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Kareem Abdul-Jabbar Spielerinformationen Spitzname The King, The Sky Hook Geburtstag 16. April 1947 Geburtsort New York, Vereinigte Staaten Größe 218 cm Position Center College UCLA NBA-Draft 1969, 1. Pick, Milwaukee Bucks Vereine als Aktiver 1969-1975 Milwaukee Bucks
1975-1989 Los Angeles LakersKareem Abdul-Jabbar (* 16. April 1947 in New York, NY, USA; als Ferdinand Lewis Alcindor) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler. Er gilt als eine der größten Persönlichkeiten in der Geschichte dieses Sports. Zwischen 1969 und 1989 spielte er in der US-Profiliga NBA bei den Milwaukee Bucks und Los Angeles Lakers. Er ist 2,18 m groß und spielte auf der Position des Center.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Jugend und Highschool (1961–1965)
Kareem Abdul-Jabbar wurde als Ferdinand Lewis Alcindor Junior 1947 als Sohn von Lew Sr. und Cora Alcindor im Sydenham Hospital in Harlem, New York geboren. Bereits im Alter von neun Jahren war er 1,72 m groß. In der achten Klasse maß er bereits 2,04 m und schaffte mühelos einen Dunking. Highschool-Trainern in ganz New York fiel sein Talent auf, und so bekam er Stipendien von privaten Highschools angeboten. Er entschied sich 1961 für die Power Memorial Academy.
Schon in seinem ersten Jahr zählte Abdul-Jabbar zu den besten Spielern der an Basketballtalenten reichen Stadt New York. In der Saison 1961/62 traf er mit seinem Team auf die Linton Highschool aus Schenectady, New York. Power Memorial verlor mit 68:74, und bester Spieler der Gegner war Pat Riley, der später einmal Abdul-Jabbars Trainer bei den Lakers werden sollte. Als Sophomore genoss Abdul-Jabbar beinahe landesweite Bekanntheit. Nach einer Saison mit 19 Punkten und 18 Rebounds pro Spiel wurde Abdul-Jabbar ins All-American-Team des Parade Magazin berufen, als erster Sophomore überhaupt.
Souverän gewann Power Memorial dank Abdul-Jabbar die State Championship von New York 1962. Im Jahr darauf blieb die Mannschaft weiterhin ungeschlagen, und Abdul-Jabbar erreichte die Popularität eines NBA-Spielers. Bei einem Turnier auf dem New Yorker Rucker Park traf er Wilt Chamberlain, und beide wurden enge Freunde. Power Memorial gewann unter dessen auch die State Championship von 1963 ohne Probleme.
Im Januar 1965 hatte Power Memorial bereits 71 Spiele in Serie gewonnen. Die letzte Niederlage lag über zwei Jahre zurück. Da traf man am 31. Januar 1965 im Cole Field House der University of Maryland auf die DeMatha Highschool, und das Unglaubliche geschah: Power Memorial unterlag mit 43:46. Die Partie, die landesweit Titelseiten füllte, gilt vielen als das größte Spiel in der Geschichte des Highschool Basketballs. DeMathas Trainer, Morgan Wootten, wurde später in die Hall of Fame des Basketballs berufen.
Trotz der Niederlage gegen DeMatha gewann Power Memorial auch die State Championship von 1965. Anschließend wählte Abdul-Jabbar unter hunderten angebotener Stipendien ein College aus. Er entschied sich für die University of California in Los Angeles (UCLA), nachdem ihn ein ehemaliger Starspieler der Uni (Jackie Robinson) mehrfach darum bat, und nach einem Besuch auf dem Campus, bei dem Abdul-Jabbar vor allem von Trainer John Wooden fasziniert war. Abdul-Jabbar beendete seine Highschool-Karriere mit insgesamt 2067 Punkten und 2002 Rebounds (beides New York Rekorde). Er gilt neben LeBron James als der beste Highschool-Basketballspieler aller Zeiten.
