Marktoberdorf

Marktoberdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Marktoberdorf
Marktoberdorf
Deutschlandkarte, Position der Stadt Marktoberdorf hervorgehoben
47.77944444444410.618333333333758
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Höhe: 758 m ü. NN
Fläche: 95,25 km²
Einwohner:

18.199 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km²
Postleitzahl: 87616
Vorwahl: 08342
Kfz-Kennzeichen: OAL
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 151
Adresse der
Stadtverwaltung:
Richard-Wengenmeier-Platz 1
87616 Marktoberdorf
Webpräsenz: www.marktoberdorf.de
Bürgermeister: Werner Himmer (FW)
Lage der Stadt Marktoberdorf im Landkreis Ostallgäu
Österreich Kempten (Allgäu) Landkreis Oberallgäu Kaufbeuren Landkreis Augsburg Landkreis Unterallgäu Landkreis Garmisch-Partenkirchen Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Landsberg am Lech Rettenbach am Auerberg Westendorf (Allgäu) Wald (Allgäu) Waal (Allgäu) Untrasried Unterthingau Halblech Stöttwang Stötten am Auerberg Seeg Schwangau Rückholz Ruderatshofen Roßhaupten Ronsberg Rieden (bei Kaufbeuren) Rieden am Forggensee Pfronten Pforzen Osterzell Oberostendorf Obergünzburg Nesselwang Mauerstetten Marktoberdorf Lengenwang Lechbruck am See Lamerdingen Kraftisried Kaltental Jengen Irsee Günzach Hopferau Görisried Germaringen Füssen Friesenried Eisenberg (Allgäu) Eggenthal Buchloe Bidingen Baisweil Biessenhofen AitrangKarte
Über dieses Bild

Marktoberdorf ist die Kreisstadt des Landkreises Ostallgäu im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt im Allgäuer Alpenvorland.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Durch das Gebiet von Marktoberdorf fließen im Westen die Wertach und im Osten die Geltnach, die unterhalb der Stadt in die Wertach mündet.

Stadtgliederung

Das Gebiet der Stadt Marktoberdorf besteht aus dem eigentlichen Stadtgebiet, das sich in Stadtmitte, Nord (Moos), im Süden das Gwend und das Gschlatt, im Osten den Alsterberg und westlich der Bahnlinie das Industrie- bzw. Gewerbegebiet gliedern lässt, sowie aus den umliegenden früher eigenständigen Gemeinden Bertoldshofen, Geisenried, Leuterschach, Rieder, Sulzschneid und Thalhofen a. d. Wertach, die im Zuge der Gemeindegebietsreform 1972 und 1978 der Stadt Marktoberdorf angegliedert wurden.

Weitere Ortsteile sind Balteratsried, Burk, Engratsried, Ennenhofen, Ettwiesen, Fechsen, Gehren, Hagmoos, Hattenhofen, Hausen, Heiland, Hummeratsried, Kohlhunden, Liebwies, Osterried, Ronried, Schütz, Schwenden, Selbensberg, Weibletshofen und Weissen.

Umgebung

In der Nähe von Marktoberdorf liegt Kaufbeuren, das etwa 11 km entfernt liegt. Im Umkreis von 25 km befinden sich die „Allgäu-Metropole“ Kempten, Füssen mit dem Königswinkel und das oberbayerische Schongau. Berge des Ammergebirges und der Allgäuer Alpen sind von der Stadt aus zu sehen und können mit dem Auto in etwa 20 Minuten erreicht werden.

Geschichte

Leichenzug für den 1812 verstorbenen Fürstbischof Clemens Wenzeslaus, vom Marktplatz auf den Schlossberg, wo er in einer Grabkapelle an der Chorseite der Pfarrkirche St. Martin, neben dem Kurfürstlichen Sommerschloss, beigesetzt ist.

Der Ort Oberdorf entstand in Abgrenzung zum älteren Altdorf (heute eine Gemarkung des benachbarten Biessenhofen) und gehörte bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 als Pflegamt Oberdorf zum Hochstift Augsburg. 1453 erhielt der Ort das Marktrecht (Markt Oberdorf) mit wichtigen Eigenrechten.

Seit 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im weiteren Verlauf der Geschehnisse von 1848 wurden zum 1. Juli 1862 die Bezirksämter Oberdorf und Kaufbeuren eingerichtet. Am 26. Februar 1898 wurde der Name der Gemeinde und des Bezirksamtes in Marktoberdorf geändert.

