- Julius Caesar (1953)
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Filmdaten Deutscher Titel Julius Caesar Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1953 Länge 120 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Joseph L. Mankiewicz Drehbuch Joseph L. Mankiewicz, nach dem Bühnenstück Julius Cäsar von William Shakespeare Produktion John Houseman Musik Miklós Rózsa Kamera Joseph Ruttenberg Schnitt John D. Dunning Besetzung - Louis Calhern: Julius Caesar
- James Mason: Brutus
- Marlon Brando: Marcus Antonius
- John Gielgud: Cassius
- Edmond O’Brien: Casca
- Greer Garson: Calpurnia
- Deborah Kerr: Portia
- George Macready: Marullus
- Michael Pate: Flavius
- Alan Napier: Cicero
- John Hoyt: Decius Brutus
- Ian Wolfe: Ligarius
- Rhys Williams: Lucilius
- Edmund Purdom: Strato
Julius Caesar ist ein US-amerikanisches Filmdrama mit Louis Calhern und Marlon Brando unter der Regie von Joseph L. Mankiewicz aus dem Jahr 1953. Als literarische Vorlage diente das Bühnenstück Julius Cäsar (The Tragedy of Julius Caesar, 1599) von William Shakespeare.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
44 v. Chr. steht Julius Caesar in Rom auf der Höhe seiner Macht. Der römische Senat hat seiner Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit bereits zugestimmt, aber es gibt auch viele Senatoren, die dagegen sind, wie Cassius und Casca. Um die Demokratie zu retten, planen sie die Ermordung des zukünftigen Diktators. Für ihr Vorhaben versuchen sie, auch Caesars Adoptivsohn Brutus auf ihre Seite zu ziehen.
In der Nacht vor den Iden des März (= 15.) zieht ein Gewitter auf. Brutus kann nicht schlafen, zu sehr beschäftigt ihn die Frage, wie er sich verhalten soll. Seine Frau Portia bemerkt seine Unruhe und will den Grund erfahren. Auch Caesars Frau Calpurnia ist unruhig. Ein schlechter Traum veranlasst sie, ihren Gatten am nächsten Morgen zu bitten, nicht aus dem Haus zu gehen. Auch ein Hellseher warnt Caesar vor dem neuen Tag. Caesar ist zwar geneigt, zu Hause zu bleiben, aber als er von Cassius, Brutus und anderen zu einer Senatssitzung abgeholt wird, geht er schließlich doch. Auch Marcus Antonius, ein Anhänger Caesars, ist unter den Begleitern. Vor dem Kapitol wird dieser von einem Verschwörer auf die Seite gezogen. Caesar wiederum wird von einigen Senatoren mit Bittgesuchen aufgehalten. Es ist schließlich Casca, der als Erster seinen Dolch zieht und ihn Caesar in den Rücken sticht. Andere Verschwörer folgen seinem Beispiel. Als sich Caesar schwankend Brutus zuwendet, gibt dieser ihm den Todesstoß („Auch du, mein Sohn Brutus? Dann Caesar, falle!“).
Die Nachricht von Caesars Tod verbreitet sich schnell. Tausende Römer strömen zum Kapitol, wo sich die Verschwörer noch immer aufhalten. Brutus wendet sich der Menge zu und erklärt ihr seine Beweggründe. Als Nächster ergreift Marcus Antonius das Wort, dem von den Verschwörern erlaubt wurde, eine Rede zu halten. Sie glaubten ihn auf ihrer Seite. Er aber versteht es, mit rhetorischen Finessen den Verschwörern zunächst Verständnis entgegen zu bringen („Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann“), um ihnen dann egoistische, unlautere Motive unterzuschieben. Damit gelingt es ihm, die Stimmung des Volkes gegen Brutus und seine Gesinnungsgenossen aufzubringen.
Unter der Federführung von Marcus Antonius wird daraufhin eine Liste geächteter Römer aufgestellt. Mit einem Heer zieht er gegen Brutus, Cassius und ihre Anhänger. Diese sind inzwischen nicht mehr einer Meinung, wodurch ihre Kampfkraft geschwächt wird. Bei der Schlacht bei Philippi kommt es zur Entscheidung, Marcus Antonius siegt über seine Gegner. Cassius stürzt sich in sein Schwert, während Brutus einen seiner Soldaten zwingt, ihn ebenfalls zu töten.
Hintergrund
Ursprünglich wollte MGM den Film basierend auf William Shakespeares Drama Julius Cäsar (The Tragedy of Julius Caesar, 1599) ausschließlich mit britischen Schauspielern besetzen. Doch der ausführende Produzent John Houseman meinte, dass der Film in diesem Fall in Europa von einem britischen Studio produziert werden sollte und nicht von MGM in Hollywood.[1] Der Brite John Gielgud wurde als Cassius besetzt, nachdem ihn Joseph L. Mankiewicz in Stratford-upon-Avon in der gleichen Rolle auf der Bühne gesehen hatte. Eigentlich kam Mankiewicz nach Stratford um Paul Scofield spielen zu sehen, den er ursprünglich für die Rolle des Marcus Antonius vorgesehen hatte. Doch als sich Marlon Brandos Vorsprechen als sehr gut herausstellte, bekam Brando den Part. Diese Entscheidung wurde damals kontrovers in den Zeitungen diskutiert, denn Brando war eher für rebellische, animalische Charaktere wie seinen Stanley Kowalski in Endstation Sehnsucht (A Streetcar Named Desire, 1951) bekannt, dessen genuschelte Aussprache mit Shakespeare-Dialogen unvereinbar schien.
