Karl Albrecht Friedrich von Raumer

Karl Albrecht Friedrich von Raumer
Karl Albrecht Friedrich von Raumer

Karl Albrecht Friedrich von Raumer (* 3. März 1729 in Dessau; † 24. Dezember 1806 in Berlin) war ein Generalleutnant im Dienst des Königreichs Preußen.

Leben und Wirken

Der jüngste Sohn des anhaltischen Regierungsdirektors Johann Georg von Raumer (1671–1747) und der Albertine Charlotte von Reinhart (1697–1747), Tochter des Geheimrates und Kanzlers zu Bernburg Johann Georg von Reinhart, wurde nach einer militärischen Grundausbildung im Januar 1744 mit erst 15 Jahren von Prinz Moritz von Anhalt-Dessau in dessen Regiment nach Stargard (Pommern) berufen. Mit ihm nahm er am Zweiten Schlesischen Krieg 1744–1745 teil und wurde nach der Schlacht bei Kesselsdorf in die Offizierslaufbahn übernommen.

Auch nach dem Krieg sorgte Prinz Moritz für Raumers militärische Fortbildung und ernannte ihn zu Beginn des Siebenjährigen Krieges zu seinem persönlichen Adjutanten. Der mittlerweile zum Stabskapitän beförderte Raumer war in der Folge mit seinem Regiment zunächst in Pommern eingesetzt, wo er 1757 die Front gegenüber den Schweden sichern musste, anschließend 1759 in der Schlacht bei Kunersdorf sowie 1762 in der Schlacht bei Burkersdorf. Hier erhielt Raumer am 21. Juli 1762 für seinen verdienstvollen Einsatz als Generalstabsoffizier den Orden Pour le Mérite und wurde zum Major befördert.

In den Jahren 1778/79 nahm Raumer in Oberschlesien als Oberst in der Brigade des späteren Königs Friedrich Wilhelm II. an den Bayerischen Erbfolgekrieg teil. Am 5. April 1785 wurde ihm das Infanterie-Regiment Nr. 53 mit Standort in Toruń zugeteilt. Aber als der noch amtierende König Friedrich der Große ihm 1786 schließlich ein Garnisonregiment übertragen wollte, lehnte Raumer dies ab und bat um seine Verabschiedung aus dem militärischen Dienst, da er das Gefühl hatte, dass ihn der König trotz aller Verdienste nicht sonderlich schätzte. Der König nahm den Antrag an und entließ den mittlerweile zum Generalmajor beförderten Raumer ohne nähere Begründung mit Wirkung zum 1. März 1786.

Nach dem wenige Monate später erfolgten Tod des Königs, holte ihn dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm II. sofort wieder in den Dienst zurück, übertrug ihm das Garnisonsregiment Nr. 10 in Brandenburg und ernannte ihn am 11. August 1790 zum Generalleutnant. Im Zuge der Zweiten Teilung Polens erhielt Raumer den Auftrag, mit einem aus allen Waffen bestehenden Truppencorps die Stadt Danzig zu besetzen. Am 28. März 1793 wollte Raumer die Stadt im Einvernehmen mit den städtischen Behörden einnehmen, aber nach anfänglichen Erfolgen kam es dann doch noch zu bewaffnetem Widerstand. Nach weiteren Verhandlungen konnte schließlich am 4. April der ungehinderte Einmarsch der Preußen erfolgen. Raumer wurde nun zum Gouverneur von Danzig ernannt und sorgte dafür, dass die Stadt am 7. Mai dem König von Preußen die Huldigung aussprach.

Im Jahr 1795 trat Raumer in Pension und starb am 24. Dezember 1806 in Berlin. Er hinterließ seine Frau Dorothea Tugendreich von Küssow (1752–1827), Hofdame der Fürstin Luise von Brandenburg-Schwedt. Die Ehe war kinderlos geblieben.

Literatur und Quellen


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