Kernkraftwerk Brunsbüttel

Kernkraftwerk Brunsbüttel

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Kernkraftwerk Brunsbüttel
Kernkraftwerk Brunsbüttel
Kernkraftwerk Brunsbüttel
Lage
Kernkraftwerk Brunsbüttel (Schleswig-Holstein)
Kernkraftwerk Brunsbüttel
Koordinaten 53° 53′ 30″ N, 9° 12′ 6″ O53.8916666666679.2016666666667Koordinaten: 53° 53′ 30″ N, 9° 12′ 6″ O
Land: Deutschland
Daten
Eigentümer: 67 % Vattenfall
33 % E.ON
Betreiber: Kernkraftwerk Brunsbüttel
Projektbeginn: 1969
Kommerzieller Betrieb: 9. Feb. 1977
Stilllegung: 2011

Stillgelegte Reaktoren (Brutto):

1  (806 MW)
Eingespeiste Energie im Jahre 2009: 0 (Revision) GWh
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: 120.371,289 GWh
Website: Seite bei Vattenfall
Stand: 2011
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Brunsbüttel (KKB) ist ein stillgelegtes Kernkraftwerk in Brunsbüttel, Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein. Es stammt vom Hersteller Kraftwerk Union und wird von der Kernkraftwerk Brunsbüttel GmbH & Co. OHG betrieben. Gesellschafter sind Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH (66,7 %) und E.ON Kernkraft (33,3 %). Das Kraftwerk gilt als eines der störanfälligsten in Deutschland.[1] Es ist seit Juli 2007 heruntergefahren. Ende Mai 2011 beschlossen die Umweltminister der Länder und des Bundes, das Kernkraftwerk Brunsbüttel dauerhaft stillzulegen.[2]

Im KKB arbeitet ein Siedewasserreaktor (SWR) der „Baulinie 69“ (auch „SWR-69“ genannt; 1969 konzipiert). Der Reaktor in Brunsbüttel ist nahezu baugleich mit den drei Reaktoren in den deutschen Kernkraftwerken Philippsburg Block 1 und Isar Block 1 sowie mit dem österreichischen Kernkraftwerk Zwentendorf. Letzteres wurde fertiggestellt, ging aber nach einem Volksentscheid nie in Betrieb.[3] Der Reaktor in Krümmel ist ähnlich, aber deutlich größer (ca. 1200 MWe) und modifiziert (siehe dort).

Inhaltsverzeichnis

Errichtung und Inbetriebnahme

Das Kernkraftwerk Brunsbüttel - von 1970 bis 1976 gebaut - wurde am 23. Juni 1976 erstmals kritisch. Den kommerziellen Betrieb nahmen am 9. Februar 1977 die damaligen Eigentümer HEW und PreussenElektra auf. Im Kernkraftwerk arbeiten derzeit 313 Eigenpersonalmitarbeiter sowie rund 150 Fremdfirmenmitarbeiter. Seit 2002 gehört das Kraftwerk zum Konzern Vattenfall Europe AG. 2006 wurde am Standort des Kernkraftwerks ein Zwischenlager für maximal 80 CASTOR V/52-Behälter mit bis zu 450 t Schwermetallmasse,[4] 6 × 1019 Bq Aktivität und 2,0 MW Wärmefreisetzung in Betrieb genommen.[5]

Des Weiteren wurde aufgrund der Richtlinie der Politik entschieden, dass jedes Kraftwerk ein Standortzwischenlager für verbrauchte Brennstäbe vorhalten muss. Dieses wurde in den Jahren 2003/2004 am Standort Brunsbüttel errichtet. Über die Zahl der zurzeit gelagerten Brennstäbe gibt es keine offiziellen Angaben.

Technische Daten

Das Kernkraftwerk Brunsbüttel hat einen Kraftwerksblock mit einem Siedewasserreaktor. Bei einer thermischen Reaktorleistung von 2292 MW und einer elektrischen Nettoleistung von 771 MW erreicht es einen Nettowirkungsgrad von 33,6 %.

