Karpathit

Karpathit
Karpathit
Carpathite-258272.jpg
Chemische Formel C24H12
Mineralklasse Organische Verbindungen - Kohlenwasserstoffe
10.BA.30 (9. Aufl.) ; IX/B.02-60 (8. Aufl.) (nach Strunz)
50.03.07.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch \ 2/m [1]
Farbe gelb bis gelbgrün
Strichfarbe hellgelb
Mohshärte 1
Dichte (g/cm3) 1,35 bis 1,4
Glanz Diamantglanz, Glasglanz
Transparenz durchsichtig
Bruch spröde
Spaltbarkeit vollkommen nach [001]
Habitus
Kristalloptik
Brechungsindex α=1,760 bis 1,780 ; β=1,780 bis 1,982 ; γ=2,050 bis 2,150 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ=0,290 bis 0,370 [2] ; zweiachsig wechselnd
Pleochroismus nicht vorhanden
Weitere Eigenschaften
Besondere Kennzeichen fluoreszierend

Karpathit (ehemals Pendletonit, 1971 umbenannt [2]) ist ein eher selten vorkommendes Kohlenwasserstoff-Mineral aus der Mineralklasse der organischen Verbindungen. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung C24H12 und bildet gelbe bis gelbgrüne, durchsichtige Kristalle, die einen Glanz ähnlich Glas oder Diamant aufweisen. Chemisch handelt es sich um den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff Coronen[3].

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Struktur von Coronen

Unter Bestrahlung mit langwelligem UV-Licht wird Karpathit zu einer kräftigen, strohgelben Fluoreszenz angeregt. Die Mohshärte beträgt wie die von Talk nur 1, was bedeutet, dass das Mineral bereits mit dem Fingernagel geritzt werden kann. Mit einer Dichte von 1,35 bis 1,4 g/cm³ ist es nur wenig schwerer als Wasser (1 g/cm³).

Etymologie und Geschichte

Karpathit wurde 1955 erstmals gefunden und beschrieben und nach seinem ersten Fundort (Typlokalität) Transkarpatien (Ukraine) benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Karpathit zu den organischen Verbindungen gezählt. In der veralteten achten Auflage bildet es dabei mit Dinit, Fichtelit, Flagstaffit, Kratochvílit, Hartit, Hoelit, Idrialin, Ravatit, Refikit und Simonellit eine Untergruppe der stickstofffreien Kohlenwasserstoffe. In der neuen neunten Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Unterabteilung 10.BA der Kohlenwasserstoffe.

In der Systematik nach Dana bildet Karpathit eine eigene Untergruppe der "Salze von organischen Säuren und Kohlenwasserstoffe". [4]

Bildung und Fundorte

Karpathit (gelb) als Teileinschluss in mikrokristallinem Quarz aus der „Picacho Mine“ bei New Idria, San Benito County, Kalifornien, USA

Karpathit bildet sich durch hydrothermale Vorgänge niedriger Temperatur in Hohlräumen Diorit-Porphyr-Gesteinen. Begleitet wird er von Baryt, Calcit, Cinnabarit, Idrialin, Quarz und anderen.

Als Fundorte sind bisher neben seiner Typlokalität Transkarpatien nur noch bei Prešov in der Slowakei und Kalifornien in den USA.

Kristallstruktur

Karpathit kristallisiert im monoklin-prismatischen Kristallsystem in der Raumgruppe P 21/c bzw. P 2/c mit den Gitterparametern a = 10,035 Å; b = 4,695 Å und c = 16,014 Å; β = 69° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Karpatite (engl.)
  2. a b c MinDat - Karpatite (engl.)
  3. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006
  4. Dana Salts of Organic Acids Classification bei webmineral.com.

Weblinks

 Commons: Carpathite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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