Internationale Organisation für Rebe und Wein

Die Internationale Organisation für Rebe und Wein (fr.: Organisation Internationale de la Vigne et du Vin, OIV), die durch das Abkommen vom 3. April 2001 geschaffen wurde, tritt an die Stelle des internationalen Amtes für Rebe und Wein. Die OIV ist eine zwischenstaatliche, internationale Organisation mit anerkannter wissenschaftlich-technischer Zuständigkeit in den Bereichen Rebe, Wein, weinhaltige Getränke, Tafeltrauben, Rosinen und andere Reberzeugnisse.

Die OIV vertritt die Interessen von derzeit 44 Mitgliedsstaaten. Präsident der OIV ist Peter Hayes (Australien) (2006-2009). Sein Vorgänger (2003-2006) war Prof. Dr. Reiner Wittkowski (Deutschland).

Historisches

Das Internationale Amt für Rebe und Wein - die Vorgängerorganisation der OIV - wurde am 29. November 1924 von Frankreich, Italien, Spanien, Tunesien, Ungarn, Luxemburg und Griechenland gegründet, um die angeblichen positiven Auswirkungen des Weinkonsums zu verbreiten sowie auf Qualitätsmaßstäbe in der Produktion zu achten und Nomenklatur und Forschung zu koordinieren. Der erste Kongress kam 1874 in Montpellier zustande, da in diesem Jahr die Reblaus große Teile des europäischen Weinbau zerstörte und eine gemeinsame Lösung für den Kampf gegen diese gefunden werden sollte. Erst 35 Jahre später, 1908 und 1909 wurden zwei weitere Kongresse in Genf und Paris abgehalten, da in diesen Jahren die Reblaus weitere Male den europäischen Kontinent heimsuchte und weil das Ausmaß der Weinfälschung stark zugenommen hatte. Die letztendliche Gründung der OIV kam dann durch das Unterzeichnen des internationalen Abkommen in Paris.

Heutiger Aufgabenbereich

Heute ist die OIV zuständig für die Forschung und Technisierung im Bereich von Rebe, Wein, weinhaltigen Getränken, Tafeltrauben, Rosinen und anderen Reberzeugnissen. Sie legt gewisse Standards fest und gibt Empfehlungen für den Weinbau. Außerdem hat sie zum Beispiel eines der vollständigsten Weinprüfblätter entwickelt. Sie besitzt mehrere Kommissionen, die sich u.a. mit Weinbau, Weinwissenschaft, Sicherheit & Gesundheit, Analysenmethoden und Recht & Wirtschaft im Weinbaubereich befassen.

Mitgliedsstaaten

Algerien, Argentinien, Australien, Belgien, Bosnien und Herzegowina^[1], Brasilien, Bulgarien, Chile, Deutschland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Irland, Israel, Italien, Kroatien, Libanon, Luxemburg, Malta, Marokko, Mazedonien, Mexiko, Moldawien, Montenegro, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Peru, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien-Montenegro, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Uruguay, Republik Zypern

Das OIV besitzt außerdem noch einige Beobachter:

• Bolivien,
• Tunesien,
• Ukraine

Durch den internationale Vertrag vom 3. April 2001 wird es gewissen Territorien und Organisationen ermöglicht, den Arbeiten der OIV als Beobachter beizuwohnen:Internationale Organisationen:

• Provinz Yantaï (China)
• Internationale Vereinigung der Juristen im Bereich des Rechts von Rebe und Wein (A.I.D.V.)
• Internationale universitäre Vereinigung des Weins und der Rebprodukte (A.U.I.V.)
• Internationale Akademie Amorim
• Internationaler Verband für Wein und Spirituosen (F.I.V.S.)
• Weltweiter Verband der grossen internationalen Wein- und Spirituosenwettbewerbe (VINOFED)
• Internationale Union der Önologen (U.I.OE.)
• Vereinigung der internationalen Weinkellnerei (ASI)
• Versammlung der Europäischen Weinbauregionen (A.R.E.V)
• Centre de recherche d'études, et de valorisation de la viticulture de montagne (C.E.R.V.I.M.)
• Internationaler Rebveredlerverband (CIP)

Weblinks

• OIV Homepage der OIV

Einzelnachweise

1. ↑ Bosnien und Herzegowina wird 44. Mitgliedstaat der OIV OIV November 2010