Der kugelförmige Sicherheitsbehälter (SHB) des Kernkraftwerks hat einen Innendurchmesser von 27 m und einen Auslegungsdruck von 4,25 bar. In seinem Innern sind im Wesentlichen ein Reaktordruckbehälter (RDB), ein Schnellabschaltsystem und ein aus einer Druckkammer, einer Kondensationskammer und mehreren Sicherheits- und Entlastungsventilen mit Kondensationsrohren bestehendes Druckabbausystem untergebracht. In allen aus dem SHB führenden Rohrleitungen sind Absperrarmaturen ausgeführt, durch deren automatisches Schließen bei Störfällen der Austritt von aktiviertem Wasser oder Dampf verhindert werden kann.

Radioaktivität

Betriebsbedingt leiten Kernkraftwerke über Abluft und Abwasser selbst im Normalbetrieb geringe Mengen radioaktiver Stoffe ab (Emission). Das Atomgesetz verpflichtet die Aufsichtsbehörden unter anderem dazu, den Betrieb hinsichtlich der zugelassenen Grenzwerte zu überwachen. Eine Übersicht mit aktuellen Messwerten auch für das KKB findet sich auf den Seiten der Landesregierung Schleswig-Holstein.[6]

Störungen und meldepflichtige Ereignisse

1978

Bereits im Juni 1978 strömten bei einem Störfall, verursacht durch ein Leck im Leitungssystem, innerhalb von zwei Stunden zwei Tonnen radioaktiven Dampfes ins Maschinenhaus aus. Der Störfall wurde erst zwei Tage später durch einen anonymen Anrufer, der sich bei der Deutschen Presse-Agentur meldete, bekannt. Eine genaue Untersuchung der damaligen Ereignisse ist durch die Atomaufsichtsbehörde in Vorbereitung. Das KKB wurde für mehrere Wochen stillgelegt. Später erfolgten Umrüstungen; das KKB musste aber immer wieder längere Betriebspausen einlegen.

2001

Ein Aufsehen erregender Störfall ereignete sich am 14. Dezember 2001, als im laufenden Betrieb eine Knallgas-Explosion eine Rohrleitung beschädigte[7], die an den Reaktordruckbehälter angeschlossen war. Der daraus resultierende Kühlwasserverlust konnte durch die Schließung eines unbeschädigt gebliebenen Absperrventils beendet werden. Obwohl beim Störfall ein Explosionsdetektor anschlug und mehrere weitere Überwachungsgeräte kurzzeitig Werte am Anschlag lieferten, interpretierten die Betreiber das Geschehen als nicht meldepflichtige „spontane Leckage“ an einem nicht sicherheitsrelevanten Anlagenteil. Der Reaktor wurde ohne weitere Untersuchung mehrere Wochen weiter unter Volllast betrieben.

Die Anzeigen der Überwachungsgeräte werden, wie es das Atomgesetz vorschreibt, direkt an das zuständige Ministerium in Kiel übermittelt und dort mitgeschrieben. Die Analyse dieser Daten veranlasste das Ministerium dazu, vom Betreiber eine Stellungnahme zu verlangen. Nachdem die Interpretation der Betreiber („Spontane Leckage“) die aufgezeichneten Daten nicht plausibel erklären konnte, forderte das Ministerium mit wachsender Dringlichkeit eine Begehung des Reaktors zur Klärung des Vorgangs. Erst nach der Androhung einer formalen Anweisung waren die Betreiber bereit, diese Revision am 21. Februar 2002 durchzuführen. Bei dieser Begehung stellte sich heraus, dass das Rohr der Deckeldusche mit einem Durchmesser von 100 mm gerissen war und auf einer Strecke von etwa zwei Metern fehlte.

Die Ursache für die Explosion war Knallgas, das sich bei allen Siedewasserreaktoren im regulären Betrieb durch Radiolyse bildet. Das Risiko, dass sich das Gas in der vom Reaktordeckel abgehenden Leitung sammeln und explodieren könnte, war in den Sicherheitsbeurteilungen übersehen worden. Als Konsequenz konnte das Kernkraftwerk Brunsbüttel erst im Februar 2003 wieder in Betrieb genommen werden. Außerdem wurden die anderen Siedewasserreaktoren in Deutschland auf die Möglichkeit ähnlicher Explosionen untersucht.

