Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg

Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg
Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg (Gemälde von Jürgen Ovens)

Johann Adolph (I.) Kielmann von Kielmannsegg (auch Kielmannseck; * 14. Oktober 1612 in Itzehoe; † 8. Juli 1676 in Kopenhagen)

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Eltern waren der Klosterhofmeister Johann Kielmann (* vor 1580; † 1629) und Anna von Runge.

Nach dem Besuch des Katharineums zu Lübeck studierte Kielmannsegg an verschiedenen deutschen Universitäten und promovierte 1633 zum Dr. juris. Nach einer Reise durch Holland, Frankreich und Deutschland ließ er sich in Itzehoe als Advokat nieder. Nachdem ihm kurzzeitig das Amt des Landschaftssyndikus übertragen war, wurde er 1636 als Rat Herzog Friedrichs III. an den Gottorfschen Hof berufen.

Im Jahr 1640 war er auf dem Reichstag in Regensburg.

Am 10. Mai 1641 erhob Kaiser Ferdinand III. ihn in den Freiherrenstand und 1652 erhielt er das Prädikat von Kielmannseck.

Im Jahr 1658, bei den Verhandlungen in Kopenhagen, forderte er energisch die Souveränität Schleswigs.

Noch höher stieg seine Gunst bei Friedrichs Sohn und Nachfolger Herzog Christian Albrecht, unter dem er die bedeutendste Stellung im Lande einnahm: geheimer Rat, Kammerpräsident, Amtmann in fünf Ämtern, Domherr zu Schleswig und Propst des St. Johannisklosters.

Als das Amt Bramstedt an Christian Rantzau verkauft wurde, überließ dieser ihm die Stelle als Dompropst in Hamburg.

Er erwarb vier adlige Güter: Satrupholm, Oppendorf, Kronshagen und Bundesbüll.

Besondere Verdienste erwarb sich Kielmannsegg bei der Gründung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, für die der Kaiser schon 1652 ein Privileg erteilt hatte, die aber Christian Albrecht erst 1665 zur Ausführung brachte. Seine beiden, bei der Einweihung gehaltenen Reden wurden 1666 gedruckt in der torquato historia inaugurationis.

Als die Feindseligkeiten zwischen Dänemark und Schweden erneut ausbrachen ging er mit dem Herzog nach Stockholm, wo das frühere Bündnis erneuert wurde. Aber König Chistian V. nötigte den Herzog zum Rendsburger Rezeß vom 10. Juli 1675, in dem der Gottorfer Kleinstaat auf seine Souveränität und alle fremden Bündnisse verzichten musste.

Als der Herzog sich nach Hamburg begab, um gegen den aufgezwungenen Vertrag zu protestieren, und Kielmannsegg ihm dorthin folgen wollte, wurde Kielmannsegg mit seinen drei Söhnen gefangen genommen und nach Kopenhagen abgeführt. In einem Sendschreiben eines Daenemarkischen von Adel an seinen guten Freund in Deutschland … wurde unter anderem behauptet, dass Kielmannsegg die Uneinigkeit zwischen dem königlichen und herzoglichen Hause unterhalten hätte.

Nach vier Monaten im Gefängnis starb er – Gerüchten zufolge aufgrund Vergiftung. Seine Söhne wurden im folgenden Jahr freigelassen. Bestattet sind er und seine Gattin in der Familiengruft im Schleswiger Dom.[1]

Ehe und Kinder

Er heiratete (wohl in zweiter Ehe) Margarete von Hatten (* 25. August 1617; † 12. Dezember 1656)

  • Hans Heinrich Kielman von Kielmansegg (* 29. September 1636)
  • Friedrich Christian Kielman von Kielmansegg (* 1. Februar 1639)

Quelle

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_16/Demokratische_Geschichte_Band_16_Essay_3.pdf

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