- LBBW
-
Landesbank Baden-Württemberg Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts Bankleitzahl 60050101 Gründung 1. Januar 1999 Unternehmenssitz Stuttgart, Karlsruhe, Mainz und Mannheim Unternehmensleitung Bilanzsumme 443,42 Mrd. Euro (2007) Mitarbeiter 12.303 (2007) Website lbbw.de Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist ein deutsches Kreditinstitut mit Sitz in Stuttgart, Karlsruhe, Mainz und Mannheim in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts.
Mit über 200 Filialen und Stützpunkten vorwiegend in Baden-Württemberg und weltweit über 20 weiteren Standorten sowie rund 13.000 Mitarbeitern im Konzern ist die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die größte Bank im Südwesten Deutschlands. In der Bundesrepublik Deutschland zählt sie nach Bilanzsumme zu den zehn größten Kreditinstituten, weltweit zu den 100 größten Banken.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eines der LBBW-Vorgängerinstitute gehörte zu den ersten Sparkassen Deutschlands. 1818 gründete Königin Katharina von Württemberg die Württembergische Sparkasse. Diese fusionierte 1975 mit der 1884 gegründeten Städtischen Sparkasse Stuttgart zur Landesgirokasse (LG).
Mit Aufnahme des Zahlungsverkehrs im Jahr 1916 wurde die Württembergische Kommunale Landesbank als Zentralbank der Sparkassen in Württemberg gegründet. Ende 1988 schloss sie sich mit der Badischen Kommunalen Landesbank zur Südwestdeutschen Landesbank (SüdwestLB) zusammen.
1998 hatte die LBBW 8.799 Mitarbeiter und einer Bilanzsumme von 435,9 Milliarden DM (222,9 Milliarden Euro).
Zum 1. Januar 1999 erfolgte unter Einbeziehung des Marktteils der Landeskreditbank die Vereinigung von LG und Südwest LB zur Landesbank Baden-Württemberg.
Zum Jahresbeginn 2005 wurde die Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) als 100%-ige Tochter in den LBBW-Konzern integriert. Zum 1. August 2005 erfolgte die Eingliederung der Baden-Württembergischen Bank (BW-Bank) als rechtlich unselbständige Anstalt in die LBBW.
Im Zuge dieser Eingliederung wurde das Filialgeschäft von LBBW auf BW-Bank umfirmiert. Die Filialen der ehemaligen BW-Bank bekamen dabei das seit August 2005 aktuelle Logo.
Am 1. Januar 2005 hat Siegfried Jaschinski Hans Dietmar Sauer als Vorsitzenden des Vorstands abgelöst. Am 18. Juli 2005 entfiel – wie bei allen deutschen Landesbanken – die Gewährträgerhaftung der staatlichen Eigentümer.
Zum Jahresbeginn 2008 wurde der Kauf der angeschlagenen Landesbank Sachsen eingeleitet. Nach einem Beschluss der Trägerversammlung vom 7. März 2008 wurde die Landesbank Sachsen im April 2008 als unselbstständige Einheit in die LBBW integriert.
Am 1. Juli 2008 wurde auch die Landesbank Rheinland-Pfalz rückwirkend zum 1. Januar 2008 auf die LBBW verschmolzen. Die Mainzer Niederlassung firmiert seither als regionale Mittelstandsbank unter dem Namen Rheinland-Pfalz Bank. Gleichzeitig wurde am Standort Mainz ein weiterer Hauptsitz der LBBW etabliert.
Finanzmarktkrise
Die LBBW bekommt von ihren Eigentümern im Jahr (2009) insgesamt fünf Milliarden Euro an frischem Kapital. In den ersten neun Monaten des Jahres 2008 machte die Bank insgesamt 800 Millionen Euro Verlust.[1] Im Geschäftsjahr 2008 machte die LBBW einen Verlust von ca. 2.100 Mio. Euro. Im 1. Quartal 2009 soll die LBBW aber wieder schwarze Zahlen geschrieben haben. [2]
Daneben prüft das Institut auch, Kreditgarantien aus dem Rettungsfond des Bundes in Höhe von 15 bis 20 Milliarden Euro in Anspruch zu nehmen.[3]
Träger
Die LBBW ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Ihre Träger sind (Stand: 31. Dezember 2006) das Land Baden-Württemberg (35,611 %), der Sparkassenverband Baden-Württemberg (35,611 %), die Stadt Stuttgart (18,932 %), die Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank – (4,923 %) und der Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz (4,923 %).
Geschäftsfelder
Die Landesbank Baden-Württemberg ist Universalbank und internationale Geschäftsbank mit voller Geschäfts- und Niederlassungsfreiheit. Zusammen mit den rechtlich unselbstständigen Anstalten Baden-Württembergische Bank (BW-Bank), Rheinland-Pfalz Bank und Sachsen Bank und spezialisierten Tochterunternehmen ist sie auf allen Geschäftsfeldern einer Großbank tätig.
