Kernkraftwerk Brunswick

Kernkraftwerk Brunswick

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Kernkraftwerk Brunswick
Kernkraftwerk Brunswick
Kernkraftwerk Brunswick
Lage
Kernkraftwerk Brunswick (North Carolina)
Kernkraftwerk Brunswick
Koordinaten 33° 57′ 29,6″ N, 78° 0′ 36,5″ W33.958225-78.010139Koordinaten: 33° 57′ 29,6″ N, 78° 0′ 36,5″ W
Land: USA
Daten
Eigentümer: Progress Energy
Betreiber: Progress Energy
Projektbeginn: 1968
Kommerzieller Betrieb: 3. November 1975

Aktive Reaktoren (Brutto):

2  (1.979 MW)
Eingespeiste Energie im Jahre 2008: 14.885 GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: 323.500 GWh
Website: Brunswick Nuclear Plant
Stand: 26. Januar 2010
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Brunswick (engl. Brunswick Nuclear Generating Station) ist ein Kernkraftwerk mit zwei Siedewasserreaktoren nördlich der Stadt Southport im US-Bundesstaat North Carolina. Das Kernkraftwerk ist nach dem Brunswick County, dem County, in dem es liegt, benannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Projektierung der Kernkraftanlage begann im Jahr 1968. Die beiden Reaktoren wurden von General Electric gebaut,[1] der Baubeginn war der 7. Februar 1970.[2]

Der Reaktorblock Brunswick-2 wurde als erster der beiden Reaktorblöcke fertiggestellt. Er erreichte seine erste Kritikalität am 20. März 1975. Am 29. April 1975 ging der Reaktorblock dann ans Netz, am 3. November 1975 begann der kommerzielle Betrieb. Knapp ein Jahr später wurde der Reaktorblock Brunswick-1 am 8. Oktober 1976 erstmals kritisch. Er ging daraufhin am 4. Dezember 1976 ans Netz und am 18. März 1977 in den kommerziellen Betrieb.[2]

Das Kernkraftwerk Brunswick war damit das erste Kernkraftwerk in North Carolina. In den 1980er Jahren wurden mit dem Kernkraftwerk McGuire und dem Kernkraftwerk Shearon Harris zwei weitere Kernkraftwerke im gleichen US-Bundesstaat in Betrieb genommen.

Am 25. Juni 2006 wurden auf Antrag des Betreibers die Betriebsgenehmigungen für die beiden Reaktorblöcke durch die Nuclear Regulatory Commission der Vereinigten Staaten um 20 Jahre verlängert. Die Betriebslizenz für den Reaktorblock Brunswick-1 endet demnach am 8. September 2036, die für den Block Brunswick-2 am 27. Dezember 2034.[3]

Anlage

Ausflusskanal an der Unterführung des Atlantic Intracoastal Waterways

Betreiber und Haupteigentümer der beiden Reaktorblöcke ist Progress Energy (vormals Carolina Power & Light), ein Energieunternehmen aus North Carolina, das noch drei weitere Kernkraftwerke im Südosten der Vereinigten Staaten betreibt. Progress Energy hält 81.7% der Anteile am Kernkraftwerk Brunswick, die restlichen 18.3% hält die North Carolina Eastern Municipal Power Agency.[4]

Die Reaktoranlage umfasst ein Areal von etwa 4,9 km2 und liegt neben landwirtschaftlich genutztem Gebiet, Feuchtgebieten und Wäldern.[4] Das Kühlwasser für die beiden Siedewasserreaktoren stammt aus dem Cape Fear River. Pro Minute werden etwa 3,8 Million Liter gefiltertes Wasser aus dem Fluss in die Kühlsysteme der beiden Reaktorblöcke gepumpt. Das erwärmte Wasser fließt dann durch einen etwa 9 km langen Ausflusskanal unter dem Atlantic Intracoastal Waterway hindurch in der Nähe von Oak Island in den Atlantik.[5]

Beide Reaktorblöcke wurden zunächst mit einer elektrischen Nettoleistung von 790 Megawatt (MW) betrieben. Im Jahr 1992 erfolgte eine Reduktion der Leistung auf 767 MW (Brunswick-1) bzw. 754 MW (Brunswick-2). Ab 1998 wurde dann eine schrittweise Leistungssteigerung auf den aktuellen Stand von 938 bzw. 937 MW vorgenommen.[2] Dies geschah durch Aufrüstung und Modernisierung eines Großteils der Ausstattung, insbesondere der Haupt-Transformatoren, der Kühlsysteme und der Hochdruckturbinen.[6] Die thermische Leistung beider Reaktorblöcke liegt bei 2784 MW.[1]

Die beiden Reaktorblöcke werden zur Grundlast-Stromversorgung eingesetzt und laufen während des Leistungsbetriebs immer mit voller Leistung.[6] Der Kernbrennstoff wird etwa alle zwei Jahre ausgetauscht.[5] Die ausgebrannten Brennstäbe werden dabei zur Zwischenlagerung in das Abklingbecken des Kernkraftwerks Shearon Harris transportiert.[7] Im Jahr 2002 brach der Reaktorblock Brunswick-1 mit 707 Tagen ununterbrochenen Betriebs den Laufzeit-Weltrekord für Leichtwasserreaktoren.[8]

Das Kernkraftwerk versorgt etwa eine Million Haushalte im Südosten der Vereinigten Staaten mit Strom.[5] Seit der Inbetriebnahme wurden über 280.000 GWh in das Stromnetz eingespeist.[2] Ein Besucherzentrum befindet sich etwa 1.5 km von der Reaktoranlage entfernt und zeigt über 30 Ausstellungsstücke zu den Themenbereichen Kernenergie, Energieeffizienz und Elektrizität.[9]

Daten der Reaktorblöcke

Das Kernkraftwerk Brunswick besitzt zwei Kraftwerksblöcke:

Reaktorblock[2] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Brunswick-1 Siedewasserreaktor 938 MW 990 MW 07.02.1970 04.12.1976 18.03.1977 (geplant 2036)
Brunswick-2 Siedewasserreaktor 937 MW 989 MW 07.02.1970 29.04.1975 03.11.1975 (geplant 2034)

Einzelnachweise

  1. a b Reactor Database. World Nuclear Association, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  2. a b c d e Power Reactor Information System. Internationale Atomenergieorganisation, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  3. NRC renews operating licenses for Brunswick steam electric plant for an additional 20 years. 26. Juni 2006, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  4. a b Brunswick Nuclear Power Plant. Energy Information Administration der US-Regierung, 10. September 2008, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  5. a b c Brunswick Nuclear Plant Safety Information. Progress Energy, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  6. a b Progress Energy receives extended federal licenses to operate Brunswick Nuclear Plant for additional 20 years. Progress Energy, 22. Oktober 2004, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  7. Spent fuel. Progress Energy, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  8. Progress Energy Nuclear Plants Set Performance Records in 2002. Progress Energy, 23. Januar 2003, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).
  9. Progress Energy Brunswick Plant Visitors Center. Brunswick County Tourism Development Authority, abgerufen am 17. März 2009 (englisch).

Siehe auch


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