Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung

Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung

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Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung
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Gründung 1906
Trägerschaft staatlich
Ort Konstanz
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Präsident Kai Handel
Kanzlerin Margit Plahl
Studenten 4.096 (SS 2011)[1]
Mitarbeiter ca. 350 (Mitarbeiter/Professoren)
Website www.htwg-konstanz.de

Die Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (kurz: HTWG Konstanz) ist eine Hochschule in Baden-Württemberg in Konstanz. Ihr internationaler Name ist Konstanz University of Applied Sciences.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Technikum

Die heutige Hochschule Konstanz hat ihren Vorläufer in dem 1906 gegründeten „Technikum Konstanz“. Die vom Ingenieur Alfred Wachtel gegründete private höhere technische Lehranstalt mit anfangs 28 Studenten und vier Dozenten wurde mit den drei Fachabteilungen Ingenieurschule, Technikerschule und Schule für Werkmeister gegründet. Sie nahm ihren Betrieb zunächst in der Hussenstraße 17 in der Konstanzer Altstadt mit einem Lehrangebot in Elektrotechnik und Maschinenbau auf, das kurz danach um Hoch- und Tiefbau erweitert wurde.

1911 zog das Technikum ans Rheinufer um (mit einem Jahr Verzögerung wegen Hochwasserschäden), nachdem die Studentenzahl auf 184 angestiegen war und der Platz nicht mehr ausreichte. 1934 erfolgte die Anerkennung als Staatliches Technikum.

Staatliche Ingenieurschule

1938 wurde das Technikum als „Staatliche Ingenieurschule Konstanz“ verstaatlicht. Nach Kriegsende 1945 schloss die französische Militärverwaltung die Ingenieurschule. 1946 wurde der Lehrbetrieb im neuen Staatstechnikum Konstanz wieder aufgenommen. Ab 1961 wurde die Ingenieurschule in landeseigener Trägerschaft weitergeführt als Staatliche Ingenieurschule Konstanz bis zur Verabschiedung des Hochschulrahmengesetzes im Deutschen Bundestag (1970-1976) und der konkreten Umsetzung im Baden-Württembergischen Hochschulgesetz (1976-1978), was jedoch nicht ohne Ängste und menschliches Leid vonstatten ging. (Quellenangaben fehlen).

Infolge dieser erneuten erheblichen Umstrukturierungsmaßnahmen kam es in der Übergangszeit zu längeren Streiks und z.T. gewaltsamen heftigen Auseinandersetzungen mit der alten Studierendenschaft, bzw. auch einigen Dozenten/Dozentinnen ohne Promotion, die sich noch in den bisherigen kurzen dreijährigen Studiengängen zum Ing.-Grad. befanden, bzw. dort tätig waren, und aus Angst vor Nachteilen die formale Anerkennung und Gleichstellung mit denen verlangten, die sich in den neuen achtsemestrigen Diplomstudiengängen mit deutlich erhöhten Zugangsvoraussetzungen in Form einer Art der Hochschulreife befanden, bzw. als Professoren/Professorinnen dort lehrten, diese verlangte Gleichstellung aus hochschulrechtlichen Gründen aber nicht erhielten. So musste in der Übergangszeit von der Ingenieurschule zur FH über viele Monate hinweg ein starkes Polizeiaufgebot die erhitzten Gemüter in Schach halten und beruhigen, damit sich der durch die Krawalle drohende Schaden in Grenzen hielt, bis die neuen Verhältnisse und Strukturen einer Hochschule sich etablieren konnten und von der Mehrheit anerkannt wurden. (Quellenangaben fehlen).

Fachhochschule

1971 entstand die Fachhochschule Konstanz (FH) aufgrund bundeseinheitlicher Regelungen im Hochschulrahmengesetz sowie des Landeshochschulgesetzes. Erster gewählter Rektor der neugeordneten FH Konstanz war Prof. Georg Schug.

Die neue Hochschule wurde durch die Fachbereiche Architektur, Bauingenieurwesen, Betriebs- und Fertigungstechnik, Konstruktions- und Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik, Energietechnik, Nachrichtentechnik, Informatik, Naturwissenschaftliche Grundlagen und Sozialwissenschaften sukzessive ausgebaut. Die Studentenzahl stieg von 1.012 im Jahr 1971 bis auf derzeit rund 4.000. In der Amtszeit von Rektor Olaf Harder (1980 bis 2006 im Amt) wurden zahlreiche neue Studiengänge gegründet. Am 1. Juni 2006 hat Dr. Kai Handel als Präsident die Nachfolge von Rektor Prof. Olaf Harder, zum Zeitpunkt des Amtswechsels dienstältester Rektor Deutschlands, angetreten.

