Kernkraftwerk Shippingport

Kernkraftwerk Shippingport

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Kernkraftwerk Shippingport
Das Kernkraftwerk Shippingport von oben
Das Kernkraftwerk Shippingport von oben
Lage
Kernkraftwerk Shippingport (Pennsylvania)
Kernkraftwerk Shippingport
Koordinaten 40° 37′ 16″ N, 80° 26′ 7″ W40.621111111111-80.435277777778Koordinaten: 40° 37′ 16″ N, 80° 26′ 7″ W
Land: USA
Daten
Eigentümer: Department of Energy und Duquesne Light Co.
Betreiber: Department of Energy und Duquesne Light Co.
Projektbeginn: 1953
Kommerzieller Betrieb: 26. Mai 1958
Stilllegung: 1. Okt. 1982

Stillgelegte Reaktoren (Brutto):

1  (68 MW)
Stand: 21. März 2008
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Shippingport wurde ab 1954 in Shippingport am Ohio River in Pennsylvania, etwa 40 km von Pittsburgh entfernt, gebaut. Es war der erste zivile Kernreaktor in den Vereinigten Staaten und nach dem Kernkraftwerk Vallecitos das zweite Kernkraftwerk der USA, das ans Netz ging. Eigner und Betreiber waren das Department of Energy und Duquesne Light. Das größere Kernkraftwerk Beaver Valley wurde ab 1967 am gleichen Ort errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Der Reaktor

Das Kraftwerk hatte eine elektrische Bruttoleistung von 68 MW, eine Nettoleistung von 60 MW und eine thermische Leistung von 236 MW. Der Reaktor wurde zur Stromversorgung eines Flugzeugträgers und als Prototyp für die kommerzielle Stromerzeugung errichtet. 1977 wurde er zu einem Leichtwasser-Brutreaktor (PLWBR, Pressurized Light-Water Breeder Reactor) umgebaut.

Bau und Reaktortyp

Der Reaktordruckbehälter im Jahr 1956 während des Baus

Im Jahr 1953 hielt der damalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower seine Rede Atoms for Peace. Die friedliche Nutzung der Kernenergie war der wichtigste Teil seiner Rede. Deshalb wurde am 1. Januar 1954 mit dem Bau des Kernkraftwerks Shippingport begonnen. Das Reaktorsystem entsprach der Technologie der bisher gebauten Atom-U-Boote. Forschungstechnisch war man noch der Auffassung, der hier erstmals halbkommerziell zur Anwendung gelangende Typ des Leichtwasserreaktors sei inhärent sicher, weil er einen negativen Void-Koeffizienten aufweist, das heißt er schaltet sich bei Blasenbildung im Kühlmittel ab. Später musste man zur Kenntnis nehmen, dass es auch andere Kernschmelze-Szenarien gibt.[1]

Inbetriebnahme

Am 2. Dezember 1957 wurde das Kernkraftwerk erstmals mit dem Stromnetz synchronisiert. Am 26. Mai 1958 ging der Reaktor in den kommerziellen Leistungsbetrieb. 1977 wurde er dann zum PLWBR umgebaut und ging noch im selben Jahr wieder ans Netz.

Abschaltung

Am 1. Oktober 1982 wurde der Reaktor nach fast 25 Jahren Betrieb abgeschaltet.[2] Der Abbau der Anlage begann im September 1985.[3] Im Dezember wurden die insgesamt 956 Tonnen schweren Teile wie zum Beispiel der Reaktordruckbehälter und das Neutronenschild aus dem Containment gehoben und zur Entsorgung in den Bundesstaat Washington gebracht.[4] Das Gelände wurde gereinigt und dekontaminiert und anschließend für die uneingeschränkte Nutzung freigegeben. Der Rückbau kostete nach einer Schätzung von 1990 98 Mio. US-Dollar.

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Shippingport hatte einen Kraftwerksblock:

Reaktorblock[5] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Shippingport Druckwasserreaktor, später PLWBR 60 MW 68 MW 01.01.1954 02.12.1957 26.05.1958 01.10.1982

Einzelnachweise

  1. F. R. Mynatt: Nuclear Reactor safety research since Three Mile Island, Science, Vol. 216, 1982
  2. Nukeworker - Shippingport
  3. Nuclear Energy Decommissioning
  4. Duerr, David (März 1990). "Lift of Shippingport Reactor Pressure Vessel"
  5. Power Reactor Information System der IAEA: „United States of America: Nuclear Power Reactors - Alphabetic“ (englisch)

Siehe auch


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