Landkreis Ingolstadt

Landkreis Ingolstadt
Lage in Bayern
Das ehemalige Landkreiswappen

Der Landkreis Ingolstadt gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern.

Der Landkreis (Kfz-Kennzeichen ab 1956: IN) umfasste zum Zeitpunkt seiner Auflösung 42 Gemeinden. Sein Gebietsumfang bestand als Bezirksamt Ingolstadt (ab 1939 'Landkreis') seit dem 1. Januar 1880 unverändert bis zum 31. Dezember 1961. Die einwohnerstärksten Orte waren Manching, Gaimersheim, Kösching, Großmehring und Reichertshofen. Unsernherrn war viele Jahre die bevölkerungsreichste Gemeinde im Bezirk/Landkreis Ingolstadt. Es war bereits seit Jahresbeginn 1962 und damit vor Anlaufen der großen Gebietsreform in Bayern Stadtteil von Ingolstadt geworden.

Der Landkreis grenzte im Nordosten an den Landkreis Riedenburg, im Osten an den Landkreis Kelheim, im Südosten an den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, im Süden an den Landkreis Schrobenhausen, im Südwesten an den Landkreis Neuburg a.d.Donau und im Nordwesten an den Landkreis Eichstätt. Die kreisfreien Stadt Ingolstadt lag als Enklave im Gebiet des Landkreises.

Mit Ablauf des 30. Juni 1972 endete im Zuge der Gebietsreform die Geschichte des Landkreises Ingolstadt. Die Stadt Ingolstadt blieb kreisfrei und vergrößerte sich durch Eingemeindungen noch erheblich.

Die restlichen Gemeinden kamen zu den Landkreisen Eichstätt und Pfaffenhofen an der Ilm.

Inhaltsverzeichnis

Die Gemeinden im ehemaligen Landkreis Ingolstadt bis 1962

Bei den Gemeinden, die heute zu den Landkreisen Eichstätt beziehungsweise Pfaffenhofen an der Ilm gehören und nicht mehr selbständig sind, ist in Klammern vermerkt, zu welcher Gemeinde der Ort heute gehört. Fett geschriebene Gemeinden sind noch heute selbständige Gemeinden.

heute Teil der Stadt Ingolstadt (ab 1962 der Stadt Ingolstadt eingemeindet):
Brunnenreuth / Dünzlau / Etting / Feldkirchen / Friedrichshofen / Gerolfing / Hagau / Irgertsheim / Mailing / Mühlhausen / Niederfeld / Oberhaunstadt / Pettenhofen / Unsernherrn / Unterhaunstadt / Winden / Zuchering

heute Teil des Landkreises Eichstätt:
Appertshofen (Stammham) / Demling (Großmehring) / Eitensheim / Ettling (Pförring) / Gaimersheim / Großmehring / Hepberg / Kasing (Kösching) / Kösching / Lenting / Oberdolling / Pförring / Stammham / Theißing (Großmehring) / Unterdolling (Oberdolling) / Wackerstein (Pförring) / Wettstetten

heute Teil des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm:
Baar (Baar-Ebenhausen) / Dünzing (Vohburg a.d.Donau) / Ebenhausen (Baar-Ebenhausen) / Manching / Menning (Vohburg a.d.Donau) / Niederstimm (Manching) / Oberhartheim (Vohburg a.d.Donau) / Oberstimm (Manching) / Pichl (Manching) / Reichertshofen

Landräte

  • 1862-1870: Carl Boshart
  • 1870-1877: Freiherr von Steinling
  • 1877-1880: von Fuchs
  • 1880-1883: von Fraunberg
  • 1883-1884: von Reitzenstein
  • 1884-1887: von Tucher
  • 1887-1896: von Brück
  • 1896-1901: Johann Steiner
  • 1901-1906: Albert Bovari
  • 1906-1914: Schulze
  • 1914-1916: Emil Tischer
  • 1916-1918: Jakob Woeber
  • 1919-1921: Theodor Karner
  • 1921-1926: Wiesent
  • 1926-1935: Wilhelm Ott
  • 1935-1945: Alfred Straßer
  • 1945–1947: Josef Strobl
  • 1947–1952: Gerhard Kramer
  • 1952–1958: Alfred Straßer
  • 1958–1966: Otto Stinglwagner
  • 1966–1972: Adolf Fink

Das damalige Landratsamt

Als erstes Landratsamt des Landkreises Ingolstadt diente das 1559 errichtete frühere herzogliche Kastenamt in der Ludwigstraße 25. Bereits seit 1862 war dort das Bezirksamt untergebracht gewesen. Ein Luftangriff im April 1945 verursachte schwere Schäden im hinteren Gebäudeteil. Nach 1950 stieg der Personalbestand des Landratsamtes auf rund 100 Bedienstete, weshalb auch die Platzverhältnisse im alten Amtsgebäude sehr beengt waren. Deshalb entschloss sich der Landkreis zum Neubau eines Landratsamtsgebäudes. 1962 fand in Ingolstadt an der Straße „Auf der Schanz“ die Grundsteinlegung für das neue Amtsgebäude statt. Das alte Landratsamt an der Ludwigstraße fiel im Jahre 1964 unter heftigen Protesten aus der Bevölkerung der Spitzhacke zum Opfer – auf dem Areal entstand ein Kaufhaus. Im Frühjahr 1965 konnte dann schließlich der 6,5 Millionen DM teure repräsentative Zweckbau seiner Bestimmung übergeben werden. 16 Jahre nach der Auflösung des Landkreises Ingolstadt zog 1988 das neue Landgericht Ingolstadt dort ein. Außerdem befindet sich in dem Amtsgebäude "Auf der Schanz" eine Außenstelle des Landratsamtes Eichstätt.

Literatur

  • Kurt Rassa: Stadt und Landkreis Ingolstadt, München 1963,
  • Hans Fegert: Ingolstädter Ortsteile - die Geschichte des ehemaligen Landkreises Ingolstadt, 3K-Verlag Kösching 2005

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