- Hochschule Kehl
-
Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl Gründung 1971 Trägerschaft staatlich Ort Kehl Bundesland Baden-Württemberg Staat Deutschland Rektor Paul Witt (seit April 2007) Studenten ca. 900 Mitarbeiter 50 davon Professoren 36 Website www.hs-kehl.de Die Hochschule Kehl ist eine der beiden Hochschulen für öffentliche Verwaltung (FHöV) in Baden-Württemberg. Sie liegt in Kehl im Ortenaukreis. Die zweite befindet sich in Ludwigsburg. An der Hochschule studieren Regierungsinspektoranwärter, die Beamte des Landes Baden-Württemberg sind und somit die Laufbahn für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst eingeschlagen haben.
Die Vorlesungen finden überwiegend in Gruppen mit rund 30 Studenten statt. Massenveranstaltungen mit mehreren Gruppen sind die Ausnahme.
Inhaltsverzeichnis
Ziele
Die Studierenden sollen aufgrund der vermittelten theoretisch-analytischen Fähigkeiten, Kenntnisse und Handlungskompetenzen und durch praktische Arbeit in die Lage versetzt werden, systematisch und mit anwendungsbezogener wissenschaftlicher Methodik in unterschiedlichen Berufsfeldern des öffentlichen Dienstes selbstständig tätig zu sein. Notwendiger Bestandteil dabei ist, Verständnis für die rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge im nationalen, europäischen und internationalen Bereich und für die Probleme der Verwaltungsorganisation zu erreichen. Dadurch soll Personal für Landes- und Kommunalverwaltungen herangebildet werden, das sowohl nach der individuellen Persönlichkeit als auch nach allgemeinen und fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten für den gehobenen Verwaltungsdienst geeignet und vielseitig verwendbar ist.
Studienverlauf
Studienverlauf seit 2007
Es wurde vom Diplom- auf den Bachelor-Studiengang umgestellt. Die Absolventen sind künftig Bachelor des gehobenen Verwaltungsdienstes bzw. Bachelor of Public Management (B. A.). Sie erreichen diesen Abschluss nach drei bzw. dreieinhalb Jahren. Das Studium verläuft nach wie vor praxisorientiert:
Einführungspraktikum
Das Einführungspraktikum beginnt am 1. September. Die Anwärter leisten diesen Dienst bei Gemeinden oder Landratsämtern ab. Das Praktikum soll den Studenten erste Praxiserfahrungen vermitteln. Anwärter mit einer Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung oder ähnlichen Vorkenntnissen wird das Einführungspraktikum erlassen. Die offizielle Studienzeit beträgt deshalb drei Jahre, obwohl es für die meisten dreieinhalb sind.
Vor dem eigentlichen Praktikum findet ein vierwöchiger Einführungslehrgang statt. Bei diesem werden erste theoretische Grundkenntnisse vermittelt.
Grundlagenstudium
Das eigentliche Studium beginnt am 1. März und dauert drei Semester. Insgesamt sind die folgenden 16 Module zu bestehen:
- Modul 1: Öffentlich-rechtliche Grundlagen des Verwaltungshandelns
- Modul 2: Ordnungs- und Planungsrecht
- Modul 3: Sozialrecht
- Modul 4: Kommunalrecht
- Modul 5: Zivilrechtliche Grundlagen des Verwaltungshandelns 1
- Modul 6: Zivilrechtliche Grundlagen des Verwaltungshandelns 2
- Modul 7: Öffentliche Finanz- und Betriebswirtschaft 1
- Modul 8: Öffentliche Finanz- und Betriebswirtschaft 2
- Modul 9: Öffentliche Finanz- und Betriebswirtschaft 3
- Modul 10: Volkswirtschaftslehre und Soziologie
- Modul 11: Verwaltungsinformatik/Organisation
- Modul 12: Personal
- Modul 13: Psychologie
- Modul 14: Proseminar
- Modul 15: Sprache und Interkulturalität/Studium generale
- Modul 16: Fachprojekte
Praxisphase
Im Anschluss an das Grundstudium folgt die 14-monatige Praxiszeit. Hier müssen vier von fünf Vertiefungsschwerpunkten abgedeckt werden. Davon soll man einen in der Privatwirtschaft, in einem anderen Bundesland oder im Ausland absolvieren. Begleitend finden ca. alle zwei Wochen eintägige Arbeitsgemeinschaften statt.
