- Hippolyt Poschinger von Frauenau
-
Hippolyt Theodor Wilhelm Georg Benedikt Johannes Maria Freiherr Poschinger von Frauenau (* 19. Juni 1908 in Bamberg; † 20. Juli 1990 in Zwiesel) war ein deutscher Unternehmer, Forstwirt und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Poschinger war mütterlicherseits ein Urenkel des bayerischen Ministerpräsidenten Otto Graf von Bray-Steinburg und entstammte väterlicherseits der Glasmacher-Dynastie Poschinger aus dem Bayerischen Wald. Sein Schwager war der Weihbischof in München und Freising, Heinrich Graf von Soden-Fraunhofen.
Er besuchte in Regensburg und Frauenau die Volksschule und von 1919 bis 1926 das humanistische Gymnasium des Benediktinerklosters Ettal. 1930 schloss er sein Studium an der Universität München als Diplom-Forstwirt ab, im Dezember desselben Jahres übernahm er die Verwaltung des väterlichen land- und forstwirtschaftlichen Besitzes auf Gut Oberfrauenau, welcher im Vorjahr durch Orkan und Hagelschlag stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.
1952 wählte ihn der Landesausschuss des Bayerischen Bauernverbandes als Repräsentanten der Forstwirtschaft in den Bayerischen Senat. Dort übernahm er 1964 das Amt des 1. Vizepräsidenten und wurde am 10. Januar 1968 zum Präsidenten der Bayerischen 2. Kammer gewählt. 1980 übergab er seinen Besitz an seinen Sohn Stephan und schied drei Jahre später aus dem Senat aus.
Daneben war Poschinger ab 1960 auch Vorsitzender des Bayerischen Waldbesitzerverbandes. Dabei verstand er es, die verschiedenen Besitzergruppen in den Verband zu integrieren und ihre gemeinsamen Interessen erfolgreich zu vertreten. Wesentlich auf seine Initiative hin kamen beispielsweise das Forstschädenausgleichsgesetz und eine Senkung der Einheitswerte zustande.
Hippolyt Poschinger von Frauenau starb am 20. Juli 1990 im Alter von 82 Jahren .[1]
Ehrungen
- 1968 – Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1973 – Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1978 – Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1973 – Große Staatsmedaille in Gold des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für „hervorragende Verdienste um die Bayerische Land- und Forstwirtschaft“
Schriften
- Dreihundertfünfzig Jahre Poschinger in Frauenau, Frauenau 1955
- mit Ludwig Ritter von Poschinger: Verzeichnis der Mitglieder des Geschlechtes Poschinger. Beginnend mit Joachim um das Jahr 1520, O. O. 1962
- 25 Jahre Bayerischer Senat 1947 - 1972. Ansprachen anläßlich des 25jährigen Bestehens des Bayerischen Senats gehalten am 4. Dez. 1972 im Maximilianeum, München, München 1972
Literatur
- Helga Schmöger (Bearb.): Der Bayerische Senat. Biographisch-statistisches Handbuch 1947–1997. Hauptband. Droste, Düsseldorf 1998, ISBN 3-7700-5207-2, (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 10).
- Heinrich Rubner: Hippolyt Freiherr von Poschinger. In: Heinrich Rubner: Hundert bedeutende Forstleute Bayerns (1875 bis 1970). Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München 1994, (Mitteilungen aus der Staatsforstverwaltung Bayerns 47, ISSN 1616-511X), S. 136–138.
- Ingeborg Seyfert: Daten zur Glasgeschichte der Poschinger. Eine Einladung zu einer besinnlichen Wanderung. 3. Auflage. I. Seyfert, Lindberg 1992.
- N.N.: Baron Hippolyth Freiherr von Poschinger - 14 Jahre Präsident des Bayerischen Senats. In: Der Bayerwald Jg. 95, 2003, Heft 4, ISSN 0405-0851, S. 36–37.
- N.N.: Verleihung der Bayerischen Goldenen Staatsmedaille an Hippolyt Freiherr Poschinger von Frauenau. In Der Forst- und Holzwirt Jg. 28, 1973, Heft 16, ISSN 0932-9315, S. 336–337.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ N.N.: Baron Hippolyth Freiherr von Poschinger – 14 Jahre Präsident des Bayerischen Senats. In: Der Bayerwald, Straubing, 95 (2003), 4, S. 36/37 (Web-Archiv 2003, abgerufen am 10. Juni 2007)
Präsidenten des Bayerischen SenatsJosef Singer | Hippolyt Freiherr Poschinger von Frauenau | Hans Weiß | Walter Schmitt-Glaeser | Heribert Thallmair
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Poschinger — ist der Familienname folgender Personen: Egon von Poschinger (1894–1977), deutscher Unternehmer und Maler Hermann Poschinger (1886–1965), österreichischer Maler Hippolyt Poschinger von Frauenau (1908–1990), deutscher Unternehmer, Forstwirt und… … Deutsch Wikipedia
Poschinger (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Poschinger Das Poschinger Mausoleum in … Deutsch Wikipedia
Frauenau — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Johann Michael von Poschinger — Johann Michael II. von Poschinger Johann Michael (II.) Reichsritter und Edler von Poschinger (* 18. Mai 1794 in Frauenau; † 31. Oktober 1863 in Regen) war ein bayerischer Fabrikant und Landtagsabgeordneter. Der Sohn des Hüttenherrn Georg Benedikt … Deutsch Wikipedia
Gesamtliste der Träger des Bundesverdienstkreuzes — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | … Deutsch Wikipedia
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland — Listen der Träger des Bundesverdienstkreuzes Gesamtübersicht | Großkreuze | Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband | Großes Verdienstkreuz mit Stern | … Deutsch Wikipedia
Oberfrauenau — Gemeinde Frauenau Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Liste der Biografien/Poo–Pos — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q … Deutsch Wikipedia
Bruckertshof — Der gesamte Artikel besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte: Mehr als die Hälfte des Artikels sind Listen (über 30 Einzellisten). Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Wildensorg — Der gesamte Artikel besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte: Mehr als die Hälfte des Artikels sind Listen (über 30 Einzellisten). Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia