Jędrzejki

Jędrzejki

Jędrzejki [ˈjɛndʒɛjki] (deutsch: Jendreyken, 1938-1945 Andreken) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.

Das Dorf befindet sich acht Kilometer Luftlinie südlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an einer von Borzymy nach Skrzypki führenden Landstraße. Es liegt am Ostufer des Engensees (Jezioro Białe).

Geschichte

Der Ort Jendreyken wurde erstmals 1504 erwähnt. Der Name leitet sich ab vom Namen Jędrzej (polnische Form von Andreas), den einer der zuerst ansässigen Lokatoren trug.

1656 fielen die mit Polen verbündeten Tataren in weite Teile Masurens ein, wobei Jendreyken durch Feuer fast vollständig zerstört wurde. 12 Bewohner wurden in die Sklaverei verschleppt. Nur vier überlebten im Ort. Im Bericht des Lycker Amsthauptmanns von Auer heißt es dazu über die Schadensbilanz:

"12 Hufen, 4 Gehöfte verbrannt, 4 stehet, die Hälfte über Winter besät, 5 3/4 Hufen wüst, 12 Personen weggetrieben, 2 niedergehauen."

Ab 1800 verfügte Jendreyken über eine eigene Schule.

Am 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Borczymmen (ab 1881: Borszymmen) gebildet, der die Gemeinden Borczymmen, Jendreyken, Lissewen, Przepiorken, Skrzypken und Stoosnen sowie den Gutsbezirk Romotten und Seen umfasst. 1908 wurden zusätzlich die Gemeinden Duttken, Gronsken und Romanowen und der Gutsbezirk Imionken vom bisherigen Amtsbezirk Dluggen neu in den Amtsbezirk Borszymmen umgegliedert.

1895 wurden in Jendreyken 70 Einwohner gezählt, von denen 52 evangelischen Glaubens waren. 55 Bewohner gaben als Sprache masurisch an, 10 nur deutsch. Im Dorf existierten 13 landwirtschaftliche Betriebe, die 222 Hektar bewirtschafteten. Am 1. Dezember 1910 umfasste Jendreyken 69 Einwohner.

1931 umfasste dann der Amtsbezirk Borszymmen die Landgemeinden Borszymmen, Duttken, Geigenau, Gronsken, Jendreyken, Lyssewen, Romanowen, Stosznen und Wachteldorf (ehemals Przepiorken).

1933 waren in Jendreyken 71 Einwohner verzeichnet.

Jendreyken wurde am 16. Juli 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung masurischer Ortsnamen baltischer oder slawischer Herkunft in Andreken umbenannt. Hierbei wurde der Jendreyken zugrunde liegende Vorname in die in Deutschland übliche Form Andreas übersetzt.

1939 zählte Andreken (Jendreyken) 69 Bewohner.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Andreken an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten masurischen Minderheit, von der dann vier alteingesessene Familien im Ort verblieben, durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Die nachrückenden Siedler kamen überwiegend aus der Gemeinde Bargłów in der podlachischen Region Rajgród. Der Ort Andreken wurde gemäß der polnischen Schreibweise des historischen Ortsnamens in Jędrzejki umbenannt.

1949 bestanden 12 landwirtschaftliche Betriebe in Jędrzejki.

Von 1975 bis 1998 gehörte Jędrzejki zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.

1978 lebten in Jędrzejki noch 49 Einwohner. Es bestanden neun landwirtschaftliche Betriebe. Am Rande der Gemeinde besteht aus deutscher Zeit noch ein teilweise zerstörter evangelischer Friedhof.


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