Indiana Jones und der Tempel des Todes

Indiana Jones und der Tempel des Todes
Filmdaten
Deutscher Titel Indiana Jones und der Tempel des Todes
Originaltitel Indiana Jones and the Temple of Doom
Indiana jones 2.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Singhalesisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 114 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
JMK 12 (TV-Fassung)
Stab
Regie Steven Spielberg
Drehbuch George Lucas (Story), Willard Huyck, Gloria Katz
Produktion George Lucas, Frank Marshall, Robert Watts, Kathleen Kennedy
Musik John Williams
Kamera Douglas Slocombe
Schnitt Michael Kahn
Besetzung
Synchronisation

Indiana Jones und der Tempel des Todes ist ein 1984 unter Regie von Steven Spielberg entstandener Abenteuerfilm und der zweitproduzierte Teil der Indiana-Jones-Filmreihe. Bei $28 Mio. Kosten spielte der Film $333 Mio. weltweit ein. Der Film startete am 3. August 1984 in den bundesdeutschen Kinos.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film spielt im Jahr 1935 und findet somit ein Jahr vor dem ersten Teil der Filmreihe statt. Er beginnt mit einer Szene im Shanghaier Nachtclub „Obi-Wan“, in der Indiana Jones versucht, die Überreste von Nurhaci gegen einen außergewöhnlich großen Diamanten zu tauschen, der sich im Besitz des Gangsters Lao Che befindet. Das Geschäft läuft jedoch schief: Indy trinkt aus einem vergifteten Glas und sein Freund Wu Han, der ihm beistehen will, wird erschossen. Um seinem Tod zu entgehen, versucht Indy sich des im Besitz des Lao Che befindlichen Gegengifts zu bemächtigen und richtet dabei Chaos in dem Nachtclub an. Letztlich gelingt es Indy gemeinsam mit der Sängerin Wilhelmina „Willie“ Scott, die zwischenzeitlich das Gegengift in ihren Besitz bringen konnte, aus dem Durcheinander zu entfliehen. Außerhalb des Clubs kommt es nunmehr zu einer Verfolgungsjagd. Die auf Rache sinnenden Schergen des Lao Che verfolgen das vom jungen Chinesen Short Round (Shorty) gefahrene Fluchtfahrzeug.

Zunächst den Gangstern entkommen, besteigen sie ein Flugzeug (Ford AT-5 Trimotor), um nach Delhi zu reisen. Doch Lao Ches Einfluss ist groß: Das Flugzeug gehört ihm und wird von seinem Personal kontrolliert. Nach der Verfolgungsjagd machen Indy, Willie und Short Round ein Nickerchen an Bord. Währenddessen steuern die beiden Piloten das Flugzeug auf ein Gebirgsmassiv zu, entleeren die Benzintanks und springen mit den letzten beiden Fallschirmen aus der Maschine. Die aufwachende Willie bemerkt die Flucht der beiden Piloten und weckt Indy und Short Round. In letzter Sekunde verlassen die drei das Flugzeug mit einem aufblasbaren Schlauchboot

Die Schlauchbootinsassen überleben den Aufprall im Hochgebirge des Himalayas, schlittern den schneebedeckten Berg hinab und landen dann in einem reißenden Fluss. Dieser führt sie an den Strand eines abgeschiedenen Urwalddorfes in Indien. Die Einwohner des Dorfes bekunden Indy und seinen Freunden ihr Leid und bitten sie um Hilfe: Der Brunnen gibt kein Wasser mehr, die Kinder wurden entführt und der heilige Shankara-Stein entwendet. Die Ursache dafür ist ein wiederauflebender Todeskult im nahe gelegenen Palast von Pankot. Indiana, Willie und Shorty übernachten im Dorf. In der Nacht trifft ein aus dem Palast von Pankot geflohener und erschöpfter Junge ein und überreicht Indiana ein Fragment einer alten hinduistischen Schriftrolle, bevor er entkräftet in Indys Armen das Bewusstsein verliert. Indiana entschließt sich, den Pankot-Palast aufzusuchen, weil er glaubt, einer archäologischen Sensation auf der Spur zu sein. Geführt von Bewohnern des Urwalddorfes reisen Indy, Willie und Shorty zum Palast.

