Komet (Hilfskreuzer)

Komet (Hilfskreuzer)
Komet
Komet (auxiliary cruiser).jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
andere Schiffsnamen
  • Ems
Schiffstyp Hilfskreuzer
Bauwerft Deutsche Werft, Hamburg-Finkenwerder
Stapellauf 16. Januar 1937
Indienststellung 2. Juni 1940
Verbleib Am 14. Oktober 1942 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
115 m (Lüa)
Breite 15,3 m
Tiefgang max. 6,5 m
Verdrängung 7.500 tdep1
Vermessung 3.287 BRT
 
Besatzung 251 bis 270 Mann
Maschine
Maschine 2 6-Zyl.-Diesel
Maschinen-
leistung
3.900 PS (2.868 kW)
Geschwindigkeit max. 16 kn (30 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung

Die Komet war ein für den Handelskrieg umgerüstetes und bewaffnetes deutsches Handelsschiff im Zweiten Weltkrieg. Es war von der Kriegsmarine als Schiff 45 für den Kriegseinsatz vereinnahmt worden. Unter der Bezeichnung Handelsstörkreuzer 7 (HSK 7) wurde es als Hilfskreuzer eingesetzt. Bei der britischen Royal Navy war die Komet als Raider B bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Fahrt

Die Komet stach am 3. Juli 1940 von Gotenhafen aus in See. Ihr Weg führte sie, mit Hilfe sowjetischer Eisbrecher, durch die Nordostpassage in den Pazifik. Danach kreuzte das Schiff im Pazifik, wo sie unter anderem gemeinsam mit der Orion operierte und sich mit der Pinguin. In der Folge machte das Schiff einen Abstecher in die Antarktis und marschierte schließlich um Kap Hoorn in den Atlantik. Via Westfrankreich ging es dann durch den Ärmelkanal zurück nach Hamburg, wo die Komet, nach 516 Tagen und einer Fahrt einmal um die Welt und mit einer insgesamt zurückgelegten Strecke von 100.000 sm (ca. 185.000 km), am 30. November 1941 eintraf.

Auf ihrer ersten Kaperfahrt versenkte die Komet die folgenden Schiffe:

  • Holmwood (GB) 546 BRT am 25. November 1940
  • Rangitane (GB) 16.712 BRT am 27. November 1940
  • Triona (GB) 4.413 BRT am 6. Dezember 1940
  • Vinni (NOR) 5.181 BRT am 7. Dezember 1940
  • Komata (GB) 3.900 BRT am 7. Dezember 1940
  • Triadic (GB) 6.378 BRT am 8. Dezember 1940
  • Triaster (GB) 6.032 BRT am 8. Dezember 1940
  • Beschießung der Phosphatlager auf Nauru am 27. Dezember 1940

In Zusammenarbeit mit der Orion operierend versenkte die Komet:

  • Australind (GB) 5.020 BRT am 14. August 1941
  • Devon (GB) 9.036 BRT am 19. August 1941
  • dazu: Kota Nopan (NL) 7.322 BRT, als Prise nach Bordeaux am 17. August 1941

Dies ergibt für die Kampfhandlungen der Komet und der Orion zusammen eine Versenkungs- bzw. Aufbringungsziffer von 64.540 BRT für die gemeinsame Unternehmung, bzw. 43.162 BRT für die Komet allein.

Diese vergleichsweise geringe Zahl von Versenkungen erklärt sich daraus, dass die Komet von der Seekriegsleitung im Stillen Ozean eingesetzt wurde, der eine weit geringere Verkehrsdichte als der Indische und Atlantische Ozean aufwies, in denen z.B. Atlantis, Pinguin und Thor eingesetzt waren.

Zweite Fahrt

Die Komet lief Anfang Oktober 1942 unter dem Kommando von Kapitän zur See Brocksien und mit einer fast vollkommen neuen Besatzung zu ihrer zweiten Fahrt aus.

Das Ende

Nur eine Woche nach dem Auslaufen aus Hamburg, am 14. Oktober 1942, wurde die Komet bei Kap de la Hague von dem britischen Schnellboot MTB 236 durch Torpedotreffer versenkt. Kein Mitglied der Besatzung überlebte den Untergang.

Entdeckung des Wracks

Das Wrack der Komet wurde vom bekannten Wracksucher Innes McCartney im Juli 2006 bei Kap La Hague entdeckt und im Jahr 2007 betaucht und kartografiert. Dort liegt sie kieloben und in zwei Teilen auf dem Grund. [1]

Kommandanten

2. Juni 1940 bis Februar 1942 Kapitän zur See / Konteradmiral Robert Eyssen
Februar bis 14. Oktober 1942 Kapitän zur See Ulrich Brocksien

Grafiken

Literatur

  • Jochen Brennecke: Die Deutschen Hilfskreuzer im Zweiten Weltkrieg. 4. Auflage. Koehler Verlag 2001, ISBN 3-782-20828-5
  • Robert Eyssen: HSK Komet. Kaperfahrt auf allen Meeren. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2002, ISBN 3-782-20856-0.
  • Hans Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Biographien. Band 8. Lizenzausgabe. Mundus Verlag, Essen 1990, ISBN 3-8364-9743-3.
  • Otto Mielke: Hilfskreuzer „Komet“. Eine sibirische Eisfahrt im Zweiten Weltkrieg. Stade, Kiel 2005, (Schiffe - Menschen - Schicksale, Schicksale deutscher Schiffe 139, ZDB-ID 1325248-3).
  • Paul Schmalenbach: Die deutschen Hilfskreuzer. 1895 − 1945. Stalling, Oldenburg u. a. 1977, ISBN 3-7979-1877-1.

Einzelnachweise

  1. The Armed Merchant Raider HK "KOMET" Website (engl. eingesehen am 12. Aug. 2009)

Weblinks


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