André Lotterer

André Lotterer
Lotterer in der Super GT 2010

André Lotterer (* 19. November 1981 in Duisburg) ist ein deutscher Automobilrennfahrer. Er fährt seit 2003 in der Formel Nippon und wurde dort 2011 Meister. 2011 gewann er das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Kartsport

Lotterer fuhr von 1989 bis 1994 nationale Kartrennen in Belgien, Niederlande und Deutschland. In diesem Zeitraum gewann er zweimal die belgische 60cc Klasse der Minikarts und einmal die holländische 60cc Klasse der Minikarts. In den Jahren 1995 und 1996 fuhr Lotterer in den Klassen 100cc des Minikartsports. 1997 stieg er auf die Karts der Formel A um. 1995 und 1996 wurde er Vizemeister der deutschen Juniorenkartmeisterschaft und 1997 Vizemeister der deutschen Kartmeisterschaft.

Nachwuchsserien und Formel-1-Testfahrer-Vertrag

1998 durchlief Lotterer die deutsche Formel BMW Junior und wurde mit 14 Siegen souverän Meister. Ebenso überlegen gewann er im Jahr darauf die deutsche Formel BMW, diesmal mit 15 Lauferfolgen. Außerdem startete er 1999 in der europäischen Formel Renault und wurde mit einem Sieg Fünfter. 2000 wechselte er in die deutschen Formel-3-Meisterschaft und wurde mit drei Siegen Gesamtvierter. Zusätzlich absolvierte er Formel 1-Testfahrten für Jaguar Racing.

2001 wechselte Lotterer in die britische Formel-3-Meisterschaft zum Jaguar Junior Team und wurde Teamkollege von James Courtney. Der Deutsche gewann ein Rennen und beendete die Saison hinter seinem Teamkollegen, der Vierter wurde, auf dem siebten Gesamtrang. Beim Formel-3-Masters in Zandvoort erzielte er die zweite Position. Nachdem er 2001 weitere Formel-1-Testfahrten für Jaguar absolviert hatte, übernahm er in der Saison 2002 zusammen mit Courtney die Position des Testfahrers bei dem britischen Rennstall. Seinen einzigen Renneinsatz im Jahr 2002 absolvierte er in der CART-Serie. Für Dale Coyne Racing antretend beendete er die Saison auf Platz 22 in der Meisterschaft.

Erfolge in Japan und Comeback in Europa

Nachdem er 2003 nicht mehr von Jaguar weiterbeschäftigt wurde, entschied sich Lotterer für einen Wechsel nach Japan in die Formel Nippon. Bei Nakajima Racing wurde er Teamkollege von Takashi Kogure. Mit zwei zweiten Plätzen als beste Resultate beendete er seine erste Saison auf dem fünften Gesamtrang. Außerdem startete er für Nakajima Racing in der japanischen GT-Meisterschaft und belegte den 26. Gesamtrang. 2004 gewann Lotterer sein erstes Rennen in beiden Rennserien. In der Formel Nippon wurde er mit zwei Siegen hinter Richard Lyons Vizemeister. Die beiden Piloten waren am Saisonende punktgleich, allerdings hatte Lyons bessere Platzierungen als Lotterer erzielt. In der japanischen GT-Meisterschaft wurde Lotterer mit einem Sieg Achter. 2005 entschied er erneut zwei Rennen für sich. Da es seine einzigen Punkteplatzierungen waren, belegte er am Ende der Saison den vierten Gesamtrang. In der in Super GT umbenannten japanischen GT-Meisterschaft wurde er 17. In den drei Saisons war er seinem Formel-Nippon-Teamkollegen Kogure stets überlegen.

2006 wechselte Lotterer in beiden Rennserien zu TOM'S. In der Formel Nippon gewann er zwei Rennen und ließ seinen Teamkollegen Takeshi Tsuchiya deutlich hinter sich. In der Meisterschaft wurde der Lotterer Dritter. In der Super GT verlief die Saison für ihn erfolgreicher und er gewann zusammen mit seinem Teampartner Juichi Wakisaka den Meistertitel. 2007 erhielt er mit Seiji Ara in der Formel Nippon einen neuen Teamkollegen. Lotterer gewann das Rennen in Fuji und belegte am Ende der Saison den fünften Platz, während Ara Elfter wurde. In der Super GT belegte er mit einem Sieg den sechsten Platz. 2008 blieb Lotterer in der Formel Nippon ohne Sieg. Zwar gelang es Ara in dieser Saison ein Rennen zu gewinnen, in der Gesamtwertung ließ Lotterer seinen Teamkollegen mit drei zweiten Plätzen aber deutlich hinter sich. Während der Deutsche den dritten Platz belegte, wurde Ara 14. In der Super GT blieb Lotterer ebenfalls sieglos und wurde Dritter.

