- Jürgen Reichardt
-
Jürgen Reichardt (* 1938 in Grabig, Kreis Sorau (heute Sary in Polen) (Ost-)Brandenburg) ist ein Generalmajor a. D. des Heeres der Bundeswehr und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jürgen Reichardt trat 1960 in einem Jägerbataillon in Itzehoe in die Bundeswehr ein. Er durchlief die Laufbahn eines Infanterieoffiziers bis zum Kompaniechef in Wentorf. Danach absolvierte er ab 1969 an der Führungsakademie der Bundeswehr die Generalstabsausbildung. Im Anschluß daran folgten Verwendungen im Divisionsstab der 6. Panzergrenadierdivision in Neumünster und im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in Bonn. Seine erste Kommandeursverwendung erhielt der damalige Oberstleutnant Reichardt 1977 beim Panzergrenadierbataillon 242 in Feldkirchen bei Straubing. 1980 wurde er nach dem Besuch des NATO Defense College in Rom zum Chef des Stabes der 4. Jägerdivision in Regensburg und zum Oberst befördert. Im Oktober 1982 wurde er nach einer kurzen Vorverwendung im BMVg Sprecher des damaligen Verteidigungsministers Manfred Wörner und Leiter des Informations- und Pressestabes im Bundesministerium der Verteidigung. Während der Kießling-Affäre 1984 rückte er ins Blickfeld der Öffentlichkeit und sah sich in diesem Zusammenhang für seine Informationspolitik harscher Kritik, auch aus Reihen der Bundeswehr, ausgesetzt. Allerdings wurde er, da der Pressesprecher keine vom Minister losgelöste Informationspolitik betreibt, auch für seine Verdienste in dieser Funktion mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Am 1. Oktober 1984 übernahm er das Kommando über die Panzergrenadierbrigade 10 in Weiden, das er am 31. März 1988 an seinen Nachfolger Wolfgang Sand übergab. Während dieser Verwendung wurde Reichardt zum Brigadegeneral ernannt. Nach einer Verwendung im Planungsstab des Bundesministeriums der Verteidigung unter der Führung von Generalleutnant Jörg Schönbohm wurde er am 1. Oktober 1989 der letzte Kommandeur der 4. Panzergrenadierdivision in Regensburg vor deren Umgliederung zum Kommando Luftbewegliche Kräfte (KLK). Am 1. April 1994 wechselte er als Amtschef ins Heeresamt nach Köln und führte dieses bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 30. September 1998.
Ruhestand und Privates
Im Ruhestand betätigt sich Reichardt unter anderem als Autor, wo er u. a. seine Erlebnisse und Sichtweise der Kießling-Affäre darstellt. Er ist zudem Präsident des Bayerischen Soldatenbundes. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern und lebt heute in Bayern.
Werke
Jürgen Reichardt: Hardthöhe Bonn. Im Strudel einer Affäre. Osning Verlag, Bonn 2008, ISBN 978-3-9806268-5-9
Auszeichnungen
- Bundesverdienstkreuz (1984)
- Legion of Merit, USA
- Ungarischer Vitéz-Orden (Vitézi-Rend) (2001)
- Bayerischer Verdienstorden (2010)
Weblinks
Wikimedia Foundation.