- LBBW
Als Konzerndach obliegen der LBBW die Steuerungsaufgaben für den gesamten Konzern. Darüber hinaus bündelt sie die Kompetenzen für das Geschäftsfeld Financial Markets, von der Bilanz- und Portfolioberatung über die Entwicklung von Finanzmarktprodukten bis hin zu Trading und Sales am internationalen Kapitalmarkt, der Treasury sowie dem Research. In direkter Verantwortung betreut die LBBW überregionale und internationale Unternehmenskunden, institutionelle Kunden sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand. Weitere Schwerpunkte sind die Sparkassenzentralbankfunktion für die Sparkassen in Baden-Württemberg sowie das internationale Geschäft und Spezialprodukte wie z. B. Leverage Finance oder Strukturierte Finanzierungen. Gemeinsam mit der Landesbank Rheinland-Pfalz ist die LBBW Zentralbank der Sparkassen in Rheinland-Pfalz. Ferner sind bei der LBBW sämtliche Stabs- und Abwicklungsfunktionen zusammengefasst.
- BW-Bank
Schwerpunkt der BW-Bank als operativer Einheit innerhalb der LBBW ist das Privat- und Unternehmenskundengeschäft im Kernmarkt Baden-Württemberg. Das Produktportfolio für Unternehmenskunden ist auf den Mittelstand fokussiert und enthält neben klassischen Finanzierungsleistungen auch den Zahlungsverkehr sowie das Asset Management. Privat- und Anlagekunden bietet das Institut eine bedarfsorientierte und nachhaltige Beratung sowie zahlreiche Produkte und Dienstleistungen. Auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart erfüllt die BW-Bank für die LBBW die Aufgaben einer Sparkasse.
- Sachsen Bank
Die Sachsen Bank betreut gehobene Privatkunden und mittelständische Unternehmenskunden in Mitteldeutschland und steuert in diesen Geschäftsfeldern den künftigen Marktauftritt der LBBW-Gruppe in Polen und Tschechien.
- Rheinland-Pfalz Bank
Kerngeschäftsfelder der Rheinland-Pfalz Bank sind das Unternehmenskundengeschäft sowie das Geschäft mit Key Accounts in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen, das Geschäft mit ausgewählten institutionellen Kunden sowie Private Banking.
Tochter- und Beteiligungsunternehmen
Tochter- und Beteiligungsunternehmen vervollständigen das Angebot der Landesbank Baden-Württemberg. Die Palette der Leistungen reicht von Leasing und Factoring über das Management von Wertpapierspezialfonds sowie Beteiligungsfinanzierungen bis zu speziellen Finanzdienstleistungen für Kommunen und einem umfassenden Service-Angebot rund um den Immobilienbereich.
Auswahl an Tochterunternehmen
- BWInvest Baden-Württembergische Investmentgesellschaft mbH
- cellent AG
- LBBW Immobilien GmbH
- LBBW Leasing GmbH
- LHI Leasing GmbH
- MKB Mittelrheinische Bank GmbH
- MMV Leasing GmbH
- SüdFactoring GmbH
- SüdLeasing GmbH
Vorstand
- Derzeitige Mitglieder des Vorstands (Stand 18. März 2008)
- Siegfried Jaschinski (Vorsitzender des Vorstands)
- Michael Horn (stellvertretender Vorsitzender des Vorstands)
- Peter A. Kaemmerer
- Joachim E. Schielke
- Hans-Joachim Strüder
- Bernhard Walter
- Rudolf Zipf
- Frühere Vorstandsvorsitzende
- Werner Schmidt (1999–2001)
- Hans Dietmar Sauer (2001–2004)
Literatur
- Bernd Weber: „In der LBBW stecken jede Menge Fusionserfahrungen“. In: Börsenzeitung. 14. August 2007, ISSN 0343-7728.
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online. 21.11.2008 - LBBW und HRE: Banken rufen Milardenhilfen ab
- ↑ http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/landesbank-macht-wieder-gewinn--13368256.html
- ↑ FAZ.net. 21.11.2008 - LBBW erhält Fünf-Milliarden-Euro-Kapitalspritze
Weblinks
- Internetpräsenz der LBBW
- Geschäftsberichte
- Bankleitzahl (BLZ) und Bank Identifier Code (BIC) des Kreditinstitutes Landesbank Baden-Württemberg in der Bankleitzahlendatei der Deutschen Bundesbank
Landesbank Baden-Württemberg | BayernLB | HSH Nordbank | Landesbank Hessen-Thüringen | NORD/LB | SaarLB | WestLB | Landesbank Berlin | Bremer Landesbank
Wikimedia Foundation.