- Johanna von Orleans (1948)
-
Filmdaten Deutscher Titel Johanna von Orleans Originaltitel Joan of Arc Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1948 Länge 132 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Victor Fleming Drehbuch Maxwell Anderson,
Andrew SoltProduktion Walter Wanger Musik Hugo Friedhofer Kamera Winton C. Hoch,
William V. Skall,
Joseph A. ValentineSchnitt Frank Sullivan Besetzung - Ingrid Bergman: Johanna von Orléans
- Francis L. Sullivan: Pierre Cauchon, Bischof von Beauvais
- J. Carrol Naish: Graf von Luxemburg
- Ward Bond: Étienne de Vignolles, Le Hire
- Shepperd Strudwick: Vater Massieu
- Gene Lockhart: Georges de la Trémouille
- John Emery: Jean, Herzog von Alençon
- Leif Erickson: Jean de Dunois
- Cecil Kellaway: Jean, le Maistre
- José Ferrer: Karl VII.
- Selena Royle: Johannas Mutter Isabelle
- Robert Barrat: Johannas Vater Jacques
- Jimmy Lydon: Johannas jüngerer Bruder Pierre
- Rand Brooks: Johannas älterer Bruder Jean
- Roman Bohnen: Johannas Onkel Durand Laxart
- Irene Rich: Catherine le Royer
- Nestor Paiva: Catherines Ehemann Henri le Royer
- Richard Derr: Jean de Metz
- Ray Teal: Bertrand de Poulengy
- David Bond: Jean Fournier
- George Coulouris: Robert de Baudricourt, Gouverneur von Vaucouleurs
- Richard Ney: Charles de Bourbon, Herzog von Clermont
- John Ireland: Capt. Jean de la Boussac
- Henry Brandon: Capt. Gilles de Rais
- Morris Ankrum: Capt. Poton de Xaintrailles
- Thomas Browne Henry: Raoul de Gaucort
- Gregg Barton: Capt. Louis de Culan
- Alan Napier: Graf von Warwick
- Houseley Stevenson: Kardinal von Winchester
- Matt Moore: Richter Courneille
- Taylor Holmes: Jean, Bischof von Avranches
- William Conrad: Guillaume Erard
- Herbert Rudley: Isambard de la Pierre
Johanna von Orleans ist ein US-amerikanischer Spielfilm von 1948 in Technicolor. Er hat die französische Nationalheldin Johanna von Orléans zum Thema. Der Film basiert auf dem Theaterstück Joan of Lorraine von Maxwell Anderson, der zusammen mit Andrew Solt auch das Drehbuch zum Film schrieb.
Dies ist der erste von zwei Filmen, in denen Ingrid Bergman Johanna von Orléans darstellte; der zweite ist Giovanna d'Arco al rogo aus dem Jahr 1954.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Hundertjährigen Krieg leidet Frankreich unter dem Krieg gegen England. Das einfache Bauernmädchen Johanna wird von den Heiligen Katharina und Margareta sowie dem Erzengel Michael beauftragt, Frankreichs Heer gegen England anzuführen. Ihr Vater, der einen Traum hatte, dass seine Tochter mit einer Armee fortreiten würde, ermahnt seine Tochter, sich gewissenhaft um den Haushalt zu kümmern.
Johanna geht nach Vaucouleurs zu Robert de Baudricourt, dem Hauptmann des Königs, und sagt ihm, dass sie im himmlischen Auftrag zur Rettung Frankreichs eine Armee für den Dauphin führen soll; der Dauphin würde zum König gekrönt werden. Der Hauptmann reagiert zunächst ungläubig, schenkt ihr aber Glauben, als ihre Prophezeiung, dass die Franzosen in Orléans gerade eine Schlacht gegen die Engländer verlieren, zwei Wochen später durch die Meldung eines Boten bestätigt wird und die Prüfung eines Priesters ergibt, dass Johanna keine Hexe ist.
Johanna trifft den von finanziellen Sorgen geplagten Dauphin auf einem Fest an. Dort will man sie reinlegen und setzt Charles de Bourbon, den Herzog von Clermont, auf den Thron des Dauphins; Johanna erkennt jedoch den echten Dauphin in der versammelten Festgemeinschaft. Restlos überzeugt ist der Dauphin schließlich, als Johanna Dinge über ihn weiß, die eigentlich nur er wissen kann. Auch besteht Johanna die Prüfung durch eine kirchliche Kommission.
Es finden sich immer mehr Männer für Johannas Armee, die schließlich in die Schlacht zieht. Bei den Feldherren stößt Johanna zunächst auf Widerstand, schafft es aber dennoch mit einer Ansprache an die Armee, deren Motivation zu wecken.