Die überregional anerkannte Bodensee-Kunstschule Konstanz (BKK) wurde 1985 als Institut für Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Konstanz eingegliedert. 1995 erfolgte die Integration als Studiengang Kommunikationsdesign in den Fachbereich Architektur und Gestaltung.

1986 wurden das Forschungs- und Transferinstitut Institut für Innovation und Transfer (IIT) sowie die Technischen Akademie Konstanz e.V. gegründet. 1992 erfolgte die Gründung des Studienzentrum Schloss Langenrein (heute: Studienzentrum Villa Rheinburg) sowie der Zentralstelle für Forschung, Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit (derzeit: Zentralstelle für Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Lehre und Forschung - ZWÖLF).

In den Jahren 1995 bis 2000 erfolgte ein weiterer strategischer Schub der FH mit zahlreichen Umstrukturierungen und baulichen Erweiterungen. 2000 wurde aufgrund des neuen Fachhochschulgesetztes der Hochschulrat als höchstes Organ der Fachhochschule bestimmt. Bachelor- und Master-Abschlüsse wurden flächendeckend eingeführt. 2004 wurde die Hochschule als beste deutsche Hochschule in Sachen Weiterbildung durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet. 2004 feierte der Verband der Freunde, Förderer und Absolventen der FH Konstanz sein fünfzigjähriges Bestehen. 2005 wurde sie mit dem baden-württembergischen Landesforschungspreis ausgezeichnet - als erste Landesfachhochschule überhaupt.

Hochschule Konstanz

Mit Inkrafttreten des neuen Landeshochschulgesetzes für Baden-Württemberg vom 5. Januar 2005 ist die „FH Konstanz“ in die „Hochschule Konstanz für Technik, Wirtschaft und Gestaltung, Konstanz University of Applied Sciences“ umbenannt worden und die bisherigen Fachbereiche wurden gleichzeitig in Fakultäten überführt. Alle ehemaligen Diplom-Studiengänge wurden aufgrund des Bologna-Prozesses in der Zwischenzeit auf die Bachelor/Master- Struktur umgestellt.

Der Verband der Freunde, Förderer und Absolventen der FH Konstanz hat sich Ende 2006 in „Fördergesellschaft der Hochschule Konstanz“ umbenannt.

Die Hochschule Konstanz unterhält partnerschaftliche Kontakte zu zahlreichen Hochschulen und Universitäten in aller Welt, mit u.a. Austauschprogrammen für Studierende und Lehrende sowie gemeinsamen Forschungsprojekten. Sie gehört zum Verbund Internationale Bodensee-Hochschule.

Das Ausländerstudienkolleg (ASK) der Hochschule Konstanz ist als Zentralstelle für die Zeugnisanerkennung aller ausländischen Studienbewerber an Hochschulen in Baden-Württemberg zuständig. Außerdem führt das ASK Vorbereitungskurse für ausländische Studierende sowie die für eine Studienzulassung erforderlichen Deutsch- und Feststellungsprüfungen zentral für alle Hochschulen in Baden-Württemberg durch.

Die Hochschule Konstanz bemüht sich traditionell um gute Kontakte zur heimischen Wirtschaft und Industrie. Sie ermöglicht und fördert somit u.a. den Zugang und die Teilhabe dieser Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) an stets aktuellen Forschungsergebnissen (Technologie- und Wissenstransfer) und ist damit eine der bedeutendsten Wissenschaftseinrichtungen für den Erfolg der Region Hochrhein-Bodensee und Region Bodensee-Oberschwaben sowie den benachbarten Schweizer Kanton Thurgau, aus dem viele junge Menschen gerne an der Konstanzer Hochschule studieren.