College (1965-1969)
Zu der Zeit, als Abdul-Jabbar bei UCLA anfing, war es College-Freshmen nicht erlaubt, für die Uni-Mannschaften (engl. Varsity) zu spielen. Abdul-Jabbar spielte daher in der Saison 1965/66 in der sog. „Junior Varsity“ (JV, zu deutsch etwa Jugend Auswahl). In einem Spiel der JV gegen die „echte“ Mannschaft der UCLA gewann das Team von Abdul-Jabbar mit 75:60, und das völlig überraschend, denn UCLA war damals amtierender College-Meister.
Ab dem zweiten Jahr spielte Abdul-Jabbar für die „richtige“ Mannschaft der UCLA. Das Team, das einigen als das beste in der Geschichte des College-Basketballs gilt, blieb das gesamte Jahr ungeschlagen und gewann souverän die Meisterschaft, während Abdul-Jabbar zum besten Spieler des Landes gewählt wurde. Die NCAA fürchtete eine allzu große Dominanz des Centers Abdul-Jabbar, und verbot 1967 das Dunking im Spiel. Abdul-Jabbar aber machte aus der Not eine Tugend und eignete sich eine neue Wurftechnik an, den „Hakenwurf“ (engl. hook shot). Dieser Wurf ist durch die hohe Bewegung des Armes nur sehr schwer zu verhindern und war ein Grund für Abdul-Jabbars Dominanz in den Folgejahren.
Im folgenden Jahr hatte die UCLA jedoch einen starken Konkurrenten, die University of Houston, mit ihrem Starspieler Elvin Hayes. Am 20. Januar 1968 trafen beide (bis dahin ungeschlagene) Teams im mit über 52.000 Zuschauern ausverkauften Houston Astrodome aufeinander. Das Spiel wurde live im TV übertragen, zum ersten Mal in der Geschichte des College-Basketballs. Abdul-Jabbar, der mit einer Verletzung in das Spiel ging, konnte seine Mannschaft nicht wie gewohnt unterstützen und erzielte nur 15 Punkte. Angetrieben von einem glänzend spielenden Elvin Hayes (39 Punkte, 15 Rebounds) gewann Houston 71:69.
Im NCAA-Tournament unterlag Houston allerdings früh, und so gewann UCLA erneut die Meisterschaft. Der Titel des besten Spielers ging 1968 aber an Elvin Hayes, der nach der Saison in die NBA wechselte. In seiner letzten Saison, 1968/69, war Abdul-Jabbar wieder konkurrenzlose Nummer 1 im College-Basketball, und so gewann die UCLA den dritten Titel. Abdul-Jabbar beendete seine Karriere mit 2325 erzielten Punkte als bester Werfer in der Geschichte der UCLA.
NBA (1969–1989)
Als großer Preis in der Draft von 1969 startet Abdul-Jabbar seine Profikarriere. Die Frage, zu welchem Team er wechseln würde, entschied sich zwischen den Phoenix Suns und den Milwaukee Bucks. Die Entscheidung brachte ein Münzwurf, der damals statt der heute üblichen Draft Lottery veranstaltet wurde. Gewinner waren die Bucks. Doch noch war Abdul-Jabbars NBA-Karriere nicht in trockenen Tüchern. Die Konkurrenzliga ABA hatte 1969 die Draftregeln außer Kraft gesetzt und den New York Nets die Rechte an Abdul-Jabbar zugesprochen, da Abdul-Jabbars Wunsch, in die Heimatstadt zurückzukehren, bekannt war. Abdul-Jabbar bat beide Teams, Vertragsangebote einzureichen, und entschied sich anschließend für das lukrativere Angebot aus Milwaukee.