Als Erstes greift Johannas Armee die englische Festung Tourelles an. Deren Hauptmann Sir William Glasdale beschimpft Johanna und nimmt ihre Appelle, vorzeitig zu kapitulieren, nicht ernst. So kommt es zum Kampf, in dessen Verlauf Johanna verwundet wird. Als ihre Leute aufgeben, treibt sie sie wieder zum Kampf an. Die Schlacht geht für die Franzosen schließlich siegreich aus; Johanna fühlt sich schuldig am Tod der englischen Soldaten. Die Bevölkerung von Orléans bereitet Johanna einen rauschenden Empfang.
Johanna bittet den Herzog von Burgund, der an der Seite der Engländer kämpft, um Frieden und lädt ihn zur Königskrönung des Dauphins in die Kathedrale von Reims ein. Pierre Cauchon, der Bischof von Beauvais, hält Johanna für gefährlich, sobald diese mit ihrer Armee erst einmal nach Paris marschiert. Die Feinde Johannas wollen sich die Krönung des Dauphins zu Charles VII. zu Nutze machen, indem sie ihn mit Geld zum Frieden bestechen. Während der Krönung bejubelt die Menge Johanna und ruft nach dem Marsch auf Paris.
Der neu gekrönte König indes widmet sich dem Vergnügen. Als Johanna vor dem Angriff auf Paris vergeblich auf seine Hilfe wartet, teilt er ihr mit, dass er aus Kriegsmüdigkeit mit Burgund Frieden geschlossen hat; sie versteht aber, dass ihr in Wahrheit von den Engländern dazu bestochen wurde. Karl VII. löst die Armee auf, verleiht Johanna einen Adelstitel und gewährt ihrem Geburtsort Domrémy-la-Pucelle die Steuerfreiheit.
Johanna ist ebenso wie die Feldherren deprimiert, legt aber, ihrem Versprechen an die Heiligen gemäß, ihre Rüstung nieder, legt jedoch einen einfacheren Harnisch für die ihr bevorstehende Gefangennahme durch die Burgunder an.
Unter Leitung des Grafen von Warwick, des Stellvertreters des englischen Königs Heinrich VI., wird Johanna der Prozess gemacht. Beim ersten Verhör vor Gericht umgeht Johanna auch die Fangfragen ihrer Richter und zweifelt deren Legitimität an. Damit das Gericht nicht noch einmal von Johanna bloß gestellt wird, wird der Prozess auf Geheiß des Grafen von Warwick unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt. Als Richter Courneille den Prozess verlässt, weil er an dessen Unparteilichkeit zweifelt, wird er auf Befehl des Bischofs gefangen genommen.
Die Heiligen fordern Johanna auf, standhaft in ihrem Martyrium zu sein. Bei einem weiteren Verhör ist sie der Verzweiflung nah. Vom Kardinal von Winchester ermutigt, bittet Johanna um Berufung beim Papst. Der Bischof von Avranches bekräftigt die Ungesetzlichkeit des Prozesses und die Berechtigung von Johannas Berufung.
Als ihr schließlich am letzten Verhandlungstag vor der Bevölkerung von Rouen die Exkommunikation und der Scheiterhaufen angedroht wird, widerruft Johanna und wird nun zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie nimmt jedoch ihren Widerruf zurück, als sie entgegen der Versprechen ihrer Richter nicht in ein kirchliches, sondern ein weltliches Gefängnis gebracht wird. Sie bereut die Schwäche des Widerrufs vor den Heiligen, die ihr Verzeihung gewähren. Als sie sich aus diesem Grund weigert, ihre Männerkleidung gegen Frauenkleider zu tauschen, wird sie zum Scheiterhaufen verurteilt.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung, die zu großen Teilen gegen das Urteil protestiert, stirbt Johanna auf dem Scheiterhaufen.
Synchronisation
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1950 in den Ateliers der RKO-Synchron-Abteilung Berlin. Das Dialogbuch verfasste Reinhard W. Noack, der auch Synchronregie führte.[1]
Kritiken
„Der aufwendig ausgestattete Film hält sich relativ eng an die historischen Fakten, kalkuliert aber allzu bewußt die Publikumswirkung, als daß tiefere Eindrücke von der seelischen Entwicklung Johannas oder der geistigen und geistlichen Atmosphäre der Zeit vermittelt werden könnten. In der Titelrolle hervorragend gespielt von Ingrid Bergman.“
„Große Rolle für Ingrid Bergman (…) Wertung: 2½ Sterne – überdurchschnittlich“
– Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“, 1990 [3]
Auszeichnungen
1949 gewann der Film zwei Oscars, und zwar in den Kategorien Beste Kamera und Bestes Kostümdesign (Barbara Karinska, Dorothy Jeakins). Für den Oscar nominiert wurde der Film in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin (Ingrid Bergman), Bester Nebendarsteller (José Ferrer), Bestes Szenenbild (Richard Day, Casey Roberts, Joseph Kish), Bester Schnitt sowie Beste Filmmusik.