Die Bibliothek der HTWG Konstanz wurde 2009, 2010 und 2011 zur bundesweit besten "Hochschulbibliothek" gewählt.[2]

Fakultäten

Die Hochschule Konstanz hat derzeit folgende Fakultäten:

  • Architektur und Gestaltung
  • Bauingenieurwesen
  • Elektrotechnik und Informationstechnik
  • Informatik
  • Maschinenbau
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Bachelorstudiengänge

  • Angewandte Informatik (Ab dem Wintersemester 2010 löst die Studiengänge Softwareengineering und technische Informatik ab)
  • Architektur
  • Automobilinformationstechnik
  • Bauingenieurwesen
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Elektrotechnik und Informationstechnik
  • Kommunikationsdesign
  • Maschinenbau/Konstruktion und Entwicklung
  • Maschinenbau/Produktion
  • Verfahrenstechnik und Umwelttechnik
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftsingenieurwesen Bau
  • Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik
  • Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau
  • Wirtschaftsrecht
  • Wirtschaftssprachen Asien und Management/Chinesisch
  • Wirtschaftssprachen Asien und Management/Südostasien/Südasien
  • Wirtschaftssprache Deutsch und Tourismunsmanagement

Masterstudiengänge

  • Architektur
  • Automotive Systems Engineering
  • Bauingenieurwesen
  • Business Information Technology (BIT): Ist ein Conversion Master (nicht-konsekutiver Master-Studiengang). Die Nicht Wirtschaftsinformatiker erlernen den Einsatz der IT zur Realisierung effizienter Geschäftsprozesse in Unternehmen. Ein bis zu zweisemestriger Auslandsaufenthalt an der Partnerhochschule Staffordshire_University ist möglich. Nach dem viersemestrigen Vollzeitstudium erhält man den Titel Master of Science [M.Sc.] Der Studiengang ist akkreditiert. Dies ermöglicht den Absolventen als Beamte den Zugang zum höheren Dienst oder gute Einstiegschancen in die Wirtschaft. Nach dem Studium bilden sie die Schnittstelle zwischen Anwendern der klassischen Betriebswirtschaft und der Unternehmens-IT.
  • Ehemals Communication Systems Engineering
  • Elektrische Systeme
  • Informatik (MSI)
  • Internationales Management Asien (ASM)
  • Kommunikationsdesign
  • Mechanical Engineering and International Sales Management
  • Mechatronik
  • Umwelt- und Verfahrenstechnik
  • Wirtschaftsingenieurwesen

Persönlichkeiten & Alumni

Bekannte Professoren

Bekannte Studenten/Absolventen

Michael Fürst war 2006 der Träger des Max-Weber-Preises für Wirtschaftsethik. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln für seine Dissertation zu „Risiko Governance - Die Wahrnehmung und Steuerung moralökonomischer Risiken“ vergeben und ihm von Vizekanzler Franz Müntefering in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften überreicht.[3]

Rektoren/Präsidenten

Verfasste Studierendenschaft AStA / USta

Bis 1977 existierte die Verfasste Studierendenschaft auch an der FH Konstanz. Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung wurde sie damals von der Landesregierung unter Ministerpräsident Hans Filbinger (CDU) verboten. An ihre Stelle trat eine Unabhängige Studierendenschaft, welche weitgehend die bisherigen demokratischen Strukturen übernahm. Heute existiert ein parlamentarisches System mit einem Studierendenparlament und einem Unabhängigen Studierendenausschuss (UStA) als ausführendem Organ.

Preise der Hochschule

  • Alfred Wachtel Preis (Leistungspreis der Hochschule)
  • Rosel Rödelstab Preis (Preis für soziales Engagement)
  • DAAD-Preis (Leistungspreis für Ausländische Studierende)
  • Preis der IHK Thurgau (Leistungspreis für den besten Schweizer Absolventen eines Jahrgangs der Hochschule)
  • Luca Pacioli – Preis (Preis für das beste Diplom im Studiengangs BWL)
  • Emma Herwegh Preis (für außergewöhnliches Engagement im Studiengang BWL)

Ehrensenator der HTWG Konstanz

  • Hans Dinger (1927-2010), Vorsitzender der Geschäftsführung der MTU München und Friedrichshafen von 1985 bis 1989 und Mitglied des Vorstandes der Daimler-Benz AG von 1986 bis 1989
  • Friedrich Dodel, Geschäftsleitung Siemens, ehemaliges Vorstandsmitglied der Fördergesellschaft sowie des Hochschulrats

Einzelnachweise

  1. Eckdaten über die HTWG Konstanz
  2. „Bibliotheksindex BIX 2008“, Bibliotheksindex BIX
  3. Preise und Auszeichnungen für Forschungsleistungen der Wissenschaftler der HTWG Konstanz

Weblinks


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