- Eduard Loch
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Eduard Loch (* 30. April 1868 in Memel; † 30. Mai 1945 in Meiningen) war ein deutscher Philologe und Studentenhistoriker in Königsberg (Preußen).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Loch besuchte das Gymnasium in Bartenstein und studierte Klassische Philologie, Geschichte, Geographie und später Französisch an der Albertina und an der Friedrich-Wilhelms-Universität. 1890 promovierte er zum Dr. phil..[1]
Lehrer
1891 bestand er das Oberlehrerexamen und ging als Mitglied des pädagogischen Seminars für ein Seminarjahr an das Königliche Wilhelms-Gymnasium in Königsberg. 1892/93 absolvierte er das Probejahr am Collegium Fridericianum, an dem er als freiwilliger Hilfslehrer bis 1894 blieb. Ab 1895 war er wissenschaftlicher Hilfslehrer am Realgymnasium in Pillau. In gleicher Eigenschaft wurde er 1897 vom Magistrat der Stadt Königsberg an das Altstädtische Gymnasium berufen. Dort wurde er 1900 zum Oberlehrer und 1908 zum Gymnasialprofessor ernannt.
Von 1913 bis 1932 war Loch Schulleiter der 1811 gegründeten Königin-Luise-Schule (Königsberg). Zum 185jährigen Jubiläum besuchten seine Tochter Erika und seine Enkeltochter Gabriele die frühere Mädchenschule. Wie es in der Festschrift heißt, „schilderte seine 91jährige Tochter lebendig jene Zeit seines Wirkens. Die Kriegs- und Nachkriegsjahre hätten dem Schulleiter aufreibende Belastungen auferlegt, aber danach wäre ihm die Verwirklichung seines größten Zieles für die Schule gelungen, und das hätte ihn stolz und glücklich gemacht: dem bestehenden Realgymnasium wurde der humanistische Zweig hinzugefügt.“ [2]
In der Weimarer Republik wurde Loch 1922 Oberstudiendirektor. 1932 wurde er pensioniert.
Er schrieb u. a. über das nordwestliche Samland und die Kurische Nehrung. Über 40 Jahre engagierte er sich in der Altertumsgesellschaft Prussia und im Verein für Geschichte von Ost- und Westpreußen.
Nach der Flucht mit seiner Frau aus Ostpreußen starb er als gebrochener Mann in Meiningen.
Auszeichnung
Corpshistoriker
Im Sommersemester 1886 wurde er mit Paul Hensel und vor Wilhelm Kuhr Mitglied des Corps Masovia.[3] Loch wurde der bedeutendste Historiker des masurischen Landescorps. Er schrieb seine Geschichte 1905-1910 und die ersten beiden Bände der dreiteiligen Festschrift zum 100. Stiftungsfest (1930/33) mit neuen Forschungsergebnissen über die Entstehung der Masovia.[4] Aus seiner Feder stammen noch die Beschreibung des 70. Stiftungsfestes 1900, die Gesamtmitgliederverzeichnisse 1925 und 1930/31 und die Verzeichnisse von 1935 und 1940.[5] Er war Mitglied der Vertrauenskommission und vierzig Jahre Archivar des Corps.
1934 gab er das Illustrierte Liederbuch der Albertina seines Corpsbruders Ludwig Clericus mit kultur- und kunstkritischen Betrachtungen neu heraus. Er half Johannes Hönig bei der Biographie über Ferdinand Gregorovius (1921, 1944).
Im Zweiten Weltkrieg brachte er das „alte, umfangreiche und sehr wertvolle Archiv“ im Einvernehmen mit Carl Diesch im Keller der Staats- und Universitätsbibliothek unter. Auch nach dem Verbot 1941 redigierte er die in Berlin und Königsberg gedruckten Corpsnachrichten.
Nachfahren
Lochs Tochter Erika Joachim hatte noch bei Carl Diesch in der Staats- und Universitätsbibliothek Königsberg und in der Universitätsbibliothek Göttingen gearbeitet. Sie starb 2008 mit 103 Jahren in Göttingen. Lochs Sohn Heinz Joachim war Musikschriftsteller, dessen Tochter Gabriele Joachim in Hamburg lebt und das Brahms-Museum betreut. Ihr Bruder Johannes Joachim (85) und ihre Halbschwester Dorothee Joachim[6] leben noch. Ein Neffe von Eduard Loch ist Kinderarzt und lebt in Wolfenbüttel.
Einzelnachweise
- ↑ Dissertation: De titulis sepucralibus Graecis
- ↑ Festschrift der Schule Nr. 41 in Kaliningrad, 1996
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 87, 809
- ↑ abgedruckt in Masovia (2005)
- ↑ Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia 1823 bis 2005. Potsdam 2006
- ↑ Dorothee Joachim
Literatur
- Rüdiger Döhler: Corps Masovia. Die 175jährige Geschichte von Königsbergs ältester und Potsdams erster Korporation im 21. Jahrhundert. München 2005, ISBN 3-00-016108-2
Weblinks
- Literatur von und über Eduard Loch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Franz Kößler: Lehrerlexikon (Univ. Gießen, 2007)
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