Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm

Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm Deutschlandkarte, Position des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Verwaltungssitz: Pfaffenhofen a.d.Ilm
Fläche: 760,36 km²
Einwohner: 116.407 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: PAF
Kreisschlüssel: 09 1 86
Kreisgliederung: 19 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Hauptplatz 22
85276 Pfaffenhofen a.d.Ilm
Webpräsenz:
Landrat: Josef Schäch (FW)
Lage des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm in Bayern
Karte

Der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, amtlich Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, liegt im Norden des bayerischen Regierungsbezirks Oberbayern, die Kreisstadt ist Pfaffenhofen an der Ilm.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Landkreis Pfaffenhofen liegt zentral in der Mitte Bayerns. Nachbarlandkreise sind im Norden der Landkreis Eichstätt und die kreisfreie Stadt Ingolstadt, im Osten der Landkreis Kelheim und der Landkreis Freising, im Süden der Landkreis Dachau und im Westen der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.

Geographisch gehört das Kreisgebiet zum Großteil zur Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Den Landkreis durchfließen die Donau, die das nördliche Kreisgebiet von West nach Ost streift, sowie deren beiden rechten Nebenflüsse, die Paar und die Ilm, die kurz hintereinander im äußersten Nordosten des Kreisgebiets münden.

Geschichte

Das Gebiet des Landkreises Pfaffenhofen gehörte schon vor 1800 zu Bayern. 1803 wurde das Landgericht Pfaffenhofen errichtet. Es gehörte zum Isarkreis, der 1838 in Oberbayern umbenannt wurde. 1862 wurden aus 26 Gemeinden des Landgerichts Pfaffenhofen und 12 Gemeinden des benachbarten Landgerichts Ingolstadt das neue Landgericht Geisenfeld errichtet. Dieses bildete mit dem Landgericht Pfaffenhofen das Bezirksamt Pfaffenhofen. 1939 wurde es in Landratsamt, der zugehörige Bezirk in Landkreis umbenannt.

Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde der Landkreis Pfaffenhofen im Westen und Norden um einige Gemeinden der aufgelösten Landkreise Mainburg, Schrobenhausen und Ingolstadt auf seine heutige Größe erweitert.

Politik

Landrat

  • 1933–1945: Wilhelm Werberger
  • 1945–1946: Ernst Vetter (kommissarisch)
  • 1946–1958: Franz Edler von Koch
  • 1958–1969: Hans Eisenmann (CSU)
  • 1969–1996: Traugott Scherg (CSU)
  • 1996–2008: Rudi Engelhard (CSU)
  • Seit 1. Mai 2008: Josef Schäch

In der Stichwahl am 16. März 2008 setzte sich Josef Schäch mit 52,7 % der Stimmen gegen den vorherigen Amtsinhaber Rudi Engelhard durch.

Kreistag

CSU FW SPD GRÜNE AUL FDP ödp Gesamt
2008 25 13 9 4 4 3 2 60

(Stand: Wahl am 2. März 2008)