Im A1GP-Saison 2008/2009 startete Lotterer erstmals in der A1GP und nahm für das deutschen Team an einem Rennwochenende teil. Dabei gelang es ihm mit einem neunten Platz, die einzigen Punkte für sein Team in dieser Saison zu erzielen. In der Formel Nippon erhielt er 2009 mit Kazuya Ōshima einen neuen Teamkollegen. Lotterer behauptete seinen Status als teaminterne Nummer eins und beendete die Saison mit einem Sieg auf dem dritten Platz. In der Super GT gewann er ein Rennen und wurde zusammen mit Wakisaka zum zweiten Mal Meister dieser Meisterschaft. Außerdem nahm Lotterer für das Team Kolles in einem Audi R10 TDI erstmals am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil und wurde zusammen mit Charles Zwolsman Siebter in der LMP1-Kategorie. Dabei mussten die beiden das Rennen als Zweierteam bestreiten, nachdem sich der dritte Pilot Narain Karthikeyan kurz vor dem Start beim Sprung über die Boxenmauer die Schulter ausgekugelt hatte.

2010 bestritt Lotterer seine achte Saison in der Formel Nippon. Mit einem Sieg belegte er den zweiten Platz in der Meisterschaft hinter João Paulo de Oliveira. Außerdem gewann er zwei nicht zur Meisterschaft zählende Rennen der Formel Nippon, die nach dem Ende der Saison ausgetragen wurden. In der Super GT wurde er ebenfalls mit einem Sieg Vizemeister. Außerdem trat er erneut beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an. Für das Audi Sport Team Joest bildete er ein Team mit Marcel Fässler und Benoît Tréluyer. In einem Audi R15 TDI belegten die drei Piloten den zweiten Platz bei diesem Rennen. Darüber hinaus nahm Lotterer für Joest an je einem Rennen der American Le Mans Series und der Le Mans Series teil.

2011 blieb Lotterer bei TOM'S in der Formel Nippon. Wegen seines zusätzlichen Engagements im Sportwagensport wurde er ein Rennen durch Takuto Iguchi vertreten. Mit fünf Siegen aus sieben Rennen entschied er die Meisterschaft mit 56 zu 42 Punkten vor seinem Teamkollegen Kazuki Nakajima, der zu jedem Rennen angetreten war, für sich. Außerdem nimmt er an einigen Rennen des Intercontinental Le Mans Cups (ILMC) teil. Dabei gewann er, wieder zusammen mit Fässler und Tréluyer, in einem Audi R18 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Statistik

Karrierestationen

  • 2003: Japanische GT-Meisterschaft (Platz 26)
  • 2004: Formel Nippon (Platz 2)
  • 2004: Japanische GT-Meisterschaft (Platz 8)
  • 2005: Formel Nippon (Platz 4)
  • 2005: Super GT (Platz 17)
  • 2006: Formel Nippon (Platz 3)
  • 2006: Super GT (Meister)
  • 2007: Formel Nippon (Platz 5)
  • 2007: Super GT (Platz 6)
  • 2008: Formel Nippon (Platz 3)
  • 2008: Super GT (Platz 3)
  • 2009: Formel Nippon (Platz 3)
  • 2009: Super GT (Meister)
  • 2010: Formel Nippon (Platz 2)
  • 2010: Super GT (Platz 2)
  • 2011: Formel Nippon (Meister)
  • 2011: ILMC

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2009 DeutschlandDeutschland Kolles Audi R10 TDI NiederlandeNiederlande Charles Zwolsman IndienIndien Narain Karthikeyan Rang 7
2010 DeutschlandDeutschland Audi Sport Team Joest Audi R15 TDI SchweizSchweiz Marcel Fässler FrankreichFrankreich Benoît Tréluyer Rang 2
2011 DeutschlandDeutschland Audi Sport Team Joest Audi R18 SchweizSchweiz Marcel Fässler FrankreichFrankreich Benoît Tréluyer Gesamtsieg

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