Nord/LB

Nord/LB
  Norddeutsche Landesbank -Girozentrale-
Staat Deutschland
Sitz Hannover, Braunschweig, Magdeburg
Rechtsform Anstalt des öffentlichen Rechts
Bankleitzahl 250 500 00[1]
BIC NOLA DE2H XXX[1]
Gründung 1. Juli 1970[2]
Website www.nordlb.de
Geschäftsdaten 2009
Bilanzsumme ca. 239 Mrd. EUR
Mitarbeiter 6.463
Leitung

Unternehmensleitung

Gunter Dunkel (Vorstandsvorsitzender), Hartmut Möllring (Aufsichtsratsvorsitzender)

Hauptsitz der Nord/LB in Hannover
Nord/LB-Sitz im Alten Bahnhof in Braunschweig

Die Norddeutsche Landesbank -Girozentrale- (kurz Nord/LB, Eigenschreibweise NORD/LB) ist ein Kreditinstitut (Bank) in der Rechtsform einer gemeinsamen rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts der deutschen Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Nord/LB ist Landesbank und zugleich Girozentrale für die Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg. Sie war bis zum 19. Juli 2005 auch Landesbank für Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Nord/LB wurde 1970 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Finanzinstitute Niedersächsische Landesbank - Girozentrale -, Braunschweigische Staatsbank einschließlich Braunschweigische Landessparkasse, Hannoversche Landeskreditanstalt und Niedersächsische Wohnungskreditanstalt - Stadtschaft - gebildet. Die Bank ist Gesamtrechtsnachfolgerin dieser Institute. Die Bank ist allerdings nicht Rechtsnachfolgerin der früheren Mitteldeutschen Landesbank - Girozentrale für die Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt - mit Sitz in Magdeburg.

Die Geschichte der Vorgänger-Institute reicht bis in das Jahr 1765 zurück, in dem das Herzögliche Leyhaus in Braunschweig von Herzog Karl I. von Braunschweig gegründet wurde. Die Hannoversche Landeskreditanstalt wurde 1840 zur Finanzierung überwiegend landwirtschaftlicher Betriebe gegründet. 1918 folgte die Gründung der Stadtschaft für die Provinz Hannover als Institut für die Bereitstellung von Darlehen für den städtischen Wohnungsbau.

Im alten Herzogtum Braunschweig, das von Teilen Wolfsburgs, über Braunschweig, Helmstedt, Wolfenbüttel, Salzgitter, Seesen bis nach Holzminden reicht, nimmt die Nord/LB parallel, in Form der Sonderabteilung „Braunschweigische Landessparkasse“, auch die Sparkassenfunktion wahr.

Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde die Bank zur Landesbank und Girozentrale für die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Das Land Mecklenburg-Vorpommern schied allerdings am 19. Juli 2005 aus der Trägerschaft an der Nord/LB aus. Seit dem Ausscheiden des Landes Mecklenburg-Vorpommern übt die Nord/LB in diesem Bundesland keine Landesbankfunktion mehr aus. Der ehemalige Sitz der Bank in Schwerin hat seitdem nur noch den Status einer Niederlassung.

Heute werden Niederlassungen in New York, Singapur, Shanghai und London unterhalten. Daneben unterhält die Bank Tochtergesellschaften in Luxemburg. Das Osteuropageschäft mit den Töchtern Nord/LB Polska (Polen), Nord/LB Lietuva in Litauen und Nord/LB Latvija (Lettland) wurde in ein Joint-Venture mit der norwegischen Bank DnB NOR eingebracht. Das neu gegründete Institut mit dem Namen DnB Nord nahm im Januar 2006 seine operative Geschäftstätigkeit auf. Ende 2010 hat die Nord/LB ihren Anteil an der Bank DnB Nord A/S an die norwegische Mehrheitseignerin DnB Nor verkauft.

Am 23. März 2007 wurde bekanntgegeben, die Braunschweigische Landessparkasse in eine sogenannte teilrechtsfähige Anstalt in der Anstalt umzuwandeln. Diese wird nach außen Rechtsfähigkeit erlangen, im Innenverhältnis aber ein Teil der Nord/LB bleiben. Mit dieser Entscheidung wurde der Streit der Bank mit der Stadt Braunschweig um die Gründung einer eigenen Sparkasse beigelegt.