Aus dem zuständigen Gremium der Bundesregierung hieß es zu der Verzögerung der Begehung durch die Betreiber, dass dieser den Unfall entweder „schamlos vernebelt“ habe oder die Fachkunde „skandalös unterentwickelt“ sei.[8] Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hätte dieser Unfall bei anderem Verlauf und einem Ausfall diverser weiterer Sicherheitssysteme im Extremfall auch zur Kernschmelze führen können.[9] Der Vorfall wurde mit INES 1 eingestuft.[10]

2004

Am 23. August 2004 löste ein Kurzschluss in einem Starkstromkabel einen Kabelbrand aus. Wegen Ausfall der gesicherten Eigenbedarfsversorgung führte dies zu einer Reaktorschnellabschaltung. Die Aufsichtsbehörde ordnete daraufhin eine Überprüfung ähnlicher Kabel und weiterer betroffener Systeme an. Nach Ende der sich daraus ergebenden Reparatur- und Ertüchtigungsmassnahmen ging das Kraftwerk nach etwa zwei Monaten Ende Oktober 2004 wieder ans Netz.[11][12]

2007

Bei Instandhaltungsarbeiten in einer E.ON-Schaltanlage des Stromnetzes wurde am 28. Juni 2007 in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Brunsbüttel eine Störung durch einen Kurzschluss im 380-Kilovolt-Übertragungsnetz verursacht. Die Anlage wurde daraufhin automatisch vom Stromnetz getrennt und per „Lastabwurf“ sehr schnell auf die für die Eigenbedarfsversorgung notwendige Leistung von ca. 30 MW heruntergefahren. Um Schäden bei der starken Leistungsreduktion zu vermeiden, wurde eine Turbinenschnellabschaltung und infolge dessen eine Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung auf den Fremdnetztrafo ausgelöst. Der Turbinenschnellabschaltung folgte unmittelbar eine Reaktorschnellabschaltung.[13] Beim Wiederanfahren der Anlage am 1. Juli wurden zweimal Absperrungen des Reaktorwasserreinigungssystems ausgelöst. Nach Angaben des Betreibers waren diese jeweils auf Fehlbedienungen des Personals zurückzuführen. Die Absperrungen wurden in die Kategorie „N“ (Normal) gemäß der AtSMV und in die Stufe 0 (ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) gemäß der internationalen Störfall-Bewertungsskala INES eingeordnet.[14] Nach Angabe des für die Aufsicht zuständigen Ministeriums in Kiel sind bei einer Anfrage an die Kraftwerksleitung am 2. Juli Störungen beim Wiederanfahren verneint worden und die spätere Meldung gemäß AtSMV ist erst „auf den letzten Drücker“ erfolgt. Einige Politiker und Umweltschützer bewerteten dies als neuerlichen Beweis für die mangelhafte Informationspolitik des Betreibers.[15]

Am 18. Juli 2007 wurde die Mängelliste des Kernkraftwerks Brunsbüttel im Internet veröffentlicht (siehe Weblinks).[16] Am 21. Juli 2007 wurde das Kernkraftwerk Brunsbüttel komplett abgeschaltet. Laut Spiegel Online[17] ist erneut ein Mangel am Bau der Grund. Bei Überprüfungen sind „nicht spezifikationsgerecht gesetzte Dübel“,[18] auf denen der Buchstabe »K« für »Kerntechnik« fehlt, festgestellt worden.

Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte im August 2007 eine „Kleine Anfrage“ an die Bundesregierung[19]. Diese antwortete im November 2007, der Betrieb der Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel werde bis auf weiteres nicht wieder aufgenommen. Dies gelte solange bis „die Ursachen der Ereignisse in den Kernkraftwerken nicht vollständig ermittelt und geeignete Abhilfemaßnahmen zur Vorbeugung gegen ein erneutes Auftreten getroffen werden“.[20] [21]

Seitdem wurde das Kraftwerk nicht wieder in Betrieb genommen.[22] Ein juristisches Gutachten für die Fraktion der Grünen im Landtag von Schleswig-Holstein vom Dezember 2010 hielt die Betriebsgenehmigung für erloschen. Eine neue Betriebsgenehmigung komme aufgrund des Alters der Anlage nicht mehr in Betracht.[23][24] Der Betreiber Vattenfall bezweifelt die Anwendung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes auf Kernkraftwerke und die Definition des mangelnden Betriebs.[25]

Kritik

Kernkraftwerk Brunsbüttel

Auslegung der Notstromversorgung

Laut der Meinung der Deutschen Umwelthilfe ist die Notstromversorgung auf Betriebsstörungen schlechter vorbereitet als das schwedische Kernkraftwerk Forsmark, in dem es am 25. Juli 2006 zu einem Störfall in der Notstromversorgung kam.[26] [27] Der Betreiber des Kernkraftwerks, Vattenfall, widerspricht dieser Aussage grundlegend und kommt in seiner Analyse zu einem anderen Ergebnis.[28] Laut Meinung der Anti-Atomkraft-Bewegung ist es weiterhin auffällig, dass die Betreibergesellschaft lange Zeit nicht bereit war, die Öffentlichkeit über bestehende Sicherheitsrisiken zu informieren, obwohl diese Offenlegung nach EU-Recht verbindlich ist.[29] Auf Grund großen öffentlichen Drucks nach den Störfällen am 28. Juni wurde sie am 19. Juli 2007 veröffentlicht.[30]

Reaktordruckbehälter

Schwachstelle des RDB ist insbesondere die zu schwach ausgelegte und von außen praktisch unzugängliche Schweißnaht zum Behälterboden.[31]

Sicherheitsbehälter und Evakuierung

Der oben bereits beschriebene Sicherheitsbehälter (kurz SHB oder auch Containment genannt) ist bei schweren Unfällen mit Kernschmelze eine Schwachstelle der deutschen Siedewasser-Reaktoren (mit Ausnahme von Gundremmingen), da er unten nur aus rund drei Zentimeter dickem Stahl besteht. Die ca. 2500 Grad heiße Kernschmelze benötigt nach Durchschmelzen des Reaktorgefässes nur einige Minuten, um diese Schale ebenfalls durchzuschmelzen. Nahezu sämtliche KKW weltweit besitzen im Gegensatz dazu neben der Schale noch mindestens einen Meter Beton als Fundament unter dem Reaktor, den die Schmelze durchdringen muss, bevor sie in die Umgebung gelangt. In Brunsbüttel gibt es zwar weiter unten ebenfalls noch das Betonfundament des Reaktorgebäudes, aber in einer Distanz von mehreren Metern unter der Schale.[32] Sobald die Schmelze die Schale durchgeschmolzen hat, ist die Rückhaltefähigkeit der Gebäudestrukturen für Radioaktivität massiv reduziert. Es wird damit gerechnet, dass für eine Evakuierung der Bevölkerung der nahen Region, hier der recht großen Stadt Brunsbüttel, lediglich eine Reaktionszeit von 1,5 bis 5 Stunden verbleibt.[33]

Restlaufzeit

Die endgültige Abschaltung des Kernkraftwerks Brunsbüttel im Rahmen des Atomausstiegs war für 2009 erwartet worden. Anfang 2009 verfügte das Kraftwerk noch über eine Reststrommenge von 10.999,67 GWh, die einer Restlaufzeit von etwa 22 Monaten entspricht.[34] Die noch zulässige Reststrommenge hat sich seit 2007 nicht verringert, da das Kraftwerk seit dem 18. Juli 2007 keinen Strom mehr ins Netz eingespeist hat. In seinen Monatsberichten[35] teilte der Betreiber Vattenfall 2009 vage mit: „In den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel werden das Prüf- und Sanierungsprogramm sowie die Umsetzung des im September 2007 veröffentlichten Maßnahmenpaketes intensiv fortgesetzt. Bis zum Abschluss dieser Aktivitäten, die voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden, bleiben beide Anlagen abgeschaltet.“[22]