Indiana besucht daraufhin eine gemeinsame Mahlzeit mit dem sehr jungen Thronregenten. Dabei wird das Gesprächsthema schnell auf die Machenschaften im Pankot-Palast gelenkt. Die Erzählungen werden in der Gesprächsrunde als absurd abgetan und nach dem Abendessen kommt es zu ersten Anbahnungen zwischen Indy und Willie. Während Indy alleine in seinem Zimmer auf sie wartet, wird er von einem Attentäter attackiert. Den Angriff kann er mit seiner Peitsche abwehren. Kurz darauf entdeckt er einen geheimen Gang, der mit Fallen gespickt ist. Nach einer Rettungsaktion durch Willie können die drei den Gang sicher durchqueren. Am Ende des Ganges erwartet sie ein unterirdischer Tempel. Von ihrer Aussichtsposition aus beobachten sie kurze Zeit später den religiösen Opferkult der Thuggee. Hierbei wird ein Mann bei lebendigem Leibe geopfert. Für die Gottheit Kali wird sein Herz vom bösartigen Schamanen Mola Ram entrissen und sein Körper in die Lavagrube herabgelassen. Das blutrünstige Tempelvolk hat bereits drei von fünf der heiligen Shankara-Steine in seinen Besitz gebracht. Die entführten Kinder graben in einer unterirdischen Mine nach den restlichen beiden, um die Pläne des Schamanen zu verwirklichen, der mit Hilfe der fünf Steine die Weltherrschaft erringen möchte.

Die Beobachtung findet ein jähes Ende, als Indy, Willie und Shorty auf ihrem Beobachtungsposten entdeckt werden. Sie werden von den Thuggees gefangen genommen und getrennt. Indy wird zum Trinken des Blutes von „Ma Kali“ genötigt, das ein bösartiges Nervengift ist und jeden Trinkenden zu einem gefühllosen Werkzeug des Kultes macht. Auch Indy fällt in den „schwarzen Schlaf der Kali“. Willie hingegen soll in der Lava geopfert werden, während Shorty als Sklave in die Diamantenmine gebracht wird.

Während Willie nun langsam in einem Käfig zur Lava herabgelassen wird, gelingt es Shorty, aus der Sklavenmine zu entkommen. Gerade rechtzeitig schafft er es, Indy aus seiner Trance zu erwecken. Daraufhin rettet dieser Willie und bemächtigt sich der drei Shankara-Steine. Um sich und die Steine aus dem Tempel zu retten, springen die drei in einen Minenwagen, der sie in die Tiefen des Berges führt. Das bleibt von den Thuggees nicht unbemerkt, die sofort die Verfolgung aufnehmen. Die Abfahrt endet abrupt, indem Indy den Wagen mit seiner Fußsohle stoppt, um die Insassen vor einem Aufprall mit der Felswand zu bewahren. Wasser überflutet die Mine, doch die drei können dennoch fliehen.

Außerhalb erwartet sie eine Hängebrücke. Verfolgt von Thuggees, überqueren sie die Brücke, nur um zu bemerken, dass sie auf der anderen Seite von Mola Ram und seinen Kriegern erwartet werden. Indiana sieht keinen anderen Ausweg, als die Brücke, auf der sich neben ihm noch seine Freunde, die Thugees und Mola Ram befinden, zu zerstören. Er zerschlägt die Seile der Brücke mit einem Schwert, woraufhin viele Gegner in die Tiefe stürzen und im Fluss Opfer der Krokodile werden. An den Überresten der Brücke an der Felswand hängend besiegt Indy im Kampf Mola Ram. Dieser stürzt gemeinsam mit zwei Shankara-Steinen in die tosenden Gewässer. Im selben Augenblick eilen britische Truppen zur Rettung und vertreiben die restlichen Thuggeekrieger. Die Gefährten kehren gemeinsam mit dem geborgenen Shankara-Stein und den geretteten Kindern in das Dorf zurück und werden dort dankbar empfangen.

