Islamische Gemeinschaft Deutschland

Islamische Gemeinschaft Deutschland

Die Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD) ist eine der ältesten muslimischen Institutionen in Deutschland. Die 1958 gegründete Religionsgemeinschaft hat sich seit ihrer Gründung der deutschsprachigen Muslime angenommen und gibt die Zeitschrift Al Islam in deutscher Sprache heraus.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Arbeit

Sie wurde als Moscheebaukommission in München gegründet, später in Islamische Gemeinschaft in Süddeutschland, und 1982 in Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V. umbenannt. Die IGD ist Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime in Deutschland (1993), des Islamischen Konzil in Deutschland (1989) und der Federation of Islamic Organisations in Europe (1989). Der seit 2002 amtierende Präsident Ibrahim El-Zayat war Vorsitzender der Muslim Studenten Vereinigung in Deutschland e.V. (MSV).

Die IGD hat über die Jahre umfangreiche Publikationen zum Islam in deutscher Sprache herausgegeben, unter anderem auch als Schriftenreihe des von ihr begründeten Zentrums in München. Sie ist darüber hinaus ein Zusammenschluss weiterer Islamischer Zentren in vielen deutschen Städten unter anderem in Berlin, Nürnberg, Marburg, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Münster und Braunschweig. Die Gemeinschaft unterhält Moscheen und Bildungseinrichtungen und veranstaltet jährlich das Treffen Deutscher Muslime. Ihre Gründungsgeschichte soll auf eine Nähe zur islamistischen Muslimbruderschaft hinweisen. [1] Das „Islamische Zentrum München“, gegründet von Said Ramadan [2], steht der in Ägypten beheimateten Muslimbruderschaft nahe und vertritt einen streng konservativen Islam. [3][4]

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Die IGD kooperiert mit Islamischen Zentren in Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Erlangen, Gelsenkirchen, Göttingen, Greifswald, Hannover, Iserlohn, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Leipzig, Mainz, München, Plauen, Siegen, Sinsheim, Solingen, Trier, Tübingen und Wolfsburg. Das Islamisches Zentrum Aachen spaltete sich 1981 ab, das Islamische Zentrum Köln löste sich 2001 auf. [5]

Die Zeitschrift Al-Islam wurde 1958 von Malik Assmann sowie Achmed Schmiede in Köln gegründet und bis 1979 in München von Schmiede weitergeführt. Seitdem ist der Herausgeber Ahmad von Denffer. Inzwischen gibt es nur noch eine Web-Ausgabe.

Rezeption

Nach Angaben des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz hat die IDG deutschlandweit 600 Mitglieder, davon 120 in Bayern. Sie gilt dem Landesamt „als deutsche Zentrale des ägyptischen Zweigs der Muslimbruderschaft“. Der in Kairo wohnhafte oberste Führer der islamistischen Muslimbruderschaft, Mohammed Mahdi Akef, bezeichnete den Präsidenten der IGD, Ibrahim el-Zayat, in einem ARD-Fernsehbeitrag [6] als „Chef der Muslimbrüder in Deutschland“.

Nach Aussagen der CDU-Bundestagsabgeordneten Kristina Köhler, die sich dabei nach eigenen Angaben auf Auskünfte des nordrhein-westfälischen Innenministeriums stützt, „reichen die Verbindungen der Organisation in den Bereich von islamisch-extremistischen Gruppierungen sowie zu einer islamischen Hilfsorganisation, die im Verdacht steht, heimlich den islamistischen Terrorismus zu unterstützen. Die IGD soll die mitgliedsstärkste Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft in Deutschland sein“. [7]

Literatur

  • Johannes Grundmann: Islamische Internationalisten. Strukturen und Aktivitäten der Muslimbruderschaft und der islamischen Weltliga. Reichert Verlag, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-895-00447-2 (Rezension von I. Küpeli)

Medien

  • Stefan Meining (Regisseur): Zwischen Halbmond und Hakenkreuz - Die unheimliche Allianz von Islamisten, Kalten Kriegern und Ex-Nazis. Ausgestrahlt vom ARD am 19. Juli 2006

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Klarheit und gute Nachbarschaft“; Hg. von der EKD, Nov. 2006[1]
  2. Der Islam in Württemberg – miteinander leben lernen, Lesebuch zum Schwerpunkttag Islam der Württembergischen Landessynode am 24. März 2006
  3. Verfassungsschutzbericht 2003, Bayerisches Landesamtes für Verfassungsschutz
  4. Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V., Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung
  5. Handelsregister: Handelsregisterauszug Köln VR 7677
  6. Bayrischer Rundfunk Audio
  7. Interview mit Kristina Köhler. Sie täuschen uns in der Maske der Medienprofis., FAZ, 11. Mai 2007

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