Larible

Larible

David Larible (* 23. Juni 1957 in Verona) ist ein italienischer Clown.

Der italienische Clown David Larible als „Maestro Mortale“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie

Die Familie Larible kommt ursprünglich aus Frankreich. David Larible blickt auf sechs Generationen von Artisten zurück. Es bestehen verwandtschaftliche Bindungen mit zahlreichen anderen europäischen Zirkusfamilien. Sein Urgroßvater Pierre Larible war Akrobat und Tänzer, der Großvater Clown. Laribles Vater ist der ehemalige Trapezkünstler und Jongleur Eugenio Larible, der heute noch an der Zirkusschule von Verona unterrichtet. Die Mutter Lucina Casartelli (1931–2003) war Zirkuskind und Artistin wie ihr Mann.

David Larible hat drei Schwestern: Eliana Paul, verheiratet mit Bernhard Paul, Cinzia Larible-Gerard und die Trapezkünstlerin Vivien, verheiratet mit Noè España von der Ikarier-Truppe Flying Españas.

Larible ist seit 1982 mit der (damals noch aktiven) mexikanischen Trapezkünstlerin America Olvera Jimenez verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder – die Tochter Shirley (* 1989) und den Sohn David Pierre (* 1997). Beide wollen Artisten werden.

Kindheit und Jugend

Larible wuchs in Verona und in verschiedenen Zirkussen auf. Sein Vater Eugenio trat als Jongleur und gemeinsam mit seinem Onkel Renzo am Trapez auf. Neben seiner Muttersprache Italienisch lernte David Larible fließend Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Englisch und Deutsch.

In Interviews erzählt er gerne, er hätte als Achtjähriger beschlossen, Clown zu werden. Sein Vater sei darüber nicht sehr glücklich gewesen, er hatte sich gewünscht, dass sein Sohn Trapezkünstler wird wie er. Doch schließlich wäre er einverstanden gewesen und hätte den Sohn gleichermaßen gefördert wie gefordert.

Karriere

In seiner Kindheit wird David Larible von seinem Vater Eugenio in Akrobatik und Jonglage unterrichtet. 1968 beginnt er mit einer Ausbildung am Musikkonservatorium in Verona. Seinen ersten offiziellen Auftritt in der Manege absolviert er 1973 im Circus Medrano seines Onkels. Dort tritt er mit seiner Familie in einer Rollschuhnummer auf.

In den 1970er Jahren folgen Engagements im Schweizer Circus Nock und im französischen Circus Bouglione. Als Laribles Eltern Anfang der 1980er Jahre im Circus Krone engagiert sind, bittet ihn die damalige Circus-Direktorin Frieda Sembach-Krone, für einen Clown einzuspringen. Er nützt die Chance und baut die anfangs kleine Nummer immer weiter aus.

Weitere Engagements folgen. Nach einem dreijährigen Gastspiel beim italienischen Circus Cesar Togni kehrt Larible nach München in den Circus Krone zurück, wo er bis 1989 bleibt. In diesem Zeitraum produziert das ZDF mit ihm die Fernsehserie Circus – Tiere, Clowns und Akrobaten (u. a. präsentiert von Freddy Quinn). Einige Male sieht man ihn im Rahmen der Stars in der Manege. In den 1980er Jahren beginnt er, in seine Nummern das Publikum mit einzubeziehen – bis heute bleibt das eines seiner Markenzeichen.

1989 verlässt Larible Deutschland und kommt über Gastspiele in England und Mexiko 1991 zum größten und wohl berühmtesten Circus der USA – Ringling Bros. and Barnum & Bailey. Von 1993 bis 2005 hat er dort ein fixes Engagement und entwickelt sich zur Hauptattraktion. Die Zeit in den USA ist geprägt durch harte Arbeit – Larible sagt, er hätte keinen Tag gefehlt, auch wenn er krank war, trat er auf. Andererseits entwickelt er in diesen Jahren weitere Markenzeichen, erfindet neue Nummern und perfektioniert seine Performance. Gemeinsam mit dem Ringling-Eigentümer Kenneth Feld entwickelt Larible Barnum’s Kaleidoscape, ein für die USA neues Circus-Konzept.

Larible hatte einen kurzen Auftritt im Film Ocean’s Eleven von 2001.

2005 kehrte Larible nach Europa zurück. Seit 2006 ist er fix beim deutschen Circus Roncalli engagiert.

Stil

David Larible tritt als klassischer Dummer August auf. Wohl aufgrund seiner unterschiedlichen Ausbildungen verfügt er über ein breites Repertoire als Tänzer, Sänger, Musiker und Jongleur. Zu seinen Spezialitäten gehört es, direkt mit dem Publikum Kontakt aufzunehmen und Zuschauer in seine Handlungen miteinzubeziehen. Er verwendet klassische Elemente des Dummen August, ist aber auch durch Klassische Musik, die Oper und das Ballett inspiriert. Als Vorbilder nennt Larible Charlie Chaplin, Charlie Rivel und Grock. In seiner Gestik und Mimik erinnert er in manchen Sequenzen deutlich an Chaplin, entfaltet dabei aber doch seinen ganz eigenen Stil und besticht durch seine Ausstrahlung und Präsenz in der Manege. Auch von Chaplin komponierte Musik setzt er in den Vorstellungen ein.

Auszeichnungen und Preise

  • 1988 Verleihung des Silbernen Clowns und des Preises der Junior Jury im Rahmen des Internationalen Circusfestivals in Monte Carlo
  • 1994 Verleihung des Circus Rings in Platin beim Internationalen Circusfestival in Genua
  • 1999 Verleihung des Goldenen Clown beim Internationalen Circusfestival in Monte Carlo
  • 1999 Als erster Nicht-Chinese erhält Larible einen Preis für bedeutenden artistische Leistungen beim Festival von Quan Yang in China

Literatur

  • Kuik, Dirk: Der neue Star des Circus Roncalli. In: Gesellschaft der Circusfreunde e.V. (Hg.): Circus-Zeitung Nr. 6/2006, S. 22f.

Weblinks


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