1953 wurde dem Ort das Stadtrecht verliehen. Die Stadt war bis 1972 Sitz der Verwaltung des Landkreises Marktoberdorf; seit dessen Zusammenlegung mit den Altlandkreisen Füssen und Kaufbeuren hat hier die Verwaltung des neuen Landkreises, der im Mai 1973 den Namen Landkreis Ostallgäu erhielt, ihren Sitz.

Wappen

Beschreibung: In Silber der wachsende, golden gerüstete heilige Martin von Tours mit goldenem Helm, darauf ein roter Kamm, der mit silbernem Schwert ein Stück seines roten Mantels dem nackten Bettler zuteilt. Das Wappen wurde nach dem Patron der Stadtpfarrkirche in Marktoberdorf, dem Wahrzeichen der Stadt, gewählt. Es stammt ursprünglich aus dem Jahr 1745 und wurde 1837 zur beschriebenen Form vereinfacht, 1928 erneut angenommen.

Politik

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist Werner Himmer (FW). Stellvertreter sind Walter Schilhansl (CSU) und Axel Maaß (Grüne).

Stadtrat

Der Stadtrat hat 24 Mitglieder:[2]

Städtepartnerschaften und Patenstadt

Seit 1983 unterhält Marktoberdorf eine Städtepartnerschaft mit Waldmünchen in der Oberpfalz. Seit 1957 ist sie Patenstadt für die aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen aus der Stadt und dem ehemaligen Landkreis Hohenelbe im Riesengebirge.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Pfarrkirche Sankt Martin

Theater

  • Veranstaltungshaus MODEON
  • mobilé: Theaterschule, Kleinkunstbühne und Theaterkino unter der Leitung von Monika Schubert

Musik

  • Bayerische Musikakademie (neben Alteglofsheim und Hammelburg)
  • Carl-Orff-Chor
  • Stadtkapelle Marktoberdorf
  • Jugendblasorchester Marktoberdorf
  • Marktoberdorfer Pfingstfestivals – internationale Begegnungsfestivals mit Konzerten in der gesamten Region

Bauwerke

Ehemaliges Fürstbischöfliches Schloss und Pfarrkirche St. Martin

Grünanlagen

  • Luitpoldhöhe (auch Buchel genannt)
  • Kurfürstenallee: 2 km lange, denkmalgeschützte Lindenallee aus der Barockzeit, zwischen dem ehemaligen kurfürstlichen Schloss und dem sogenannten „Tempel“.

Sport und Freizeit

  • Am ehemaligen Kurfürstenschloss beginnt der sogenannte Prälatenweg, ein thematischer Fernwanderweg, der durch das Voralpenland bis nach Kochel am See in Oberbayern führt.
  • Der Jakobsweg passiert von München aus Marktoberdorf auf dem Weg zum Bodensee.
  • Von Marktoberdorf nach Lechbruck führt ein Radwanderweg auf der Trasse einer stillgelegten Bahnlinie. Er ist Teil der sogenannten Dampflokrunde.
  • Zweijährlich im Juni stattfindend der Staffelmixmarathon, eine Kombination aus Inlineskaten, Fahrradfahren und Laufen
  • Nikolauslauf Mitte Dezember
  • Ettwieser Weiher, Naturfreibad beim Weiler Ettwiesen südlich der Stadt
  • Hallenbad Marktoberdorf
  • mehrere Turnhallen und Fußballplätze
  • Besichtigungsmöglichkeit der Fendt/Agco-Traktorenwerke
  • Des Weiteren bietet Marktoberdorf ein breit gefächertes Angebot an Sportvereinen (FSV Marktoberdorf, TSV Marktoberdorf, FC Thalhofen, TSV Leuterschach, SV Geisenried, Türk Spor Marktoberdorf und TSV Bertoldshofen).

Regelmäßige Veranstaltungen

Internationaler Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf 2005
  • NATO International Summer School (als Advanced Study Institute des NATO Programms Security Through Science)
  • Musica Sacra International – Musikfestival der Weltreligionen über die Pfingsttage (jeweils in den geraden Jahren)
  • Internationaler Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf – Wettbewerb der internationalen Chorelite über die Pfingsttage (jeweils in den ungeraden Jahren)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Das bekannteste und größte Unternehmen in Marktoberdorf mit mittlerweile über 2.200 Mitarbeitern ist die Produktionsstätte des Traktorenherstellers AGCO FENDT)

Im Stadtteil Leuterschach befindet sich die Produktionsstätte (ehemals Brauerei Sailer) des Allgäuer Brauhauses, das heute zur Radeberger Gruppe gehört und gegenüber ein Zweigwerk der Maschinenfabrik Niehoff. Weitere große Unternehmen sind Eisen-Fendt (Stahl- und Werkzeughandel), Atterer (Eisenwarenhandel), Hubert Schmid (Bau, Recycling, Bodenaufbereitung, u. a.), Xaver Schmid (Bauunternehmen), Grömo und Rösle (beide Tochterunternehmen der Metallwarenfabrik Marktoberdorf).