In den letzten drei Monaten der Praxisphase wird die Bachelorarbeit geschrieben.
Die Vertiefungsschwerpunkte sind:
- Organisation/Personal/Informationsverarbeitung
- Ordnungsverwaltung
- Leistungsverwaltung
- Wirtschaft/Finanzen/öffentliche Betriebe
- Kommunalpolitik/Führung im öffentlichen Sektor
Vertiefungsstudium
Das letzte Semester ist das so genannte Vertiefungsstudium. Hier kann man sich für einen von neun Vertiefungsbereichen entscheiden. Jeder dieser Bereiche gliedert sich in sechs Module.
Die Vertiefungsbereiche sind:
- Leistungsverwaltung
- Ordnungsverwaltung
- Umwelt- und Planungsrecht
- Europa
- Wirtschaft und Finanzen
- Kommunalpolitik
- öffentliche Betriebe und Krankenhausmanagement
- Informationstechnik und Management
- Personal und Organisation
Studienverlauf bis 2007
Das Studium verlief praxisorientiert. Es dauerte im Regelfall vier Jahre, die sich wie folgt gliederten:
Einführungsjahr
Im ersten Jahr (fachpraktisches Einführungsjahr) machten sich die Verwaltungspraktikanten mit Aufgaben und Arbeitsweisen der Verwaltung vertraut. Sie erwarben dabei allgemeine Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Arbeit in der Verwaltung erforderlich sind.
Das Einführungsjahr bestand aus
- neun Monaten praktischer Ausbildung bei einem Bürgermeisteramt, Gemeindeverwaltungsverband oder Landratsamt und
- drei Monaten dienstzeitbegleitendem Unterricht (dzU).
Grundstudium
Die Studierenden hatten im Grundstudium 33 Wochen Vorlesungen - ca. 30 Stunden pro Woche. Die restliche Zeit war (neben Urlaub) dem Selbststudium vorbehalten.
Es musste mindestens ein Proseminar besucht werden. Zusätzlich wurden Seminare, Verhaltenstrainings mit Videoaufzeichnungen, Sprachkurse sowie Übungen in Kleingruppen angeboten.
Am Ende der zwei Semester mussten sich die Studierenden entscheiden, ob sie das Hauptstudium (viertes Ausbildungsjahr) im Studienbereich "Verwaltung" (V-Zweig) oder "Wirtschaft" (W-Zweig) wählen. Daneben musste ein Wahlpflichtfach für das Hauptstudium ausgesucht werden.
Das Grundstudium endete mit der Zwischenprüfung. Die Zwischenprüfung bestand aus je einer schriftlichen Aufgabe aus den folgenden Bereichen:
- Öffentliches Recht
- Kommunalrecht und öffentliche Finanzwirtschaft
- Verwaltungsmanagement, Volkswirtschaft,
- Öffentliche Betriebswirtschaft
- Privatrecht, einschließlich Verfahrensrecht
- Ordnungswidrigkeitenrecht
Drittes Jahr: Praxisjahr
Das dritte Jahr diente der praktischen Anwendung der theoretischen Kenntnisse in ausgewählten Sachgebieten der öffentlichen Verwaltung. Die Studierenden sollten ihre Kenntnisse vertiefen und praktische Erfahrungen sammeln. Je nachdem, ob für das Hauptstudium der V-Zweig oder W-Zweig gewählt wurde, unterschieden sich die Ausbildungsstellen.
