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Chiavenna Staat: Italien Region: Lombardei Provinz: Sondrio (SO) Koordinaten: 46° 19′ N, 9° 24′ O46.3166666666679.4333Koordinaten: 46° 19′ 0″ N, 9° 24′ 0″ O Höhe: 333 m s.l.m. Fläche: 11 km² Einwohner: 7.312 (2008) Bevölkerungsdichte: 659 Einw./km² Postleitzahl: 23022 Vorwahl: 0343 ISTAT-Nummer: 014018 Demonym: Chiavennaschi Schutzpatron: San Lorenzo Website: Chiavenna Chiavenna (deutsch: Kleven oder Cleven) ist eine Stadt und Talschaft (Valchiavenna) in der italienischen Region Lombardei und gehört zusammen mit dem Veltlin zur Provinz Sondrio.
Chiavenna ist heute für seinen historischen Stadtkern und Restaurants bekannt und ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Chiavenna liegt rund 25 km nördlich des Comer Sees am rechten Ufer der Mera. Es ist Zentrum des Valchiavenna, das aus dem unteren Bergell (bis Castasegna), dem Valle San Giacomo und dem eigentlichen Val Chiavenna (südlich von Chiavenna bis pian di Spagna) besteht. In Chiavenna verzweigen zwei schon von den Römern genutzte Alpenübergänge. Der eine führt nördlich durch das Valle San Giacomo über den Splügenpass nach Chur; die Passstrasse wurde 1822 eröffnet. Der andere führt zunächst nach Osten durch das Bergell (Val Bregaglia) und verzweigt dann wiederum. Von Casaccia am Fusse des letzten Aufstiegs des Malojapasses über den Septimerpass (bis heute nur ein Saumpfad) auf die Julierroute führte die von den Römern genutzte Strecke. Als Straße ausgebaut ist dagegen die Strecke über den Malojapass und dann weiter über den Julierpass nach Chur. Chiavennas grösste Nachbargemeinden sind Piuro und Prata Camportaccio. Mit diesen beiden Orten bildet Chiavenna ein Siedlungsgebiet von beinahe 12'000 Einwohner.
Geschichte
Von der ausgehenden Spätantike bis 1194 war Chiavenna der Sitz von Grafen, die das Tal beherrschten. Im Jahre 1176 soll hier der angebliche Kniefall Kaiser Friedrich I. Barbarossas vor seinem Vetter Heinrich dem Löwen stattgefunden haben. 1030 erhielt es vom Bistum Como das Stadtrecht und wurde 1194 an die Bischöfe von Chur übergeben; in der Stauferzeit galt Chiavenna als Bestandteil von Schwaben. Im 14. Jahrhundert kauften die Visconti, die Herrscher über das Veltlin geworden waren, den Contado Chiavennas vom Churer Bischof.
In den Mailänderkriegen gelang 1512 den Drei Bünden die Eroberung von Cleven zusammen mit Bormio (Worms) und dem Veltlin (Valtellina) als gemeinsames Untertanengebiet, wobei die Burg zerstört wurde. Diese Talschaften gingen 1797 wieder verloren, wordurch es Teil der Cisalpinischen Republik wurde und das Schicksal der Lombardei teilt.
Sehenswürdigkeiten
Am bekanntesten dürfte wohl ‚Il Castello‘ sein. Weiters ist der monumentale Friedhof zu erwähnen, die engen Straßen und Gässchen. Eine davon endet an dem Torbogen ‚Santa Maria‘. Der botanische Garten "Paradiso" lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein, die besonders im Frühjahr durch zahlreiche botanische Eindrücke bereichert werden und die vom hohen Felsen einen schönen Blick über die Stadt bieten. Einen Besuch wert ist der Kreuzgang von San Lorenzo mit dem Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert und dem Museum del Tesoro. Die Umgebung Chiavennas soll nicht unerwähnt bleiben: Die Wasserfälle von Borgonuovo und die naturnahe Landschaft ringsum, die sowohl botanische als auch zoologische Besonderheiten bietet. Nördlich der Stadt können einige eiszeitliche Gletschermühlen auf einem malerischen Rundweg besichtigt werden.
Söhne und Töchter der Stadt
- Guido Manusardi (* 1935), Jazz-Pianist
Weblinks
- Artikel Chiavenna im Historischen Lexikon der Schweiz
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