Rezeption

„Technisch perfekt inszenierter Abenteuerfilm, der einen Action-Höhepunkt an den nächsten reiht. Parodierende Elemente verdecken etwas die übertriebene Härte und chauvinistische Grundhaltung.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„Allein der Auftakt zum zweiten ‚Indiana Jones‘-Film bietet Action, die für zehn Filme gereicht hätte. Spielberg brennt in dieser manischen Hommage an die Sonntagnachmittags-Schundfilme seiner Jugend ein Kinofeuerwerk ab und erklärt diesmal nicht den Nazis, sondern der Kinderarbeit den Krieg. Fazit: Indy in Indien: klasse Action mit Exotikflair.“

Cinema[2]

  • Die negative Darstellung von Indern führte zu einem zeitweiligen Verbot des Filmes in Indien.[3]

Auszeichnungen

Oscar 1985

British Academy Film Awards 1985

  • Beste visuelle Effekte für Dennis Muren, Michael J. McAlister, Lorne Peterson und George Gibbs
  • Nominierung in der Kategorie Beste Kamera für Douglas Slocombe
  • Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt für Michael Kahn
  • Nominierung in der Kategorie Bester Ton für Ben Burtt, Simon Kaye und Laurel Ladevich

Saturn Award 1985

Jupiter Award 1985

Goldene Leinwand

  • 3 Millionen Kinobesucher in 18 Monaten

Altersfreigabe

Der Film löste bei Erscheinen in den USA heftige Kontroversen aus, für viele war Der Tempel des Todes zu brutal für Kinder. Der Film sollte deshalb statt mit der Freigabe „PG – Parental Guidance Suggested“ (erwachsene Begleitung von Kindern empfohlen) ursprünglich mit der Freigabe „R – Restricted“ (unter 17 Jahren nur in Begleitung Erwachsener) freigegeben werden. Der Druck der Produzenten veranlasste die Motion Picture Association of America (MPAA) jedoch, eine neue Stufe der Altersfreigabe einzuführen: „PG-13 – Parents Strongly Cautioned“, eine verschärfte Formulierung der PG-Freigabe.

Sonstiges

Englisches Logo
  • Der Tempel des Todes ist ein so genanntes Prequel, weil es zeitlich vor Jäger des verlorenen Schatzes (1981) spielt, und zwar im Jahr 1935 (statt 1936 oder später).
  • Steven Spielberg und Kate Capshaw lernten sich bei den Dreharbeiten kennen und heirateten später.
  • Der Nachtclub, aus dem Indiana Jones mit Willy Scott am Anfang des Films vor den Triaden flieht, trägt den Namen „Obi-Wan“, eine Anspielung auf die fiktive Figur Obi-Wan Kenobi aus George Lucas’ Star-Wars-Filmen, in denen Harrison Ford die Rolle des Han Solo spielt.
  • Die Menschen im indischen Dorf sprechen Singhalesisch. Dies ist damit zu erklären, dass nicht in Indien sondern in Sri Lanka gedreht wurde, da eine Drehgenehmigung verweigert worden war.
  • In der Szene am Flughafen in Shanghai, kurz nach Indys erfolgreicher Flucht vor den Triaden, wird er von einem Flughafenangestellten begrüßt, der ihm freudig mitteilt, dass er für ihn einen Flug organisiert hat. Der Schauspieler, der hier einen Cameo-Auftritt hatte, war Dan Aykroyd. In derselben Szene haben auch Steven Spielberg, George Lucas und die Produzenten Frank Marshall und Kathleen Kennedy einen Cameo-Auftritt.
  • Pat Roach, der schon im vorherigen Film zu sehen war, hatte hier gleich drei kleine Rollen: Einmal in der Anfangsszene als Mann, der den Gong bedient, dann als Attentäter, der Indy in seinem Schlafzimmer im Palast von Pankot töten wollte, und einmal als Wachtposten in der Mine.
  • Während der Hund von George Lucas noch als Namensgeber für den Filmhelden „Indiana“ Jones fungieren durfte, waren es in der Fortsetzung der Hund von Steven Spielberg, für „Willie“ Scott, und der Hund des Drehbuchautorenpaares, für „Short Round“.

Synchronisation

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Indiana Jones Harrison Ford Wolfgang Pampel
Willie Scott Kate Capshaw Uta Hallant
Short Round Jonathan Ke Quan Markus Mensing
Mola Ram Amrish Puri Edgar Ott
Premierminister Chattar Lal Roshan Seth Jürgen Thormann
Captain Blumburtt Philip Stone Friedrich W. Bauschulte
Lao Che Roy Chiao Rolf Schult
Wu Han David Yip Uwe Paulsen
Kao Kan Ric Young Thomas Petruo
Chen Chua Kah Joo Torsten Sense

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lexikon der internationalen Filmszitiert nach dem Kabel1-Filmlexikon
  2. Cinema.de
  3. Pallavi Gogoi: Banned Films Around the World: Indiana Jones and the Temple of Doom, 5. November 2006

Weblinks


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