Schon Abdul-Jabbars Rookie-Saison verlief sehr erfolgreich; mit einem Schnitt von 28,8 Punkten und 14,5 Rebounds pro Spiel wurde er zum Rookie des Jahres ausgezeichnet. 1970 holten die Bucks Oscar Robertson, eine Verpflichtung die sich bald bezahlt machen sollte. Denn in der Saison 1970/71 steigerte sich Abdul-Jabbar erneut, und wurde mit gerade 24 Jahren zum MVP der NBA gewählt. In den Playoffs schlugen Abdul-Jabbars Bucks (die damals noch in der Western Conference spielten) die Lakers mit Jerry West und Wilt Chamberlain, sowie den Vorjahreschampion, die New York Knicks.
In den Folgejahren blieben Abdul-Jabbars Leistungen konstant erstklassig, aber ein erneuter Titelgewinn mit Milwaukee gelang nicht. Abdul-Jabbar, der mittlerweile zum Islam konvertiert war und seinen Namen in Kareem Abdul-Jabbar geändert hatte, war enttäuscht, und verlangte 1975 einen Wechsel. Die Bucks willigten ein und sondierten die Angebote für ihren Starcenter. Abdul-Jabbar hoffte auf ein Angebot der New York Knicks. Diese zeigten jedoch kein Interesse, und so wechselte er zu den Los Angeles Lakers.
Sowohl 1976 als auch 1977 wurde Abdul-Jabbar zum MVP gewählt, aber ein Meistertitel zu gewinnen gelang ihm auch mit den Lakers lange Zeit nicht. Das änderte sich, als 1979 ein junger Aufbauspieler namens Earvin „Magic“ Johnson zu den Lakers kam. Mit ihm als kongenialen Partner von Abdul-Jabbar schafften die Lakers den ersten Finaleinzug seit acht Jahren. Im Finale traf man auf die Philadelphia 76ers mit Julius Erving, und gewann mit 4:2.
Noch bis 1986 blieb Abdul-Jabbar der wichtigste Spieler der Lakers, dann verlangte sein hohes Alter Tribut. Bei den Meisterschaften von 1987 und 1988 war Magic Johnson zum wichtigsten Spieler geworden. In seiner letzten Saison, 1988/89 wurde Abdul-Jabbar mit 41 Jahren noch einmal ins All-Star Game gewählt, als ältester Spieler überhaupt. Nach den verloren Finals von 1989 gegen die Detroit Pistons beendete Kareem Abdul-Jabbar seine Karriere.
Die Liste der ihm verliehenen Auszeichnungen ist die ruhmreichste aller NBA-Spieler: Sechsmal NBA-Meister, sechsmal MVP der regulären Saison, zehnmal ALL-NBA-First-Team, fünfmal ALL-NBA-Defensive-First-Team, 19-mal All-Star-Team. Als er seine Karriere beendete stand er an der alleinigen Spitze von neun NBA- Statistiken: die meisten Punkte überhaupt (38.387), gespielte Saisons (20), Punkte in den Playoffs erzielt (5762), Ernennung zum MVP (6-mal), gespielte Minuten (57.446), absolvierte Spiele überhaupt (1560), versuchte Würfe und erzielte Treffer (15.837 von 28.307), und geblockte Schüsse (3189)
Sonstiges
Neben seiner großartigen Sportlerkarriere sorgte Abdul-Jabbar auch neben dem Platz für Diskussionsstoff. Obwohl er bereits zu seiner College-Zeit berühmt war und herausragende Leistungen in der College-Mannschaft erbrachte, beschäftigte er sich umfangreich mit Geschichte, besonders mit der jüngeren US-amerikanischen und der des Jazz.
