- Illerkraftwerke
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Illerkraftwerke der EnBW AG
Staustufen und Kraftwerke
Schematische DarstellungIller Kraftwerk Aitrach 596 m Ausleitung Illerkanal Wehr Mooshausen 0 m Kraftwerk Mooshausen 0 m Stausee Tannheim 0 m Kraftwerk Tannheim 0 m Überleitung aus Iller Wehr Tannheim 0 m Kraftwerk Unteropfingen 0 m Überleitung aus Iller Wehr Unteropfingen 0 m Stausee Dettingen 0 m Kraftwerk Dettingen 545 m Überleitung zur Iller Iller Die Illerkraftwerke sind fünf von der EnBW Kraftwerke AG betriebene Laufwasserkraftwerke entlang der mittleren Iller und an der Ausleitung von Teilen der Iller in den Illerkanal zwischen Aitrach im Landkreis Ravensburg und Dettingen an der Iller im Landkreis Biberach, in Oberschwaben.[Anmerkung 1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Anlage
Im Jahre 1909 beschlossen das Königreich Württemberg und Bayern in einem Vertrag, die Wasserkraft der Iller gemeinsam für die Verstromung zu nutzen. 1917 erhielten die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke die Rechte, das Wasser der Iller in einem Teilabschnitt zu nutzen. Bei Mooshausen wurde ein Wehr gebaut, das Wasser in einen linksseitig parallel zur Iller verlaufenden, etwa 22 km langen Kanal ableitet. Auf der ganzen Länge hat der Illerkanal ein Gefälle von 50 Meter. Drei Kanalkraftwerke am Stausee Tannheim, in Unteropfingen und am Stausee Dettingen waren bis 1927 errichtet. Das etwa vier Kilometer flussaufwärts vom Wehr gelegene Flusskraftwerk Aitrach wurde 1950, das Kleinwasserkraftwerk am Mooshausener Wehr 1994 in Betrieb genommen. Die Illerkraftwerke sind in der Lage, 70.000 Zweipersonenhaushalte mit Strom zu versorgen. Jährlich werden etwa 225 Millionen Kilowattstunden erzeugt. Es stehen 48 Megawatt Kraftwerksleistung zur Verfügung. Zwei Bundesländer, vier Landkreise und eine Stadt bestimmen gemeinsam, wie die Iller genutzt wird. Die Illerkraftwerke sind nach dem neuen Wasserkraftwerk Rheinfelden das derzeit (2010) zweitgrößte Kraftwerk für regenerative Energie in Baden-Württemberg.
Schneeschmelze, Hochwasser und Treibgut
Die Iller ist ein typischer Fluss der Voralpen mit stark schwankender Wasserführung. Während der Schneeschmelze im Frühjahr und bei Hochwasser kann der Fluss am Pegel in Mooshausen bis zu 900 m³/s führen. Im Herbst und Winter werden dagegen oft nur 10 m³/s gemessen. Die durchschnittliche Wasserführung liegt bei 60 m³/s. Am Mooshausener Wehr können aus dem alten Mutterbett der Iller maximal 100 m³/s in den Kraftwerkskanal eingeleitet werden. Der Fluss transportiert viel Treibgut, das sich vor den Rechenanlagen der Kraftwerke ansammelt und regelmäßig entfernt werden muss, um die Einläufe frei zu halten.
Technische Daten Illerkraftwerke
Die fünf Laufwasserkraftwerke an Iller und Illerkanal im Bereich der Stadt Memmingen speisen den von ihnen erzeugten Strom in das 20-kV-Mittelspannungsnetz der EnBW ein. [1],[2]
Merkmal Aitrach Tannheim Unteropfingen Dettingen Mooshausen Int. Bezeichnung und Art IKW I (Flusswasserkraftwerk) IKW II (Kanalkraftwerk) IKW III (Kanalkraftwerk) IKW IV (Kanalkraftwerk) Wehr Mooshausen (Klein-Wasserkraftwerk) Inbetriebnahme November 1950 Januar 1923 Mai 1924 November 1927 September 1994 Mittlere Fallhöhe (m) 9,45 15,8 17,0 14,1 6,1 Turbinen 2 Kaplan-Turbinen 3 Francis-Turbinen, 1 Kaplan-Turbine 3 Francis-Turbinen, 1 Kaplan-Turbine 3 Francis-Turbinen, 1 Propeller-Spiral-Turbine 1 Rohr-Turbine Ausbauwassermenge gesamt (m³/s) 100 100 100 100 9 Nennleistung gesamt (MW) 9,0 12,4 14,2 11,0 0,45 Regelarbeitsvermögen gesamt (Mio kWh/a) 32 61 63 48 2,6 Rund 13 % der gesamten Strombereitstellung der EnBW stammen aus Wasserkraftwerken. Damit ist das Energieversorgungsunternehmen der zweitgrößte Erzeuger von Strom aus Wasserkraft in Deutschland.
Weblinks
Commons: Illerkraftwerke – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ EnBW: Die Illerkraftwerke
- ↑ Wolfgang Leiner: Geschichte der Elektrizitätswirtschaft in Württemberg. 2,2, Energie-Versorgung Schwaben AG, Stuttgart 1985.
Anmerkungen
- ↑ Darüber hinaus gibt es noch fünf Kraftwerke der Bayerischen Elektrizitätswerke GmbH (Tochter der Lechwerke AG (LEW) zwischen Altusried und Lautrach sowie drei Kraftwerke der Unteren Iller AG zwischen Altenstadt und Illertissen (Betriebsführung durch E.ON Wasserkraft GmbH). Diese Illerkraftwerke werden in diesem Artikel nicht behandelt.
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