Geschäftsfelder

Als Landesbank fungiert die Nord/LB als „Hausbank“ der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem ist sie Zentralinstitut der Sparkassen der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Neben diesen Aufgaben ist die Nord/LB auch im traditionellen Bankgeschäft tätig. Hierzu gehören unter anderem Firmenkundengeschäft, Projektfinanzierungen, Schiffs- und Flugzeugfinanzierungen, sowie Investmentbanking und Privatkundengeschäft.

Die Nord/LB wickelt seit dem 1. April 2009 auch den gesamten Auslandszahlungsverkehr der 15 Sparkassen in Schleswig-Holstein ab. Sie will auch für einige Sparkassen in Brandenburg im deutsch-polnischen Grenzbereich Kooperationen eingehen. [3]

Beteiligungen

Zum Konzern gehören die Bremer Landesbank (92,5 %), die Deutsche Hypothekenbank (100 %), die Nord/LB Luxembourg S.A. (100 %), die Öffentliche Versicherung Braunschweig (75 %), die Öffentliche Versicherung Bremen (20 %), die Nord/LB Asset Management, die Nord Holding (40 %), die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin-Hannover (44 %), die Toto-Lotto Niedersachsen GmbH (49,85 %), die Bremer Toto und Lotto GmbH (33,33 %), die International Neuroscience Institute GmbH (22,67 %), die Porzellanmanufaktur Fürstenberg (98 %) und weitere. Die Nord/LB besitzt eine 49 %-Beteiligung an der LHI Leasing GmbH. Eine 25 %-Beteiligung an der Berenberg Bank kaufte diese zum 1. Januar 2010 zurück.

Eigentümer

Träger der Nord/LB sind die Bundesländer Niedersachsen mit 41,75 % der Anteile und Sachsen-Anhalt mit 8,25 %, sowie der Sparkassenverband Niedersachsen (37,25 %), der Sparkassenbeteiligungsverband Sachsen-Anhalt (7,53 %) und der Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern (5,22 %). Somit sind alle Anteile am Unternehmen im direkten und indirekten Eigentum der entsprechenden Bundesländer, der Landkreise und Kommunen als Träger der Sparkassen.

Bei der Nord/LB als Landesbank handelt es sich aufgrund der Eigentümerstruktur um ein öffentliches Unternehmen. Nach der sog. Transparenz-Richtlinie der EU (Richtlinie 2000/52/EG der Kommission vom 26. Juli 2000) ist ein öffentliches Unternehmen „jedes Unternehmen, auf das die öffentliche Hand aufgrund Eigentums, finanzieller Beteiligung, Satzung oder sonstiger Bestimmungen, die die Tätigkeit des Unternehmens regeln, unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann.“

Organe der Gesellschaft

Vorstand

  • Gunter Dunkel (Vorsitzender seit 1. Januar 2009, stv. Vorsitzender vom 1. Januar 2007 bis 31. Dezember 2008)
  • Christoph Schulz (stellvertretender Vorsitz seit 1. September 2007, Mitglied seit 1. September 2006)
  • Eckhard Forst (seit 1. Januar 2007)
  • Hinrich Holm (seit 1. Februar 2010)
  • Johannes-Jörg Riegler

Aufsichtsrat

  • Hartmut Möllring (Vorsitzender)
  • Thomas Mang (1. stv. Vorsitzender)
  • Jens Bullerjahn (2. stv. Vorsitzender seit 24. April 2006)
  • Frank Berg
  • Hermann Bröring
  • Edda Döpke (seit 12. Dezember 2009)
  • Ralf Dörries
  • Josef Bernhard Hentschel
  • Frank Hildebrandt
  • Gert Hoffmann (seit 15. Januar 2008)
  • Martin Kind
  • Walter Kleine
  • Manfred Köhler (seit 1. Februar 2009)
  • Heinrich von Nathusius
  • August Nöltker
  • Freddy Pedersen
  • Ilse Thonagel (seit 1. Januar 2008)
  • Mirja Viertelhaus-Koschig (seit 14. Dezember 2009)

Ehemalige Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. https://www.nordlb.de/fileadmin/Investor_Relations/Geschaeftsberichte/deutsch/2006/Daten_und_Fakten.pdf
  3. Financial Times Deutschland - Gefahr für Rettungsplan - Nord/LB nimmt HSH Geschäft weg vom 8. April 2009

Weblinks

 Commons: Norddeutsche Landesbank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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