InterSky

InterSky
InterSky
Logo von InterSky
Intersky1.jpg
IATA-Code: 3L
ICAO-Code: ISK
Rufzeichen: INTER SKY
Gründung: 2001
Sitz: Bregenz, OsterreichÖsterreich Österreich
Heimatflughafen: Flughafen Friedrichshafen
Unternehmensform: GesmbH
Leitung: Renate Moser
Umsatz: EUR 29 Mio. (2010)
Fluggastaufkommen: 250.000 (2010)
Flottenstärke: 4
Ziele: national und kontinental

Die InterSky Luftfahrt GmbH ist eine österreichische Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Bregenz. Der operative Hauptsitz ist in Friedrichshafen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und erste Jahre

Die InterSky wurde 2001 von der Österreichischen Luftfahrtunternehmerin Renate Moser und ihrem Mann Rolf Seewald gegründet. Seewald hatte zuvor die Fluglinie Rheintalflug besessen, welche für die Deutsche Lufthansa AG im sogenannten Team Lufthansa Regionalflüge in Deutschland und Österreich durchführte. Kurz vor dem 11. September 2001 verkauften sie die Fluglinie an die Austrian Airlines Group. Nach dem Verkauf der Rheintalflug besaßen Moser und Seewald noch zwei Maschinen, welche die Austrian Airlines nicht übernommen hatte. Aufgrund der Auswirkungen des Elften Septembers auf die Luftfahrtbranche konnte Moser nur eine Maschine verkaufen. Um die verbliebene Maschine zu beschäftigen, gründete sie mit dem Verkaufserlös der Rheintalflug am 5. November 2001 die InterSky Luftfahrtgesellschaft mit operativer Basis in Bern. Sie wurde damit zur weltweit ersten Frau, die eine Fluglinie gegründet hatte.

Der Standort Bern wurde gewählt, nachdem der damalige Flughafendirektor Charles Riesen europaweit nach einer Fluggesellschaft gesucht hatte, die den brach liegenden Flughafen Bern-Belp neu beleben sollte. Der erste InterSky-Flug hob am 25. März 2002 ab. Man flog zu Beginn zwischen der Schweizer Bundeshauptstadt und den Städten Berlin und Wien.

Unterstützt von der Eigentümerin Renate Moser verwarf der 2003 als Finanzchef ins Unternehmen eingetretene Claus Bernatzik, welcher zuvor bei Rheintalflug und Eurowings gearbeitet hatte, nach großen Verlusten im Jahr 2002 die bisherige Strategie der InterSky. Nach dem Vorbild der englischen Flybe und unter dem Eindruck des in Europa aufkommenden Low-Cost-Booms veränderte er das Geschäftsmodell der InterSky radikal. Fortan gab es bei InterSky Verpflegung nur noch gegen Bezahlung und die Flugtickets waren nur noch über die eigene Webseite im Internet erhältlich. Innerhalb eines Jahres führte er die Fluglinie in die schwarzen Zahlen. Gemäß der Strategie der InterSky, nachhaltig zu wachsen, werden Investitionen nur aus Gewinnen finanziert, was für die Luftfahrtbranche eher unüblich ist.[1]

Entwicklung seit 2004

Von Beginn an bediente InterSky den Flughafen Tempelhof in Berlin. Als bekannt wurde, dass der Flughafen Ende 2004 geschlossen werden sollte, schloss sich Renate Moser persönlich mehreren Bürgerinitiativen zur Offenhaltung des Flughafens an. Gemeinsam mit anderen Airlines unterstützte sie einen Rechtsstreit der schlussendlich zu einer Offenhaltung des Flughafens bis Ende Oktober 2008 führte.[2] InterSky flog bis zum Schluss nach Tempelhof und führte am allerletzten Tag vor der Schließung mehrere Rundflüge durch, um sich zusammen mit Mitarbeitern und der Berliner Bevölkerung vom Flughafen zu verabschieden. Ein Flugzeug der InterSky war dann auch eine der letzten Maschinen, die in Tempelhof starten durften. Auf einem der letzten Tempelhof Flüge verabschiedete sich der Pilot Viggo Bergers, vor den Augen hunderter Schaulustiger, mit dem in der Luftfahrt üblichen Wackeln mit den Tragflächen.[3]

2004 stationierte InterSky nach dem Weggang der Hahn Air Lines im deutschen Friedrichshafen eine Maschine, welche in Bern nicht zufriedenstellend ausgelastet werden konnte. Hier operierte man vom ersten Tag gewinnbringend, was die Fluglinie im Jahr 2005 dazu bewog, sich aus Bern zurückzuziehen und den gesamten Flugbetrieb nach Friedrichshafen zu verlagern. Heute ist InterSky die größte Fluglinie in Friedrichshafen[4] und 2010 war sie – gemessen an den Flugbewegungen – hinter Easyjet und Flybe die sechstgrößte Low-Fare-Fluglinie in Deutschland.[5]

Im Oktober 2009 wurde der Millionste Fluggast befördert[6] Im Jahr 2010 beförderte InterSky mit 250.000 Passagieren so viele wie noch nie in der Firmengeschichte[7] Seit dem Verkauf der Austrian Airlines an die Deutsche Lufthansa ist die InterSky die größte private Airline Österreichs.[8]

Gegenwart

Im Mai 2011 wurde eine Kooperation mit Air Berlin vereinbart, die fortan über ihre Webpräsenz auch alle Flüge der InterSky vermarktet.[9] Im Juli 2011 wurde überraschend bekannt, dass Claus Bednatzik das Unternehmen zum Jahresende verlässt. Der erst im April 2011 zum zweiten Geschäftsführer aufgestiegene Andreas Geldner schied aus der Geschäftsführung aus und die Eigentümer Renate Moser und Rolf Seewald übernahmen wieder die Führung der Intersky.[10] Im November 2011 wurde die Suche nach einem neuen Investitionspartner für die Fluggesellschaft bekannt gegeben. Zeitgleich wurde der Verkauf von einer der vier Bombardier Dash 8Q-300 (OE-LIE) angekündigt.[11]

