- Kilar
-
Wojciech Kilar (* 17. Juli 1932 in Lwów, heute Lviv, Ukraine) ist ein polnischer Komponist von Klassischer und Filmmusik.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Kilar studierte von 1950 bis 1955 Klavier und Komposition an der Musikakademie Kattowitz, dann bis 1958 am Konservatorium der Musikakademie Krakau und von 1959 bis 1960 in Paris bei Nadia Boulanger. Im Jahr 1957 nahm er an den Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt teil. Er erhielt zahlreiche Preise für sein Schaffen und gehörte neben Krzysztof Penderecki und Henryk Mikołaj Górecki zur polnischen Avantgarde der 1960er Jahre. Bekannt wurde vor allem sein Orchesterwerk Krzesany (Bergsteigen) aus dem Jahr 1974. Seine Werke für den Konzertsaal beziehen sowohl Collagetechniken, Arbeit mit Clustern als auch mit einfacher, volksliedhaft gefärbter Melodik ein. Formal erscheinen insbesondere Krzesany und Orawa in rhythmisch vorwärtsdrängenden Wiederholungsmustern und sind damit der Minimal Music nicht unähnlich.
In den letzten dreißig Jahren erlangte er vor allem Ruhm als Komponist zahlreicher Filmmusiken, mehr und mehr auch in Hollywood, wo er unter anderem mit Roman Polański zusammenarbeitete. Für seine Arbeit an Polańskis Drama Der Pianist erhielt Kilar den französischen Filmpreis César und wurde zudem zwischen 2000 und 2006 vier Mal mit dem Polnischen Filmpreis ausgezeichnet. Er veröffentlicht aber weiterhin sinfonische Musik, Kammermusik und Solowerke.
Werke
Instrumentalmusik
- 1955 Sinfonie für Streicher
- 1956 Konzertante Sinfonie für Klavier und Orchester
- 1974 Krzesany für Orchester
- 1976 Kościelec 1909 Sinfonische Dichtung für Orchester
- 1988 Orawa für Streichorchester
- 1988 Choralvorspiel für Streichorchester
- 1994 Requiem Father Kolbe für Orchester
- 1997 Klavierkonzert
Solostimmen, Chor und Orchester
- 1981 Exodus für gemischten Chor (SATB) und Orchester
- 1983 Victoria für gemischen Chor (SATB) und Orchester
- 1984 Angelus auf den Text des Ave Maria für Sopran, gemischten Chor (SATB) und Orchester
- 2000 Missa pro pace für Soli (SATB), gemischten Chor (SATB) und Orchester
Bühnenmusik (Auswahl)
- 1957 – Dantons Tod von Georg Büchner am Schlesischen Theater in Katowice
- 1963 – Antonius und Cleopatra von William Shakespeare am Theater in Łódź
- 1965 – Heinrich IV. von William Shakespeare am Alten Theater in Krakau
- 1966 – Die Trojanerinnen von Euripides am Schlesischen Theater in Katowice
- 1967 – Hamlet von William Shakespeare am Mickiewicz-Theater in Częstochowa
- 1972 – Drei Schwestern von Anton P. Tschechow am Theater in Sosnowiec
- 1979 – Einer flog über das Kuckucksnest von Dale Wasserman am Alten Theater in Krakau - Regie: Krzysztof Zanussi
- 2001 – Akropolis von Stanisław Wyspiański am Nationaltheater in Warschau
Filmografie (Auszug)
- Helden der Nacht (2007 – Regie: James Gray)
- Persona Non Grata (2005 – Regie: Krzysztof Zanussi)
- Zemsta (2002 – Regie: Andrzej Wajda)
- Der Pianist (2002 – Regie: Roman Polański)
- Suplement (2002 – Regie: Krzysztof Zanussi)
- Pan Tadeusz (1999 – Regie: Andrzej Wajda)
- Die neun Pforten (1999 – Regie: Roman Polański)
- Die Farbe des Lebens (1997 – Regie: Krzysztof Zanussi)
- Portrait of a Lady (1996 – Regie: Jane Campion)
- Cwał (1996 – Regie: Krzysztof Zanussi)
- Der Tod und das Mädchen (1994 – Regie: Roman Polański)
- König der letzten Tage (1993 – Regie: Tom Toelle)
- Bram Stoker's Dracula (1992 – Regie: Francis Ford Coppola)
- Leben für Leben – Maximilian Kolbe (1991 – Regie: Krzysztof Zanussi)
- Korczak (1990 – Regie: Andrzej Wajda)
- David (1979 - Regie: Peter Lilienthal)
- Das gelobte Land (1974 – Regie: Andrzej Wajda)
- Eine Perle in der Krone (1972 - Regie: Kazimierz Kutz)
- Familienleben (1971 - Regie: Krzysztof Zanussi)
- Rejs (1970 – Regie: Marek Piwowski)
Weblinks
- Einträge zu Wojciech Kilar im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Wojciech Kilar in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Homepage
- Wojciech Kilar auf MySpace
Personendaten NAME Kilar, Wojciech KURZBESCHREIBUNG polnischer Filmkomponist GEBURTSDATUM 17. Juli 1932 GEBURTSORT Lemberg, heute Ukraine
Wikimedia Foundation.