- Hugo von Kathen
-
Hugo Karl Gottlieb von Kathen (* 27. August 1855 in Freienwalde, Hinterpommern; † 2. April 1932 in Wiesbaden) war der letzte Militär-Gouverneur der Festung Mainz. Am 1. August 1914 verkündete er vom Balkon des Gouvernements (Osteiner Hof) die Kriegserklärung. Im Ersten Weltkrieg war er General der Infanterie. Zu seinem Gedenken wurde die 1937 teils in Mainz-Mombach, teils in Mainz-Gonsenheim erbaute Kaserne nach ihm benannt.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Kathen entstammte einer ursprünglich Stralsunder Kaufmannsfamilie, die 1692 in den schwedischen Adelsstand erhoben wurde.
Sein Vater war der königlich preußische Major und Gutsbesitzer Karl von Kathen (1803–1876), Gutsherr auf Langenhaken in Pommern, seine Mutter war Agnes Schumann (1825–1895).
Kathen heiratete am 27. September 1884 in Berlin Susanne von Dechend (* 28. August 1859 in Berlin; † 25. Februar 1929 in Wiesbaden, Hessen), Tochter von Reichsbankpräsident Hermann von Dechend (1814–1890), Mitglied des preußischen Staatsrats, und Adelgunde Wilke (1823–1915).
Leben
Kathen war ein ausgezeichneter Taktiker. In der Marneschlacht Anfang September 1914 kämpfte er mit seinem XXIII. Reservekorps nördlich der Marne in der Umgebung von Épernay, auf das er vordringen, möglichst tief in den Feind stoßen und die Vereinigung mit der 1. Armee erzielen sollte.
Später in der Flandernschlacht (Belgien) kritisierte er den taktisch falschen Einsatz von Chlorgas, der seiner Ansicht nach erst zu spät im Tagesverlauf platziert wurde. Hierdurch mussten seine Truppen bis in die Nachtstunden in die Kampfzone. Auch, dass die Soldaten bereits den ganzen Tag in den Gräben warten mussten, sah er als taktischen Fehler an.
Die westlichen Inseln Estlands nahmen Kathen und das XXIII. Reservekorps im Rahmen der Operation Albion zusammen mit der bei Libau abgezogenen 42. Infanteriedivision unter dem Kommandeur Generalleutnant Ludwig von Estorff Ende September/Anfang Oktober 1917 in weniger als zehn Tagen ein. Die Hauptmacht landete am 29. September in Tagalahe.
Kathen wurde als Kommandierender General des XXIII. Reserve-Korps's für seine Leistungen während der "Schlacht von Gorlice-Tarnów" mit dem Militärorden Pour le Merite mit Eichenlaub ausgezeichnet.
Wichtigste Dienststellungen
- 2. August - 18. Dezember 1914 Militär-Gouverneur von Mainz
- 19. Dezember 1914 - 30. Juli 1918 Kommandierender General des XXIII. Reservekorps
- 31. Juli - 11. November 1918 Oberbefehlshaber der 8. Armee
- bis Februar 1919 Kommandeur der deutschen Truppen in Litauen und Estland
- ab Februar 1919 Kommandeur der deutschen Truppen in Lettland
Orden und Ehrenzeichen (Auswahl)
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Pour le Mérite am 28. August 1916
- Eichenlaub am 27. August 1917 (57. Verleihung)[1]
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band VII, Seite 180, Band 36 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1965, ISSN 0435-2408.
Weblinks
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.