- James Byrnes
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James Francis Byrnes (* 2. Mai 1879 in Charleston; † 9. April 1972 in Columbia, South Carolina) war ein US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei. Er war von 1945 bis 1947 Außenminister seines Landes und von 1947 bis 1951 Gouverneur von South Carolina.
Inhaltsverzeichnis
Frühe Jahre und politischer Aufstieg
Der junge James Byrnes musste im Alter von 14 Jahren seine Schulausbildung aus finanziellen Gründen abbrechen. Von 1900 bis 1908 war er Protokollführer im Zweiten Gerichtsdistrikt in South Carolina. In dieser Zeit holte er sein Studium der Rechtswissenschaft nach und wurde im Jahr 1903 als Anwalt zugelassen. Danach begann er eine erfolgreiche Karriere, sowohl als Jurist, als auch als Politiker. Von 1908 bis 1910 war er Staatsanwalt im Zweiten Gerichtsbezirk. Von 1911 bis 1925 war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Nach dieser Zeit war er bis 1931 Rechtsanwalt in Spartanburg, ehe er in den Senat der Vereinigten Staaten gewählt wurde, in dem er bis 1941 verblieb. Dort war er ein Anhänger und persönlicher Freund von Präsident Franklin D. Roosevelt und dessen Politik. Es folgte ein Abstecher an das Oberste Bundesgericht der USA (US Supreme Court), an dem er bis zum Oktober 1942 als Richter tätig war. Im Mai 1943 wurde er zum Direktor der Mobilmachungsbehörde berufen. Dieses Amt behielt er bis zum April 1945. Außerdem gehörte er zu Präsident Roosevelts Delegation auf der Konferenz von Jalta.
Außenminister der USA
Präsident Harry S. Truman berief ihn am 3. Juli 1945 als Außenminister in sein Kabinett. In seiner zweijährigen Amtszeit war er unmittelbar am Weltgeschehen jener Tage beteiligt. Er nahm 1945 an der Potsdamer Konferenz und 1946 an der Pariser Friedenskonferenz teil. Er trug auch maßgeblich zur Entscheidung Trumans zum Abwurf der ersten Atombombe auf Japan bei, indem er den Präsidenten zu diesem Schritt ermunterte. Obwohl sie außenpolitisch einer Meinung waren, kam es zwischen dem Präsidenten und Byrnes zu persönlichen Spannungen, die 1947 zu Byrnes Rücktritt führten.
Gouverneur von South Carolina
Im Jahr 1950 bewarb sich Byrnes um das Amt des Gouverneurs von South Carolina. Es gelang ihm relativ leicht, sich die Nominierung zu sichern. Die Wahl am 7. November 1950 war nur noch Formsache, weil es keinen Gegenkandidaten gab. Byrnes ist bis heute der bei Amtsantritt älteste Gouverneur von South Carolina. In seiner Amtszeit brachte er eine grundlegende Schulreform in Gang. Die bis dahin 1200 Schulbezirke wurden durch Zusammenlegung auf 102 reduziert. Auch die Schulen für afro-amerikanische Kinder wurden verbessert. Zur Finanzierung wurde eine drei prozentige Mehrwertsteuer eingeführt. Allerdings wurde nichts an der Rassentrennung geändert. Zu diesem Zweck wurde sogar die Verfassung des Landes geändert. Nun hatte die Regierung die Befugnis, die Schulen zu schließen, um die Integration der Schwarzen zu verhindern. Damit reagierte man bereits im Voraus auf einen erwarteten Beschluss des Obersten Gerichtshofes (Brown v. Board of Education) der Segregationsschulen für nicht verfassungsgemäß erklärte. Dieses Urteil erging tatsächlich am 17. Mai 1954.
Weiterer Lebensweg
Die Verfassung von South Carolina erlaubte keine direkte Wiederwahl eines Gouverneurs. Aus diesem Grund musste Byrnes am 18. Januar 1955 aus seinem Amt ausscheiden. In den folgenden Jahren fand er seine Demokratische Partei als zu liberal. Er blieb zwar Parteimitglied, sympathisierte aber mit den Republikanern. Er unterstützte bis zu seinem Tod die republikanischen Präsidentschaftskandidaten. James Byrnes starb am 4. April 1972.
Sonstiges
Am 6. September 1946 hielt er als Außenminister in Stuttgart im Großen Haus die sogenannte „Hoffnungsrede“ für Deutschland, in der er einen möglichen Zusammenschluss der Besatzungsmächte nicht ausschloss – eine Idee, die nur Monate später mit der Einrichtung der Bizone verwirklicht wurde und die Basis für die Westbindung der späteren Bundesrepublik Deutschland bildete. Byrnes wollte seine Rede ursprünglich in Paris vor dem Rat der Außenminister der alliierten Mächte halten, wurde aber vom amerikanischen Militärgouverneur der Besatzungszone, General Lucius D. Clay, gedrängt, die Rede in Stuttgart zu halten. Aus diesem Grund wurde später in Stuttgart eine Straße nach ihm benannt. Sie befindet sich nördlich des Pragsattels auf dem Burgholzhof, direkt neben den Robinson Baracks, einer amerikanischen Militärkaserne.
Auszeichnungen
Das TIME Magazine wählte Byrnes 1946 zum „Mann des Jahres“. Aus Sicht der Redaktion des Magazins hatte er den größten Einfluss auf die Welt jenes Jahres.
Weblinks
- National Governor Association
- South Carolina Information Highway
- James F. Byrnes im Biographical Directory of the United States Congress
- Literatur von und über James F. Byrnes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ByrnesJamesF/
- Netzseite der Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg über Byrnes stuttgarter Rede
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South Carolina (1776–1788):
J. Rutledge | Lowndes | J. Rutledge | Mathews | Guerard | MoultrieBundesstaat South Carolina (seit 1788):
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Klasse 3: Izard | Read | Colhoun | P. Butler | Gaillard | Harper | Smith | Miller | Preston | McDuffie | A. Butler | Hammond | Sawyer | Patterson | Hampton | Irby | Earle | McLaurin | Latimer | Gary | E. Smith | Hall | Johnston | Russell | Hollings | DeMint
Personendaten NAME Byrnes, James Francis KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Politiker und Außenminister GEBURTSDATUM 2. Mai 1879 GEBURTSORT Charleston (South Carolina) STERBEDATUM 9. April 1972 STERBEORT Columbia (South Carolina)
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