Wappen

Die linke Hälfte des Landkreiswappens zeigt das Doppelkreuz der Monstranz des Klosters Scheyern auf dem Hintergrund der weiß-blauen Rauten der Wittelsbacher. Auf der rechten Hälfte ist vor einem goldgelben Hintergrund eine grüne Hopfenrebe mit Dolde und Blatt zu sehen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Norden des Landkreises ist in Vohburg und Münchsmünster die Mineralöl- und Petroindustrie angesiedelt: Agip, BP/Ruhroel und OMV betreiben hier gemeinschaftlich die Bayernoil-Raffinerien. Im Gewerbepark Münchsmünster unterhalten unter anderem die Firmen Basell, Degussa und BP/Ruhroel Niederlassungen. In Manching befindet sich das Werk der EADS, in dem der Prototyp des Eurofighters hergestellt wurde und nun die Serienproduktion aller deutschen Maschinen läuft. Die EADS nutzt den Flugplatz der Wehrtechnischen Dienststelle 61 mit. Zahlreiche Zulieferer der Automobilindustrie haben ihren Standort wegen der Nähe zum Audi-Werk Ingolstadt im nördlichen Teil des Landkreises. In Geisenfeld ist die Firma Wolf Anlagentechnik, ein führender Hersteller von Oberflächen-, Luft- und Landtechnik ansässig. In der Kreisstadt Pfaffenhofen hat die Firma Hipp ihren Ursprung. Hipp produziert Bio-Babynahrung und ist der weltweit größte Verarbeiter von Rohstoffen aus organisch-biologischer Landwirtschaft. Der Arzneimittel-Hersteller Daiichi Sankyo Europe GmbH stellt in Pfaffenhofen Tabletten und Salben her. Des Weiteren fertigt Panasonic in einem Produktionsbetrieb in Pfaffenhofen Relais. Von Pfaffenhofen aus liefert Hecht Technologie Maschinen und komplette Anlagen für die schüttgutverarbeitende Industrie in die ganze Welt. Im südlichen Landkreis produziert und vertreibt LOWA Sportschuhe in Jetzendorf Ski-, Berg- und Sportschuhe. Außerdem hat der PC-Monitorhersteller iiyama in Rohrbach seine deutsche Niederlassung.

Bildungseinrichtungen

Der Landkreis und die Kommunen betreiben folgende Einrichtungen: 26 Grund- und Hauptschulen, 3 Realschulen, 2 Gymnasien, Berufsschule, Berufsoberschule, Förderschule. Über 50 Kindergärten und Horte decken den Bedarf flächendeckend ab.

Gesundheitswesen

Die Ilmtalklinik ist ein modernes Gesundheitszentrum in der Kreisstadt. 126 Fach- und Allgemeinärzte, 56 Zahnärzte und 27 Apotheken, 8 Alten- und Pflegeheime stellen die Gesundheitsversorgung im Landkreis sicher.

Forschung

Im Wolnzacher Ortsteil Hüll betreiben die Gesellschaft für Hopfenforschung und der Freistaat Bayern das Hopfenforschungszentrum Hüll.

Verkehr

Straßenverkehr

Der Landkreis ist im Straßenverkehr durch diese Hauptverkehrsachsen angebunden: Die Autobahnen A 9 (München–Nürnberg), die A 93 (München–Regensburg), in Nord-Süd-Richtung die B 13 und in Ost-West-Richtung die B 16 und die B 300.

Von den Landkreisgrenzen aus ist der Flughafen München 25 km und der Binnenhafen Kelheim am Main-Donau-Kanal 15 km entfernt.

Schienenverkehr

Den Landkreis durchzieht seit 1867 die Hauptbahn Ingolstadt–Pfaffenhofen–München. Sie wurde von der Bayerischen Staatsbahn erbaut; diese ließ an der Station Wolnzach Bahnhof (heute: Rohrbach (Ilm)) zwei Lokalbahnen abzweigen:

Die Nebenstrecken von Wolnzach-Bahnhof nach Wolnzach Markt (1894) und in der Verlängerung nach Mainburg (1895) sowie nach Freising über Au und Langenbach (1909). Die nördlich abzweigende Stichstrecke nach Geisenfeld wurde 1906 eröffnet.

Die Personenbeförderung auf den Hallertauer Nebenstrecken wurde zwischen 1969 und 1975 eingestellt, ebenso einige Jahre später der Güterverkehr. Zwischen Wolnzach und Rohrbach sind heute noch Güterzüge im Einsatz. Das führte zu einer Reduzierung des Netzes von 78 km auf 58 km Länge. An der Hauptbahnlinie wurden die Haltepunkte Walkersbach, Hög und Oberstimm aufgelassen.

Die Fertigstellung der ICE-Strecke München–Nürnberg erfolgte im Jahre 2006. Seither wurde die Bahnanbindung an der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München deutlich verbessert: Im Stundentakt verkehren Züge nach München, Ingolstadt, Treuchtlingen und Nürnberg. Die Bahnhöfe Rohrbach und Pfaffenhofen werden zudem regulär vom München-Nürnberg-Express bedient.