Verkehr

Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Biessenhofen–Füssen, stündlich verkehren Züge Richtung Kaufbeuren im Norden bzw. nach Füssen im Süden. Darüber hinaus besteht stündlich eine Direktverbindung jeweils abwechselnd nach München und Augsburg. Insgesamt hat Marktoberdorf drei Bahn-Haltestellen: Marktoberdorf Bahnhof, den Bahnhof im Ortsteil Leuterschach und die Haltestelle Marktoberdorf-Schule.

Marktoberdorf hat direkte Verbindungen zu den Bundesstraßen 12, 16 und 472 und über diese Anschluss an die Autobahnen 7 und 96.

Medien

Die Lokalredaktion Marktoberdorf der Allgäuer Zeitung produziert einen Lokalteil des Blattes.

Öffentliche Einrichtungen

  • Landratsamt Ostallgäu
  • Arbeitsamt / ARGE
  • Gesundheitsamt
  • Vermessungsamt
  • Kreiskrankenhaus
  • Hallenbad mit Freibad und Sauna

Bildung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Clemens Wenzeslaus von Sachsen (1739–1812), ehemaliger Kurfürst und Erzbischof von Trier und Fürstbischof von Augsburg, Grabstätte in Marktoberdorf beim ehemaligen Schloss.
  • Johann Georg Fendt (1868–1933), gelernter Schlosser, Mitbegründer des Traktorenherstellers Fendt und Konstrukteur des Fendt Dieselross.
  • Raimund Harmstorf (1939–1998), deutscher Schauspieler, lebte zuletzt auf seinem Bauernhof in Marktoberdorf.
  • Wolfram Buchenberg (* 1962), Komponist

Literatur

  • Maria Bauer: Marktoberdorf heute und morgen, Kempten: AVA, Verl. Allgäu, 2001, ISBN 3-924809-73-9
  • Maria Bauer: Unser Marktoberdorf: Wege und Begegnungen, Kempten: Allgäuer Zeitungsverl., 1990, ISBN 3-88006-149-1
  • Mechtild Becker: Marktoberdorf (Die Reihe Archivbilder) [Bildband], Erfurt: Sutton, 2002, ISBN 3-89702-438-1
  • Rainer Christlein: Das alamannische Reihengräberfeld von Marktoberdorf im Allgäu (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte; H. 21), Kallmünz/Opf.: Lassleben, 1966
  • Richard Dertsch: Landkreis Marktoberdorf, (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern: Schwaben; Bd. 1), München: Kommission f. Bayer. Landesgeschichte, 1953
  • Claudia Eisinger-Schmidt (Verf.), Komm. für Bayer. Landesgeschichte München (Hrsg.): Marktoberdorf (Historischer Atlas von Bayern: Teil Schwaben: Reihe 1; H. 14) , Kallmünz: Lassleben, 1985. Zugl.: München, Univ., Diss., 1982 u.d.T.: Eisinger-Schmidt, Claudia: Herrschaftsentwicklung und Herrschaftsstrukturen im östlichen Allgäu beiderseits der Wertach, ISBN 3-7696-9935-1
  • Reinhard Heydenreuter [Hrsg.: Konrad Ackermann und Manfred Pix im Auftr. des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes]: Marktoberdorf: kurfürstlicher Sommersitz im Ostallgäu (Bayerische Städtebilder: Schwaben) , Stuttgart: Dt. Sparkassenverl., 1997, ISBN 978-3-09-303837-2
  • Michael Petzet: Landkreis Marktoberdorf (Kurzinventar), (Bayerische Kunstdenkmale; 23), München: Deutscher Kunstverl., 1966
  • Alois Regner: Bausteine zur Heimatkunde des Landkreises Marktoberdorf, Marktoberdorf: Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e. V., 1959
  • Alois Regner (Verf.), Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e. V. (Hrsg.): 500 Inschriften auf Gedenksteinen, Gedenktafeln, öffentlichen Gebäuden, Epitaphien, Votivtafeln und Kirchenglocken im Landkreis Marktoberdorf (Inschriften-Sammlung in Bayrisch-Schwaben), Marktoberdorf : Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e. V., 1958

Weblinks

 Commons: Marktoberdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Zusammensetzung des Stadtrates
  3. http://www.kaluwi.de/Kohlhunden.html

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