Auch Marlon Brando selbst meinte später, dass er eigentlich zu unerfahren war, um Marcus Antonius zu spielen: „Es erfordert schon jemanden vom Format eines Gielgud, der bereits die wichtigsten Shakespeare-Rollen gespielt hat, um solche Parts glaubwürdig darzustellen. Aber ohne einschlägige Erfahrung am Set zu erscheinen und den Mark Anton zu spielen, wie ich es tat, war ausgesprochen idiotisch.“[2]
Doch nachdem der Film veröffentlicht wurde, fielen die Kritiken für Brando und den Rest der Besetzung durchweg positiv aus. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nominierte Brando zudem für den Oscar in der Kategorie Bester Hauptdarsteller.
Kritiken
„Die Beibehaltung von Versmaß und Szenenfolge der Tragödie William Shakespeares legt der Verfilmung deutlich die Fesseln der Bühnenelemente an. Auch kommen in der deutschen Fassung die Schönheit der Sprache Shakespeares (in den originalgetreuen Versen von Schlegel-Tieck) und die Kühnheit seiner Gedankenflüge nur unvollkommen zur Wirkung. Dennoch ein eindrucksvolles historisches Fresko mit hervorragenden Schauspielern.“
– Lexikon des internationalen Films[3]
„Die starke Besetzung kennzeichnet den Film. James Mason als Brutus, John Gielgud als Cassius und Marlon Brando als Marcus Antonius bieten sehr unterschiedliche, aber in jedem Fall völlig zufriedenstellende Interpretationen ihrer historischen Figuren. […] Die Schwaz-Weiß-Kameraarbeit lässt die Verschwörungsszenen im passenden Stil des Film noir erscheinen […]. Zwar leidet Julius Caesar an einem ausgedehnten Antiklimax (die zwei finalen Akte fügen der Handlung nur wenig hinzu), doch der Film überlebt diese Unzulänglichkeit durch einige publikumswirksame Reden.“
– Dan Jardine, All Movie Guide[4]
Auszeichnungen
Oscar
Nominiert:
- Bester Film
- Bester Hauptdarsteller – Marlon Brando
- Beste Kamera – Joseph Ruttenberg
- Beste Filmmusik – Miklós Rózsa
Gewonnen:
- Beste Szenenbild – Cedric Gibbons, Edward Carfagno, Edwin B. Willis, Hugh Hunt
British Film Academy Award
Nominiert:
- Bester Film
Gewonnen:
- Bester britischer Darsteller – John Gielgud
- Bester ausländischer Darsteller – Marlon Brando
Weitere
- National Board of Review Award als Bester Film
- Nominierung der Directors Guild of America für die Beste Regie – Joseph L. Mankiewicz
- Bodil Award als Bester amerikanischer Film
Soundtrack
- Miklós Rózsa: Julius Caesar. The Complete Motion Picture Score. Intrada, San Francisco 1995, Tonträger-Nr. MAF 7056D – digitale Neueinspielung der vollständigen Filmmusik durch die Sinfonia of London unter der Leitung von Bruce Broughton (CD)
- Miklós Rózsa: Julius Caesar. Golden Age Classics. Film Score Monthly, 2005 (CD)
- William Shakespeare, Miklós Rózsa: Julius Caesar. Dramatic Highlights From the M-G-M Film / Dramatic Highlights From Julius Caesar. MCA, Universal City 1996, MCA-25022 – Musik und Dialoge der Original-Filmtonspur (LP)
Literatur
- William Shakespeare: Julius Caesar. Reclam, Ditzingen, 1986, ISBN 3-150-09816-5
- William Shakespeare: Julius Cäsar: Zweisprachige Ausgabe. Deutscher Taschenbuch Verlag, 1998, 320 S., ISBN 3-423-12490-3 (dt. und engl. Ausgabe)
- William Shakespeare: Julius Cäsar. Hörbuch, Peter Eder Verlag, 3. Auflage, 2010, 1 CD, ISBN 3-902-66817-2
Einzelnachweise
- ↑ TCM
- ↑ Marlon Brando: Mein Leben. Bertelsmann, München, 1994, S. 165, ISBN 3-570-02039-8
- ↑ Lexikon des internationalen Films
- ↑ "A strong cast distinguishes the film, with James Mason as Brutus, John Gielgud as Cassius, and Marlon Brando als Marc Antony offering distinctly different yet entirely satisfying interpretations of their historical figures. […] The black-and-white cinematography adds an appropriately film noir-ish element to the conspiratorial scenes […]. Julius Caesar suffers from a prolonged anti-climax (the final two acts add little to the story), but the film survives this deficiency with some show-stopping speeches.", All Movie Guide
Weblinks
- Julius Caesar in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Julius Caesar bei Turner Classic Movies (inklusive Trailer und Filmclip)
- Julius Caesar bei All Movie Guide
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