Kraftwerk BASF-Ludwigshafen

Kraftwerk BASF-Ludwigshafen

Das Kraftwerk BASF-Ludwigshafen mit einer elektrischen Leistung von 440 MW und einer stündlichen Dampferzeugung von 650 t für die standorteigenen Verbraucher ging am 30. Juni 2005 offiziell in Betrieb. Es besteht aus zwei Gasturbinen (Hersteller: Siemens, Ringbrennkammertyp) mit je 180 MW elektrischer Leistung. Die Abhitze erzeugt mittels eines offenen, d. h. nicht im eingehausten, Zweidruck-Kessels (pro Gasturbine einer, ND und HD, Hersteller: MCE AG) Prozessdampf. Der Prozessdampf wird über eine Gegendruck-Dampfturbine (Hersteller: Siemens) mit 80 MW Leistung in drei verschiedenen Druckstufen dem Standortdampfnetz zur Verfügung gestellt. Alternativ kann der Dampf bei Nichtbereitschaft der Dampfturbine mittels Reduzierstationen heruntergespannt werden. Der Strom wird in das RWE-Netz über 220 kV-Leitungen eingespeist. Somit erzeugt BASF nun 65 % statt 15 % ihres Strombedarfs in eigenen Anlagen am Standort Ludwigshafen.

Kraftwerk BASF-Ludwigshafen (Mitte-Rechts)

Der Bau des 240 Millionen Euro teuren Kraftwerkes war die größte Investition der BASF an diesem Standort seit den 1970er Jahren. Der Energienutzungsgrad der Anlage beträgt mehr als 90 %. Im Falle eines Ausfalls einer der beiden Gasturbinen gleicht innerhalb einiger Minuten eine gasbefeuerte Zusatzfeuerung des anderen Kessels die fehlende Prozessdampfmenge aus, um damit die standortinternen Dampfnetze auf stabilem Druck zu halten. Das Kraftwerk wird via Flusskühlung gekühlt. Die internen Systeme sind häufig redundant (z. B. voneinander unabhängige Sekundärkühlwasserkreisläufe für jeden der drei Turbosätze) aufgebaut, sodass eine hohe Verfügbarkeit erreicht werden kann.

Der Standort des Kraftwerks liegt fast genau gegenüber der Einmündung des Neckars in den Rhein in Ludwigshafen.

Inhaltsverzeichnis

Kernkraftwerk (verworfen)

Anstatt eines Gasturbinenkraftwerkes sollte das Kraftwerk ursprünglich als ein Kernkraftwerk mit Druckwasserreaktor gebaut werden. Im Gegensatz zu anderen Kernkraftwerken hätte das Kraftwerk nicht der öffentlichen Stromerzeugung gedient, sondern der Prozessdampferzeugung sowie der Deckung des Strombedarfs des BASF-Konzerns.

Daten des Reaktorblocks

Reaktorblock Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Anfang Projektplanung Baubeginn Projekteinstellung
BASF-1[1] Druckwasserreaktor 385 MW 425 MW - - 01.12.1976

Einzelnachweise

  1. Das Kernkraftwerk BASF-1 im PRIS der IAEA (englisch)

Siehe auch

Weblinks

49.513738.431556

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