Seit Ende des Jahres 2006 besteht ein Aktionsbündnis, welches sich die sofortige Abschaltung des „Pannenreaktors“ zum Ziel gesetzt hat. Dieses Bündnis, genannt „Brunsbüttel stilllegen – jetzt!“, verfasste die 'Brunsbütteler Erklärung', in der die sofortige Abschaltung des Kernkraftwerks gefordert wird. Zu den Mitgliedern gehören Robin Wood, BUND, IPPNW sowie x-tausendmal quer.[36] Am 4. November 2006 fand die erste Demonstration mit etwa 400 Teilnehmern auf der Zufahrt des Kernkraftwerks statt. Grund für die Gründung dieser Gruppe und für den erneuten Beginn der Proteste waren Pläne der Besitzer E.ON und Vattenfall, durch Umverteilung der Restlaufzeit von anderen Kernkraftwerken die geplante Abschaltung des Reaktors im Jahre 2009 zu verschieben.

Am 26. März 2009 wies das Bundesverwaltungsgericht in letzter Instanz eine Klage der Eigentümer Vattenfall und E.ON ab, die Reststrommengen aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich auf das Kernkraftwerk Brunsbüttel zu übertragen. Gemäß dem Atomkonsens von 2002 muss das Kernkraftwerk Brunsbüttel damit voraussichtlich 2012 endgültig vom Netz gehen.[37]

Am 24. April 2010 demonstrierte eine Kette von über 100.000 Menschen auf 120 Kilometern zwischen den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel gegen Kernkraft.[38]

Bundesregierung und Koalitionsparteien diskutierten bis zu einem „Atomgipfel“ am 5. September 2010 eine Laufzeitverlängerung. An diesem Tag beschlossen sie, die Restlaufzeiten-Regelung des Atomkonsenses von 2002 abschaffen zu wollen und ältere Reaktoren (darunter das KKW Brunsbüttel) acht Jahre und neuere Reaktoren (1980 oder später in Betrieb gegangen) 14 Jahre länger laufen lassen zu wollen. Ob eine solche Regelung ohne Zustimmung des Bundesrates in Kraft treten kann, war fraglich; einige Landesregierungen hatten angekündigt, das Bundesverfassungsgericht anzurufen. Nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima beschloss die Bundesregierung im Juni 2011 einen Gesetzentwurf zur endgültigen Stilllegung des Kraftwerks. Das Inkrafttreten der entsprechende Gesetze nach einer Bundestagsabstimmung wird im Juli 2011 erwartet.

Daten des Reaktorblocks

Das Kernkraftwerk Brunsbüttel hat einen Reaktorblock:

Reaktorblock[39] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Brunsbüttel (KKB) Siedewasserreaktor 771 MW 806 MW 15.04.1970 13.07.1976 09.02.1977 seit 21. Juli 2007 vorübergehend abgeschaltet (2011 endgültig stillgelegt)

