996), Waltersdorf, Heukendorf, Pflichtendorf, Gröba, Bosengröba.
Geschichte
1181 wurde Wintersdorf erstmals urkundlich genannt im alten Zehntverzeichnis des Klosters Bosau bei Zeitz.
NS-Diktatur
Seit 1942 bestanden vier Zwangsarbeiterlager mit insgesamt 382 Personen, die für die Gruben Fortschritt und Marie arbeiten mussten.[1]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1994 - 2.527
- 1995 - 2.536
- 1996 - 2.987
- 1997 - 2.988
- 1998 - 3.054
- 1999 - 3.068
- 2000 - 3.049
- 2001 - 3.057
- 2002 - 3.039
- 2003 - 3.009
- 2004 - 2.984
- 2005 - 2.934
- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Im März 2007 wurde auf einer gesonderten Gemeinderatssitzung die Eingliederung in die Nachbarstadt Meuselwitz beschlossen.
Politik
Wappen
Wie viele Wappen der Städte und Gemeinden des Altenburger Landes wurde auch hier das Wintersdorfer Wappen nach den Gesetzen der historischen Hilfswissenschaft Heraldik (Wappenkunde) geschaffen. Nach einem von Staatsarchiv Weimar mit dem Landesamt für Denkmalspflege und Heimatschutz geführten Schriftwechsel, nahm die Gemeinde Wintersdorf 1937 das Wappen an. Im oberen Teil vom Wappen befindet sich Schlegel und Eisen, woran man erkennt, dass Wintersdorf nicht nur ein Bauerndorf mit Landwirtschaft, Schafzucht und Wollkämmerei war, sondern seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker vom Braunkohlenbergbau geprägt wurde. Die Neugestaltung des Dienstsiegels, welche nach der Aussage des Altlehrers und Ortschronisten A. Junghanns 1950 der Altenburger Künstler Paulik in Auftrag nahm, ist zweifellos nach der Vorlage des alten Wappens erfolgt. In alten Zeiten, als in Wintersdorf noch die Zigarrenindustrie dominierte, wünschten sich viele Menschen, dass, falls Wintersdorf einmal Stadt werde, auch die Zigarre im Wappen erscheint.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Am Rand des Ortes erstreckt sich der Haselbacher See. Sein Wintersdorfer Ufer ist von der Ortsmitte aus auf der Gröbaer Straße in Richtung Ramsdorf erreichbar. Am Ortsausgang führt die Straße ins Schnaudertal hinab und danach in den Kammerforst hinein.
Rechtsseitig liegt der Öltsch (mundartlich Erlcht, also Erlenholz) - ein Flächen-Naturdenkmal entlang des Bächleins Schnauder am Nordrand des Forstes. Noch vor der gesperrten alten Schnauderbrücke nach Ruppersdorf ist rechtsseitig der Eintritt in das Naturschutzgebiet über einen Hohlweg möglich. Anfang Mai blühen dort Aronstab und andere seltene, geschützte Wildpflanzen. Linksseitig befinden sich die Reste des Bauerndorfes Ruppersdorf, das 1956 abgebaggert wurde für die Braunkohle.
In Richtung Ramsdorf werden nach Verlassen des Waldes linker Hand die Wildenhainer Schnauderwiesen bis an den Ostrand des Öltschs hin überblickbar. Eine schmale Fahrstraße im Ortsteil Gröba (1181 urkundlich erwähnt) führt rechts in die Schnauderwiesen hinein. An der Schnauderbrücke wird die Maus erreicht, der Ortsteil Bosengröba (1277 urkundlich erwähnt), in dem bis in die 1950er Jahre eine Wassermühle betrieben wurde.
Rechtsseitig der Straße liegt Waldschlösschen, ein Ortsteil nahe der Schnauder, benannt nach einem ehemaligen Garten-Restaurant, mit Lindengarten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ernst Daube (*9. Februar 1869 in Heukendorf; †15. Juli 1956 in Meuselwitz) Schriftsteller und Mundart-Dichter
- Alfred Schmidt (1891–1985), KPD-O Politiker, Widerstand
- Alfred Ahner (1890–1973), Maler und Zeichner
Einzelnachweise
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S.26f., ISBN 3-88864-343-0
Weblinks
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