- Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon
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Der Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon in Bremen (nicht zu verwechseln mit dem Bremer Friedenspreis) wird von dem Verein der Freunde und Förderer der Villa Ichon einmal jährlich seit dem Jahre 1983 für ein Werk oder Wirken verliehen, das „zugleich ein eindeutiges Bekenntnis zum Frieden darstellt und von hohem kulturellem Rang“ ist.
Der Preis richtet sich an Bremer Kulturschaffende als Einzelperson oder Kulturgruppe, wurde aber auch bereits an Nichtbremer vergeben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Dotierung
Der Preisgeber, der Verein Freunde und Förderer der Villa Ichon in Bremen e. V., ist seit 1982 Träger der Villa Ichon in Bremen, die mittlerweile als Forum für Kultur- und Friedensarbeit überregional bekannt ist. In dem denkmalgeschützten Gebäude im Bremer Ostertorviertel sind unter anderem amnesty international, DFG-VK und einige andere pazifistisch orientierte Gruppierungen dauerhaft als Mieter vertreten.
Die abrissbedrohte Villa Ichon wurde von dem Bremer Bauunternehmer und Mäzen Klaus Hübotter erhalten und Anfang der 1980er-Jahre restauriert und umgebaut. Hübotter ist Initiator und Mitgründer des Trägervereins; er initiierte auch den Kultur- und Friedenspreis. Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Villa Ichon ist Luise Scherf.
Der Preis ist mit 5.000 Euro Preisgeld dotiert. Die Jury besteht aus dem jeweils amtierenden Vereinsvorstand.
Zitat
„In dieser Villa soll friedliche Kulturarbeit geleistet werden, oder, umgekehrt ausgedrückt, eine kulturelle Friedensarbeit.“
– Klaus Hübotter: Bremen, 24. September 1982
Preisträger
- 1983: Bremer Theater-Aktion „Aber erst Gräber schaffen Heimat“ der Friedens-Initiative Ostertor
- 1984: Christoph Schminck-Gustavus
- 1985: Gruppe Argus, unter anderem mit Gerburg Rohde-Dahl
- 1986: Janet Fruchtmann und Willy Hundertmark
- 1987: Heinrich Hannover
- 1988: Heinrich Albertz
- 1989: ging der Preis als Spende an die Erdbebenopfer in Armenien
- 1990: Helmut Donat
- 1991: Karl Fruchtmann
- 1992: Will Quadflieg
- 1993: Bremer Initiative „500 Jahre Kolonianismus – 500 Jahre Widerstand“
- 1994: Arno Peters
- 1995: ging der Preis als Spende an die Kinder in Mostar
- 1996: Helmut Hafner
- 1997: Lothar Bührmann
- 1998: Ivan Illich
- 1999: Landesarbeitsgemeinschaft für das darstellende Spiel in der Schule
- 2000: Dagmar Gellert
- 2001: ging der Preis an alle Initiativen, die sich künstlerisch, wissenschaftlich und politisch um die Aufarbeitung der Geschichte des U-Boot-Bunkers „Valentin“ in Bremen-Farge verdient gemacht haben
- 2002: Klaus Huber
- 2003: Martin Rooney [1]
- 2004: Richard Modemann (post mortem)
- 2005: Udo Lindenberg [2]
- 2006: Dieter Senghaas [3]
- 2007: Ludwig Baumann
- 2008: Marco Bode [4]
- 2009: Blaue Karawane und Blaumeier-Atelier [5]
- 2010: Christine Kröger
Weblinks
- Kultur- und Friedenspreis auf der Homepage der Villa Ichon in Bremen
Anmerkungen
- ↑ Von der Preisverleihung an den in Bremen lebenden britischen Historiker Martin Rooney distanzierte sich die Jury nachträglich einstimmig und spendete außerdem 5.000 Euro an Unicef für die Kriegskinder im Irak. Anlass dafür waren Äußerungen Rooneys zum aufkommenden Irakkrieg, die eine heftige Debatte ausgelöst hatten. Siehe z. B.: Bremer Friedenspreis an Kriegsbefürworter?, Beitrag auf der Website der AG Friedensforschung an der Uni Kassel (abgerufen am 13. März 2009).
- ↑ Udo Lindenberg wird mit dem Friedens- und Kulturpreis 2005 der Villa Ichon ausgezeichnet, Pressemitteilung der Pressestelle des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 22. Februar 2005 (abgerufen am 15. Mai 2009).
- ↑ „Kleine Islamkonferenz“ im Bremer Rathaus. Preisverleihung der Villa Ichon an Prof. Dieter Senghaas im Rahmen einer Tagung, Pressemitteilung der Pressestelle des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 14. November 2006 (abgerufen am 13. März 2009).
- ↑ Friedenspreis für Marco Bode, Artikel in der F.A.Z. vom 4. März 2008, S. 35 (abgerufen am 13. März 2009).
- ↑ Blaues Leben in der Überseestadt. Der 27. Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon geht sowohl an die Blaue Karawane als auch das Blaumeier-Atelier, Artikel von Henning Bleyl in der taz vom 24. Januar 2009 (abgerufen am 13. März 2009).
Kategorien:- Auszeichnung (Bremen)
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