Hochschulabschluss

Hochschulabschluss

Als Hochschulabschluss wird der nach einem Hochschulstudium verliehene akademische Grad oder sonstige Studienabschluss durch kirchliche oder staatliche Prüfung bezeichnet. In Deutschland verfügten im Jahr 2009 etwa 12 Prozent der Bevölkerung über einen Hochschulabschluss.

Hochschulabschlüsse können in Deutschland staatliche Universitäten, Technische Hochschulen, Kunsthochschulen, Fachhochschulen usw. sowie staatlich anerkannte Hochschulen, etwa kirchliche Hochschulen verleihen. Berufsakademien sind dagegen keine Hochschulen und verleihen ihre Abschlüsse als staatliche Abschlussbezeichnungen.

Inhaltsverzeichnis

Akademischer Grad

siehe auch Akademischer Grad

In Deutschland gibt es die folgenden akademischen Grade nach einer bestandenen Hochschulprüfung. Die angegeben Studienzeiten sind Regelstudienzeiten.

  • Bachelor (auch Bakkalaureus) nach 3-jährigem Studium an einer Hochschule (seltener auch bis zu 4 Jahre)
  • Master (auch Magister) nach einem konsekutiven Studium von insgesamt 5 Jahren
  • Diplom (FH) nach 4-jährigem Studium an einer Fachhochschule
  • Diplom (DH) nach 3-jährigem Studium an einer Dualen Hochschule.
  • Diplom (in Bayern auch Diplom (univ.)) nach 4- bis 5-jährigem Studium an einer Universität/Technischen Universität, Kunsthochschule bzw. Technischen Hochschule
  • Akademiebrief, nach einem Kunststudium an einigen Kunsthochschulen
  • Magister nach 4- bis 5-jährigem Studium
  • Meisterschüler, nach einem Weiterbildungsstudium an Kunsthochschulen
  • Lizentiat
  • Doktor nach einer Promotion oder einem Promotionsstudium (nur an Universitäten, Technischen Universitäten und Hochschulen sowie diesen gleichgestellten Hochschulen und einigen Kunsthochschulen und Kirchlichen Hochschulen möglich)

Staatliche und kirchliche Abschlüsse

Daneben gibt es noch kirchliche und staatliche Abschlüsse von Studiengängen, die nicht durch eine Hochschulprüfung erworben werden und nicht zu einem akademischen Grad führen:

  • Erstes Staatsexamen, staatliche Prüfungsform
  • Kirchliches Examen, kirchliche Prüfungsform

Die Hochschulen können jedoch je nach Bundesland auch bestimmte akademische Grade aufgrund staatlicher oder kirchlicher Prüfungen verleihen.

Studienfächer

Mit welchem Abschluss ein Studiengang endet, hängt hauptsächlich vom Studienfach ab.

Fächer   Bachelor   Diplom (FH) (auslaufend) Diplom (auslaufend) Magister (auslaufend) Master     Staatsexamen  
Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie (1) (1) (1)
Rechtswissenschaften LL.B.(1) (1) (2) (1) LL.M.(1)
Geisteswissenschaftliche Fächer wie Philosophie, Geschichte, Sprach- oder Literaturwissenschaften • B.A. • M.A. (Lehramt)
Psychologie • B.Sc M.Sc (Lehramt)
Sozialwissenschaften und Geographie (Lehramt)
Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften • B.Sc. • M.Sc. (Lehramt)
Ingenieurwissenschaften (Lehramt)
Wirtschaftswissenschaften (Lehramt)

Legende

• Regelabschlüsse der entsprechenden Fächer
(1) Studiengänge, die nicht zu dem in diesen Studienfächern üblichen Staatsexamen führen, das wiederum Voraussetzung für spezielle berufliche Befähigungen ist, wie z.B. Approbation oder Volljurist.
(2) Akademischer Grad, der von vielen Hochschulen auf Antrag aufgrund des bestandenen Staatsexamens verliehen wird.

Lehramtstudiengänge werden mit Staatsexamen abgeschlossen. Neu eingeführt wurden allerdings die gestuften Studienabschlüsse Bachelor of Education und Master of Education, bei denen die Kultusministerkonferenz im Jahr 2005 Eckpunkte für die gegenseitige Anerkennung beschlossen hat. Zuvor gab es bereits Modellversuche für ein Bachelor- und Mastermodell für Lehramtsstudiengänge, z.B. das Bochumer Bachelor-/Master-Modell.

Statistik

Nach dem Bericht „Bildungsstand der Bevölkerung 2010“ des Statistischen Bundesamts[1] hatte die Bevölkerung Deutschlands insgesamt 9,7 Mio. Hochschulabschlüsse, davon 3,6 mio Fachhochschule, 5,3 Mio. Universitätsabschluss und 0,8 Mio. mit Promotion (alle Zahlen mit ausführlicher Erläuterung a.a.O).

Probleme beim Studienabschluss

Ein gewisser Prozentsatz der Studenten bekommt vor dem oder beim Studienabschluss psychische Probleme. Diese äußern sich unter anderem in

Sie können so stark sein, dass Studenten ihr Studium sogar noch kurz vor dem Ende abbrechen.

Oft verheimlichen die Betroffenen ihrer Umwelt ihren Zustand, verkennen, dass sie ohne Hilfe von außen nicht weiterkommen bzw. haben den Überblick verloren (Realitätsverlust, z.B.: Welche Scheine fehlen noch? Welche Termine können eingehalten werden, welche nicht?)

Viele Hochschulen / Studentenwerke / AStAs machen ihren Studenten Hilfsangebote für Einzelne bzw. Gruppen:

Praktiker beobachten, dass Ehrgeiz häufiger ein Grund für diese Probleme ist als Faulheit. Die Umstellung durch die Bologna-Reform hat den Alltag von Bachelor- und Masterstudenten deutlich verändert: sie haben strenge Vorgaben, eine größere Prüfungsdichte und geringere Gestaltungsfreiheiten. Wer dem vorgegebenen Tempo nicht folgen kann, gerät leicht in einen Rückstand.

Eine niedrige Abbrecherquote gilt als ein Qualitätsindiz für einen Studiengang.[2]

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt: Bildungsstand der Bevölkerung 2010
  2. Wiebke Toebelmann (zeit.de): Abschlusscoaching hilft verzweifelten Langzeitstudenten

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