Im Praxisjahr waren die Anwärter im Vorbereitungsdienst mit Wahlmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung im In- oder Ausland tätig - beim W-Zweig auch in öffentlichen Betrieben und privaten Einrichtungen mit öffentlichen Aufgaben. Es konnte auch ein zwei- bis dreimonatiges Auslandspraktikum in dieser Zeit absolviert werden.
Außerdem fand im Praxisjahr ein etwa dreimonatiger Praxisunterricht statt - teilweise an der Hochschule, teilweise dezentral an verschiedenen Ausbildungsstandorten im Land.
Viertes Jahr: Hauptstudium
Es dauerte, wie das Grundstudium, zwei Semester. Die Lehrinhalte waren jeweils bezogen auf den Schwerpunkt "Verwaltung" oder "Wirtschaft". Im Frühjahr des letzten Ausbildungsjahres musste eine Diplomarbeit geschrieben werden. Im Sommer fand die schriftliche und mündliche Staatsprüfung statt.
Geschichte
Die Hochschule wurde im Jahre 1971 gegründet und in den 1980er Jahren erweitert.
Ehemalige Rektoren sind:
- Prof. Dr. Hermann Wunsch (Gründungsrektor 1971 - 1990),
- Prof. Dr. Hartmut Kübler (1990 - 1999),
- Prof. Hans-Jürgen Sperling (1999 - 2007)
Weblinks
- offizielle Website der Hochschule Kehl
- Verwaltung.modern@Kehl - Die Verwaltungscommunity initiiert von der Hochschule Kehl
- Website der Studierendenselbstverwaltung (SSV) der Hochschule Kehl
Staatliche Fachhochschulen:
Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft | Hochschule Albstadt-Sigmaringen | Hochschule Biberach | Hochschule Esslingen | Hochschule Furtwangen | Hochschule Heilbronn | Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft | Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl | Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung | Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg | Hochschule Mannheim | Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen | Hochschule Offenburg | Hochschule Pforzheim | Hochschule Ravensburg-Weingarten | Hochschule Reutlingen | Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg | Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd | Hochschule der Medien Stuttgart | Hochschule für Technik Stuttgart | Hochschule Ulm | Hochschule für Polizei | Hochschule für Rechtspflege | Hochschule der Bundesagentur für ArbeitKirchliche und Private Fachhochschulen:
Evangelische Hochschule Freiburg | Katholische Hochschule Freiburg | Evangelische Hochschule Ludwigsburg | AKAD-Privathochschulen | SRH Hochschule Calw | Internationale Hochschule Calw | German Graduate School of Management and Law | SRH Hochschule Heidelberg | Naturwissenschaftlich-Technische Akademie Isny | Karlshochschule International University | Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen | Theologische Hochschule Reutlingen | SRH Fernhochschule Riedlingen | Fachhochschule Schwäbisch Hall | Merz Akademie
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hochschule für Technik Esslingen — Hochschule Esslingen Gründung 1971 Trägerschaft staatlich Ort … Deutsch Wikipedia
Hochschule Ludwigsburg — Vorlage:Infobox Hochschule/Studenten fehltVorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg … Deutsch Wikipedia
Kehl am Rhein — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Hochschule Albstadt — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule Albstadt Sigmaringen Hochschule für Ingenieur und Wirtschaftswissenschaften Motto … Deutsch Wikipedia
Hochschule Calw — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehlt SRH Hochschule Calw Motto Wir bilden Menschen Gründung 2001 Trägerschaf … Deutsch Wikipedia
Hochschule Furtwangen University — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule Furtwangen Gründung 1850 … Deutsch Wikipedia
Hochschule Geislingen — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Geislingen Gründung 15. November 1949 Trägerschaft … Deutsch Wikipedia
Hochschule Geislingen an der Steige — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Geislingen Gründung 15. November 1949 Trägerschaft … Deutsch Wikipedia
Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft Gründung 1878 Trägerschaft staatlich … Deutsch Wikipedia
Hochschule Konstanz — Vorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung Gründung 1906 Trägerschaft staatlich … Deutsch Wikipedia