Im nördlichen Landkreis werden die Bahnhöfe Münchsmünster, Vohburg und Ernsgaden von der Donautalbahn, die von Regensburg über Ingolstadt nach Ulm fährt, bedient. Der Manchinger Bahnhof wurde aufgelassen.

Tourismus

Seit mehr als zehn Jahren arbeiten die Landkreise Pfaffenhofen a.d.Ilm, Kelheim, Freising und Landshut in der touristischen Arbeitsgemeinschaft „Hopfenland Hallertau“ zusammen. Ein großer Bereich ist der Gastronomie und Hotellerie gewidmet. Hier werden Basisleistungen angeboten, ohne die eine touristische Entwicklung in einer Region nicht möglich sind.
Jedes Jahr finden kulinarische Aktionswochen wie die Hopfenspargelwochen, die Spargelwochen, die Hopfenwochen und Wildwochen statt.

Eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten ist im Gebiet des Landkreises zu finden. Ein Glanzlicht darunter ist wohl das Kloster Scheyern, hervorgegangen aus der ehemaligen Stammburg der Grafen von Scheyern. Das Wahrzeichen von Pfaffenhofen an der Ilm ist die Stadtpfarrkirche, deren enorm hoher, sich verjüngender Turm weit ins Land grüßt. Der Hauptplatz zählt zu den schönsten Stadtplätzen Oberbayerns. Südlich der Kreisstadt steht auf einem Hügel die imposante Basilika von Ilmmünster.

In einem weitläufigen englischen Park liegt das Wasserschloss Reichertshausen. Das Rohrbacher Schloss bildet mit der historischen Wehrkirche und der alten Tafernwirtschaft ein sehenswertes Ensemble. Auf einer Anhöhe über dem Ort dominiert die moderne Basilika Verklärung Christi auf dem Berge des Architekten von Branca. Jeweils zwei Kilometer von Rohrbach entfernt liegen die Wallfahrtskirchen Sankt Kastl und Lohwinden, Kleinode der Gotik und des Barock. Eine bauliche Besonderheit ist die Stadtpfarrkirche (ehemalige Klosterkirche) von Geisenfeld, deren Südturm im Stil der Renaissance auf das Doppelte erhöht wurde. Am Stadtbild von Vohburg ist noch viel von der Vergangenheit als Herzogstadt abzulesen. Wahrzeichen sind das Donautor und die Reste der Burg Vohburg.

Auch das Deutsche Hopfenmuseum und das Keltisch-Römische Museum machen den Landkreis zu einem beliebten Ausflugsziel. Den Landkreis Pfaffenhofen zeichnen eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten aus. Die naturbelassene Landschaft lädt zu Rad- und Wandertouren für Jung und Alt ein. Die Badeweiher im Landkreis bieten eine Möglichkeit zur Entspannung und Erholung.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2007[1])

Städte

  1. Geisenfeld (9795)
  2. Pfaffenhofen a.d.Ilm (23.833)
  3. Vohburg a.d.Donau (7135)

Märkte

  1. Hohenwart (4391)
  2. Manching (11.284)
  3. Reichertshofen (7517)
  4. Wolnzach (10.949)

Gemeinden

  1. Baar-Ebenhausen (4765)
  2. Ernsgaden (1495)
  3. Gerolsbach (3300)
  4. Hettenshausen (1955)
  5. Ilmmünster (2162)
  6. Jetzendorf (2953)
  7. Münchsmünster (2873)
  8. Pörnbach (2067)
  9. Reichertshausen (4915)
  10. Rohrbach (5543)
  11. Scheyern (4565)
  12. Schweitenkirchen (4910)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Geisenfeld
    mit den Mitgliedsgemeinden Ernsgaden und Geisenfeld (Stadt)
  2. Ilmmünster
    mit den Mitgliedsgemeinden Hettenshausen und Ilmmünster
  3. Reichertshofen
    mit den Mitgliedsgemeinden Pörnbach und Reichertshofen (Markt)

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung - Einwohnerzahlen

Weblinks


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