Quellen

  1. Jahresbilanz 2006: 126 Pannen in deutschen Atommeilern. In: Spiegel Online – Wissenschaft, 25. Mai 2007
  2. Badische Zeitung:Länder wollen das Aus für 7 Atomkraftwerke
  3. ARD-Magazin kontraste vom 15. Juli 2010: Atomkraft – Laufzeitverlängerung trotz Sicherheitsdefiziten
  4. Deutsches Atomforum e. V.: Kernenergie – Aktuell 2007, Kapitel Zwischenlager/Transporte. Berlin, September 2007.
  5. Bundesamt für Strahlenschutz. BfS genehmigt Zwischenlager an den Atomkraftwerken Brokdorf und Brunsbüttel.
  6. Kernkraftwerksfernüberwachung Schleswig-Holstein: Messwerte
  7. Bild des geborstenen Rohres bei Greenpeace
  8. Wie eine Handgranate. In: Der Spiegel. Nr. 15, 2002, S. 104 (online).
  9. Atomkraft: Ein teurer Irrweg. Die Mythen der Atomwirtschaft. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) (2006). Archiviert vom Original am 13. Januar 2009. Abgerufen am 21. Juli 2011.
  10. Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz 2002
  11. Kernkraftwerk Brunsbüttel nach 2-monatigem Stillstand wieder in Betrieb. Presseinformationstext. Landesregierung Schleswig-Holstein, Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz, 25. Oktober 2004, abgerufen am 22. Juli 2011.
  12. Reaktorsicherheitskommission (Hrsg.): Stellungnahme zu Mängeln an Mittelspannungskabeln mit sicherheitstechnischer Bedeutung in deutschen Kernkraftwerken aus Anlass des Meldepflichtigen Ereignisses ME E 13.1/04 - Kernkraftwerk Brunsbüttel (KKB) „Störung in der Eigenbedarfsversorgung mit RESA“ vom 23.08.2004. RSK–Stellungnahme (391. Sitzung). 9. März 2006 (Volltext als PDF auf www.rskonline.de).
  13. Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-Holstein: Zwischenbericht über die Vorkommnisse bei den Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel am 28. Juni 2007 zur Sondersitzung des Sozialausschusses des Schleswig-Holsteinischen Landtages am 19. Juli 2007 (PDF)
  14. Meldepflichtiges Ereignis 10/07 (Meldeformular gemäß AtSMV) (PDF)
  15. Pannen in Atomkraftwerk erneut zu spät gemeldet. In: Spiegel Online – Wissenschaft
  16. Meldung im Heise Newsticker
  17. AKW Brunsbüttel vollständig abgeschaltet. In: Spiegel Online – Wissenschaft, 21. Juli 2007
  18. Ähnliche Verstöße waren schon 2006 in verschiedenen Anlagen beanstandet worden: bfs.de
  19. bundestag.de Drucksache 16/6272 vom 24. August 2007
  20. bundestag.de vom 2. November 2007
  21. Antwort der Bundesregierung, Drucksache 16/6747
  22. a b Monatsbericht November 2009 (PDF) des Betreibers Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH
  23. RA Dr. Cornelia Ziehm, Dezember 2010: Rechtsgutachten zur Frage des Erlöschens der Betriebsgenehmigung für das Kernkraftwerk Brunsbüttel
  24. Frankfurter Rundschau: Grüne sehen Brunsbüttel vor dem Aus, 20. Dezember 2010
  25. taz: Ewiger Stillstand droht, 20. Dezember 2010
  26. Pressemitteilung – Deutsche Umwelthilfe
  27. Hintergrundpapier (PDF) – Deutsche Umwelthilfe
  28. Brunsbüttel: Notstromversorgung in allen Fällen gesichert (Vattenfall)
  29. Atomkraftwerk Brunsbüttel: Kieler Atomaufsicht soll Informationsblockade von Vattenfall beenden. – Deutsche Umwelthilfe
  30. schleswig-holstein.de
  31. ARD-Kontraste Sendung vom 15. Juli 2010
  32. Vattenfall: Kernkraftwerk Brunsbrüttel (Werksprospekt), Abb. S. 13
  33. Studie zum SWR Isar 1 (PDF), Seite 34/35
  34. Bericht des Bundesamts für Strahlenschutz über die vom 1. Januar 2000 bis 31. Dezember 2007 erzeugte elektrische Nettoarbeit und Reststrommengen (PDF) bfs.de
  35. vattenfall.de
  36. Brunsbüttler Erklärung. akw-brunsbuettel-stilllegen.de
  37. Bundesrichter: Keine längere Laufzeit für AKW Brunsbüttel. Auf NDR online, 26. März 2009
  38. Die hohen Ziele weit übertroffen. In: taz, 24. April 2010
  39. Power Reactor Information System der IAEO: „Germany, Federal Republic of: Nuclear Power Reactors“ (englisch)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: KKW Brunsbüttel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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