Eigentumsverhältnisse

InterSky befindet sich im Besitz der Familien Moser und Seewald (jeweils zu 50%). Renate Moser war als geschäftsführende Gesellschafterin lange Zeit die einzige Frau, die eine Fluggesellschaft leitete und besaß. Rolf Seewald und Renate Moser zogen sich im April 2007 aus dem Tagesgeschäft zurück und waren seither als Eigentümer im Beirat vertreten. Ab 2006 übernahm Mosers Sohn Claus Bernatzik die Geschäftsführung der InterSky. Dieser wird das Unternehmen jedoch Ende 2011 verlassen.

Flugziele

InterSky verbindet den Flughafen Friedrichshafen bis zu viermal täglich im Linienverkehr mit den Flughäfen Berlin-Tegel, Düsseldorf, Hamburg, Wien und Graz.

In den Sommermonaten April bis Oktober werden zusätzlich ab Friedrichshafen sowie teilweise auch ab München und Zürich Urlaubsdestinationen am Mittelmeer wie Elba, Olbia (Sardinien), Calvi (Korsika), Mahon (Menorca), Split, Pula und Zadar angeflogen. 2011 gab es zudem auch Charterflüge vom Flughafen Memmingen nach Neapel sowie vom Flughafen Bern-Belp nach Elba. Seit dem Sommerflugplan 2010 werden durch InterSky auch mehrere Umsteigeverbindungen über Friedrichshafen angeboten, beispielsweise von Berlin-Tegel via Friedrichshafen zu Zielen am Mittelmeer.

Bis März 2010 verkehrte InterSky als einzige Fluggesellschaft zwischen Köln/Bonn und Friedrichshafen, dann nahm auch die Billigfluggesellschaft Germanwings diese Strecke ins Angebot. In der Folge stellte InterSky diese Verbindung ein und fliegt stattdessen Düsseldorf an. Die Verbindung zum Flughafen Münster/Osnabrück wurde 2011 zugunsten einer verstärkten Bedienung von Düsseldorf ebenfalls eingestellt. Die Verbindung nach Wien wurde zum Dezember 2011 von bis zu drei auf eine tägliche Verbindung gekürzt, Grund hierfür ist unter anderem die starke Konkurrenz durch Austrian Airlines und People's Viennaline, die vom Flughafen St. Gallen-Altenrhein auf der anderen Seite des Bodensees ebenfalls je bis zu dreimal täglich nach Wien fliegen.[12]

Flotte

Die Flotte der InterSky

Mit Stand Dezember 2010 besteht die Flotte der InterSky aus vier Maschinen des Typs Bombardier Dash 8Q-300[13]:

C/N Model Registration
503 DHC-8-Q314 OE-LIC
505 DHC-8-Q314 OE-LIA
525 DHC-8-Q314 OE-LSB
546 DHC-8-Q314 OE-LIE

Die Dash 8Q-300 mit der Kennung OE-LIA fliegt z.Z. (Stand Mai 2010) mit einer Sonderlackierung für das österreichische Bundesland Steiermark.[14]

Basisdaten

Im Jahr 2010 beförderte InterSky mit über 250.000 Passagieren soviele wie noch nie zuvor. Aufgrund der schlechten konjunkturellen Lage sowie Einmaleffekten wie der Aschewolke flog die Fluglinie erstmals seit 2004 wieder in die Verlustzone. Seit August 2010 ist das Geschäftsergebnis wieder positiv.[15]

Jahr Umsatz gesamt in EUR Passagiere gesamt Flugzeuge
2002 4.500.000 61.000 (2002 und 2003 zusammen) 1
2003 9.000.000 61.000 (2002 und 2003 zusammen) 1
2004 15.500.000 135.000 2
2005 15.500.000 139.000 2
2006 21.000.000 165.000 3
2007 22.900.000 180.000 3
2008 29.000.000 210.000 4
2009 26.000.000 185.000 4
2010 29.000.000 250.000 4 (+1 im Wet-Lease)

Einzelnachweise

  1. Wirtschaftsblatt Österreich, Wirtschaftsblatt 31. März 2011
  2. InterSky rettet Berlin Tempelhof, Wirtschaftszeit 27. September 2004
  3. SZ Ausgabe vom 27. Oktober 2008
  4. Flughafen Friedrichshafen Geschäftsbericht 2008, Flughafen Friedrichshafen 2008
  5. DLR / ADV – Low Cost Monitor 1/2010 (PDF-Datei)
  6. InterSky Pressemitteilung,InterSky 9. Oktober 2009
  7. Wirtschaftsblatt Österreich, Wirtschaftsblatt 31. März 2011
  8. Porträt InterSky, airline-Bewertungen.eu 28. April 2011
  9. airliners.de - Intersky-Flüge über Air Berlin buchbar 1. Juni 2011
  10. airliners.de – Strategie-Streit bei Intersky 25. Juli 2011
  11. airliners.de - Intersky: Investorensuche «weit fortgeschritten» 7. November 2011
  12. airliners.de - Intersky verkauft Flugzeug 4. November 2011
  13. Flotte der InterSky ch-aviation.ch, 13. Dezember 2010
  14. Bild der OE-LIA mit spezieller Lackierung
  15. Wirtschaftsblatt Österreich, Wirtschaftsblatt 31. März 2011

Siehe auch

Weblinks


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