Einen Ehrenoscar gab es zudem für Produzent Walter Wanger.
Literatur
- Maxwell Anderson, Andrew Solt: Joan of Arc. Text and Pictures From the Screen Play. William Sloane Associates, New York 1948, 170 (II) S.
Einzelnachweise
- ↑ Johanna von Orleans (1948) in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 23. Mai 2009
- ↑ Lexikon des internationalen Films - Johanna von Orleans
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 421
Weblinks
- Johanna von Orleans in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Filme von Victor FlemingThe Mollycoddle | Mama’s Affair | Woman’s Place | The Lane That Had No Turning | Red Hot Romance | Anna Ascends | Dark Secrets | Law of the Lawless | To the Last Man | The Call of the Canyon | Code of the Sea | Empty Hands | The Devil’s Cargo | Adventure | A Son of His Father | Lord Jim | The Blind Goddess | Mantrap | Der Weg allen Fleisches | Hula | The Rough Riders | Abie’s Irish Rose | The Awakening | The Wolf Song | The Virginian | Common Clay | Renegades | Around the World in 80 Minutes with Douglas Fairbanks | The Wet Parade | Dschungel im Sturm | Treasure Island | Reckless | The Farmer Takes a Wife | Manuel | Der Testpilot | Das zauberhafte Land | Vom Winde verweht | Arzt und Dämon | Tortilla Flat | Kampf in den Wolken | Mann ohne Herz | Johanna von Orleans
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Johanna von Orleans — Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein zu Lebzeiten entstandenes Bild ist nicht überliefert … Deutsch Wikipedia
Johanna von Orléans — Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein zu Lebzeiten entstandenes Bild ist nicht überliefert … Deutsch Wikipedia
Jungfrau von Orleans — Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein zu Lebzeiten entstandenes Bild ist nicht überliefert … Deutsch Wikipedia
Jungfrau von Orléans — Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein zu Lebzeiten entstandenes Bild ist nicht überliefert … Deutsch Wikipedia
Heinrich von Kleinbach — Henry Brandon, geboren Heinrich von Kleinbach (* 8. Juni 1912 in Berlin; † 15. Februar 1990 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US amerikanischer Schauspieler deutscher Herkunft. Biografie Henry Brandon wurde als Heinrich von Kleinbach geboren.… … Deutsch Wikipedia
Liste von Filmdarstellern historischer Persönlichkeiten — Dieser Artikel listet Filmschauspieler auf, die in bekannten und bemerkenswerten Filmen bedeutenswerte historische Persönlichkeiten dargestellt haben. Die Liste ist alphabetisch sortiert nach den historischen Persönlichkeiten. Die Darsteller der… … Deutsch Wikipedia
Liste von Kriegsfilmen — Es ist teilweise umstritten, welche Spielfilme als „Kriegsfilme“ gelten können. Wie im Hauptartikel Kriegsfilm dargelegt, gibt es die Auffassung, nur die Thematisierung moderner Kriege rechtfertige das Etikett „Kriegsfilm“. Hiervon abweichend… … Deutsch Wikipedia
Liste von geschichtsbezogenen Filmen und Serien — Die Liste der geschichtsbezogenen Filme und Serien beinhaltet Filme und Serien, die in einer früheren Epoche spielen. Werden mehrere Epochen berührt, erscheint der Eintrag entsprechend in diesen Epochen, sofern die Epoche wesentlich im Film oder… … Deutsch Wikipedia
Liste von Grabstätten europäischer Monarchen — Diese Liste enthält eine Übersicht über die Grabstätten europäischer Kaiser, Könige und Regenten und deren Gemahlinnen sowie bedeutender Thronfolger seit dem Mittelalter. Die einzelnen Tabellen beginnen entweder mit der Ausrufung zum Königreich… … Deutsch Wikipedia
Stammliste von Reuß — Regenten und Linien des Hauses Reuß Vögte und Herren von Weida Herren zu Weida Erkenbert I. (* um 1090; † um 1163/69) Heinrich I. Probus (* um 1122; † um 1193) Vögte von Weida (1193–1427) Heinrich II., der Reiche (1193–1209) (* um 1164/65; † um… … Deutsch Wikipedia