Er schrieb mehrere Bücher und hatte in einigen Filmen Gastauftritte – den bekanntesten wohl 1980 in dem Film „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ (Originaltitel: „Airplane!“). Auch in der Sitcom „Full House“ hatte er einen Gastauftritt als er selbst sowie in der Serie „Scrubs“. Als Schüler von Bruce Lee spielte er mit ihm in dem letzten, unvollendeten Film „Bruce Lee – Mein letzter Kampf“ (Originaltitel: „Game of Death“, 1973/78) mit. Dort war er sein letzter Gegner in einer 5-stöckigen Pagode. Auch zu sehen ist er in dem Film „Stephen Kings The Stand – Das letzte Gefecht“ (Originaltitel: „The Stand“, USA, 1993) in der Mini-Rolle des „Monster-Schreiers“ und als Pixel-Version im Computerspiel „Kung-Fu Master“.
Auch an religiösen Fragen war er sehr interessiert. 1968 verzichtete er auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen, um gegen die Diskriminierung Schwarzer in den USA zu protestieren. Seinen Namen änderte er von Alcindor zu Kareem Abdul-Jabbar und trat aus der katholischen Kirche aus, um gläubiger Moslem zu werden. Sein großes Vorbild, so sagte er oft, sei Malcolm X.
Kareem Abdul-Jabbar gilt als einer der erfolgreichsten und bekanntesten Basketballer (vor allem bei den Los Angeles Lakers) aller Zeiten. Vielen Schwarzen dient er auch deshalb als Vorbild, weil er auch viele Preise für seine Bücher und sein Engagement außerhalb des Sports erhielt.
Im September 2005 kehrte der bereits 58-jährige Abdul-Jabbar zu den Los Angeles Lakers als Assistenztrainer neben Phil Jackson zurück. Davor war er bereits 1999/2000 bei den Los Angeles Clippers als Trainer-Assistent und bei den New York Knicks als Talentsucher tätig.
Statistiken
- 1560 Spiele in der Regulären Saison(1969-1989)
- 38,387 Punkte (24,6 im Schnitt) und 17,440 Rebounds (11,20) in der Regulären Saison (1969-1989)
- 237 Spiele in den Play-offs
- 5,762 Punkte und 2,481 Rebounds in den Play-offs
- 18 ALL-STAR Spiele
Literatur
- Kareem Abdul-Jabbar und Peter Knobler: Giant Steps. The Autobiography of Kareem Abdul-Jabbar. Bantam Books, New York 1984. ISBN 0-553-27147-4
- Kareem Abdul-Jabbar: Kareem. Warner Books, New York 1990. ISBN 0-446-35218-7
Weblinks
- Karrem Abul-Jabbar Bio (englisch)
- Kareem Abdul-Jabbar in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
1956: Pettit | 1957: Cousy | 1958: Russell | 1959: Pettit | 1960: Chamberlain | 1961: Russell | 1962: Russell | 1963: Russell | 1964: Robertson | 1965: Russell | 1966: Chamberlain | 1967: Chamberlain | 1968: Chamberlain | 1969: Unseld | 1970: Reed | 1971: Abdul-Jabbar | 1972: Abdul-Jabbar | 1973: Cowens | 1974: Abdul-Jabbar | 1975: McAdoo | 1976: Abdul-Jabbar | 1977: Abdul-Jabbar | 1978: Walton | 1979: M. Malone | 1980: Abdul-Jabbar | 1981: Erving | 1982: M. Malone | 1983: M. Malone | 1984: Bird | 1985: Bird | 1986: Bird | 1987: Johnson | 1988: Jordan | 1989: Johnson | 1990: Johnson | 1991: Jordan | 1992: Jordan | 1993: Barkley | 1994: Olajuwon | 1995: Robinson | 1996: Jordan | 1997: K. Malone | 1998: Jordan | 1999: K. Malone | 2000: O’Neal | 2001: Iverson | 2002: Duncan | 2003: Duncan | 2004: Garnett | 2005: Nash | 2006: Nash | 2007: Nowitzki | 2008: Bryant
Personendaten NAME Abdul-Jabbar, Kareem ALTERNATIVNAMEN Ferdinand Lewis Alcindor (Geburtsname) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Basketballspieler GEBURTSDATUM 16. April 1947 GEBURTSORT New York, USA
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