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Krevese Stadt Osterburg (Altmark)Koordinaten: 52° 49′ N, 11° 42′ O52.81305555555611.69333333333339Koordinaten: 52° 48′ 47″ N, 11° 41′ 36″ O Höhe: 39 m ü. NN Fläche: 22,15 km² Einwohner: 517 (31. Dez. 2007) Eingemeindung: 1. Juli 2009 Postleitzahl: 39606 Vorwahl: 03937 Lage von Krevese in Sachsen-AnhaltKrevese ist ein Ortsteil der Stadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Ortschaft Krevese liegt ca. 5 km nordwestlich der Stadt Osterburg (Altmark). Das hügelige Gebiet um Krevese erreicht mit 73 m ü. NN nahe Polkern den höchsten Punkt der nordöstlichen Altmark. Von hier aus blickt man über die tischebene Wische in die Elbe bis hin zum etwa 20 km entfernten Havelberger Dom. Nach Süden und Osten fällt das Gelände zur Biese, nach Westen zum Zehrengraben ab.
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Krevese gehören die Ortsteile Krevese, Dequede, Polkern und Röthenberg.
Geschichte
Krevese (früher auch: Crevese) wurde 956 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf gehörte zum dortigen Benediktinerinnenkloster „Marienthal“, das der Mutter Maria und dem Heiligen Anisius geweiht war.
Der Streit mit dem Benediktinerinnenkloster Dobbertin in Mecklenburg um das Sandpropsteidorf Lärz wurde am 21. September 1249 in Röbel zugunsten Dobbertins gelöst.
Gemäß der Sage „Die spukenden Nonnen in der Klosterkirche zu Crevese“ erlosch das Kloster 1540; die letzte Domina war Catharina von Jeetze († 1569).
„Die Sage vom Emmakreuze“ dagegen berichtet, dass das Kloster im Jahre 1268 durch Brandstiftung einer unfreiwilligen Nonne abbrannte, wieder aufgebaut wurde, 1280 erneut niederbrannte und danach aus Geldnot nicht wieder auflebte. Früher hatte Krevese eine eigene Kirche, seitdem diese aber abgebrannt ist, wurde der Gottesdienst für die Guts- und Dorfgemeinde in der Klosterkirche eingerichtet.
1562 erhält die Familie von Bismarck im Tausch für ihren Besitz Schloss Burgstall die Propstei Krevese und baut sie zu einem feudalen Rittergut um. Im Dreißigjährigen Krieg werden das Rittergut und besonders auch das Dorf Krevese stark in Mitleidenschaft gezogen. Es dauert bis 1725 bis aus den Ruinen des Krieges das neue streng preußisch-barocke Herrenhaus entsteht und die verwaisten Hofstellen im Dorf neu besetzt sind.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein gehörte das Rittergut Krevese der Familie von Bismarck. 1819 ging es in den Besitz der Familie von Jagow über, die es bis 1860 bewirtschaftete und es dann an die Industriellenfamilie Brückner aus Calbe/Saale verkaufte. Letzter Gutsherr war der 1939 kinderlos verstorbene Joachim Brückner.
Nach der Enteignung wurde das Herrenhaus als SED-Parteischule des Kreises Osterburg genutzt und entsprechend umgestaltet, später nutzte es die Polytechnische Oberschule Krevese, die 1993 schließen musste. Die Ländereien des Gutes wurden zu DDR-Zeiten von zwei Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften bewirtschaftet, eine war in der Pflanzen-, die andere in der Tierproduktion tätig.
Nach zehn Jahren Leerstand und Verfall sind das Herrenhaus und der Park seit 2003 in Privatbesitz und werden behutsam wiederbelebt. Das Herrenhaus ist heute wieder ein Wohnhaus und wird als Designatelier sowie für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Ballerstedt (am 24. November 2008), Düsedau (am 12. November 2008), Erxleben (am 10. November 2008), Flessau (am 27. November 2008), Gladigau (am 26. November 2008), Königsmark (am 25. November 2008), Krevese (am 12. November 2008), Meseberg (am 19. November 2008), Rossau (am 10. November 2008), Walsleben (am 10. November 2008) und der Hansestadt Osterburg (Altmark) (am 6. November 2008) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen Hansestadt Osterburg (Altmark) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[1][2]
Nach Umsetzung des Gebietsänderungsvertrages der bisher selbständigen Gemeinde Krevese werden Krevese, Dequede, Polkern und Röthenberg Ortsteile der neuen Hansestadt Osterburg (Altmark). Für die eingeflossene Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Krevese und künftigen Ortsteile Krevese, Dequede, Polkern und Röthenberg werden zur Ortschaft der neuen Hansestadt Osterburg (Altmark). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Krevese wird ein Ortschaftsrat mit sechs Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Geschichte einzelner Ortsteile
Dequede
Der Ortsname ist deutschen Ursprungs, der auf eine Teichquelle oder einen Quellsumpf hindeutet − mit dem weithin sichtbaren, 184,5 m hohen Fernsehturm Dequede
Röthenberg
- ehemaliges Vorwerk von Dequede
Politik
Bürgermeister
Die letzte Bürgermeisterin der Gemeinde war Jutta Berger.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau, vorn eine romanische blaue Säule, hinten ein von drei silbernen Eichenblättern bewinkeltes, dreiblättriges silbernes Kleeblatt.“ (v. Bismarck)
Die Farben der ehemaligen Gemeinde - abgeleitet von den Farben der Schildspaltung - sind Silber (Weiß)/Blau.
Es war Wunsch und Beschluss der ehemaligen Gemeinde, Symbole im Ortswappen zu verwenden, die sich auf das Kloster und auf die Familie von Bismarck beziehen. Sie drücken sich aus durch die romanische Säule auf der rechten Schildseite und durch das Bismarcksche Kleeblatt auf der linken Schildseite. Die Tinkturen beziehen sich auf die Bismarckschen Farben Blau-Silber.
Das Wappen wurde 2004 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt.
Flagge
Die Flagge ist Blau - Weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend; Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.
Verkehrsanbindung
Von Krevese führen Landstraßen in die umliegenden Städte Osterburg (Altmark), Arendsee und Seehausen (Altmark). Wenige Kilometer östlich von Krevese verläuft die Bundesstraße 189 und die parallele Bahnlinie Stendal–Salzwedel (nächster Bahnhof in Osterburg).
Literatur
- Hans Baldeweg: Krevese 956 bis 1956. Zur Geschichte eines altmärkischen Dörfchens. Krevese: Rat der Gemeinde, Festausschuß für die 1000-Jahr-Feier, 1956, 89 S.
- Gemeinde Krevese: 1050 Jahre Krevese - Festschrift. Textgestaltung: Jan Kleemeier, Birgit Maaß und Susann Hollenbach, Mai 2006, 40 S.
- Joachim Pohl: Brandenburgisches Klosterbuch,Band I., 2007, S. 687-702
Quellen
- Mecklenburgisches Urkundenbuch (MUB), Band I. Schwerin 1863, MUB 634.
Weblinks
Commons: Krevese – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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