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Lantsch/Lenz Basisdaten Kanton: Graubünden Bezirk: Albula BFS-Nr.: 3513 PLZ: 7083 Koordinaten: (762786 / 172442)46.6833319.5666641328Koordinaten: 46° 41′ 0″ N, 9° 34′ 0″ O; CH1903: (762786 / 172442) Höhe: 1'328 m ü. M. Fläche: 21.81 km² Einwohner: 537
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.lantsch-lenz.ch Karte Lantsch/Lenz (rätoromanisch Lantsch, deutsch und bis 1943 offiziell Lenz) ist eine politische Gemeinde im Kreis Belfort des Bezirks Albula im Kanton Graubünden (Schweiz). Eine Mehrheit der Einwohner spricht Rätoromanisch.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Beschreibung: In Blau ein silbernes (weisses) Saumpferd mit roten Fässern bepackt. Das Saumpferd in den Farben der Familie von Vaz erinnert an den bedeutenden Saumverkehr über die Lenzerheide.
Geschichte
Ausgrabungen auf der südwestlich des Ortskerns liegenden Hügelgruppe "Bot da Loz" zeigten, dass Lenz bereits in der älteren Eisenzeit besiedelt war. Die spätlatenezeitlichen Siedlungsüberreste aus den 1. Jh. v. Chr. stammen vermutlich von einer keltischen Wachstation. Die Römer benutzten den Übergang Lenzerheide für ihre Truppen und Händler als Durchgangsroute zum Julier- und Septimerpass. In karolingischer Zeit gehörte "Lanzes" gemäss dem Reichsurbar von 831 zum Ministerium Impetinis. Damals gab es in Lantsch einen Königshof, eine Kirche und zwei Herbergen ("tabernen"). Alte Flurnamen deuten darauf hin, dass das ältere Lantsch direkt bei der Kirche St. Maria lag und erst später nach Osten an die Durchgangsstrasse verlegt wurde. Als einer der vier Porten - neben Tinizong, Bivio und Vicosoprano - an der Transitstrecke über Julier und Septimer war es berechtigt Warenzölle zu erheben. Lantsch war Teil des Gerichtes Belfort, das 1436 in den Zehngerichtebund eingetreten war.
Bevölkerung
Sprachen
Die Bevölkerung spricht traditionell Surmeirisch, eine Mundart des Romanischen. Während die Bewohner 1880 mit 96,1% Romanischsprachigen bereits beinahe einsprachig waren, stieg dieser Wert bis 1910 sogar auf 97,02%. Seither sinkt der Anteil der Romanen ständig (1941 86,6%, 1970 74,53%). Seit dem Jahr 2000 sind die Deutschsprachigen in der absoluten Mehrheit. Amtssprachen der Gemeinde sind Romanisch und Deutsch. Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle:
Sprachen in Lantsch/Lenz Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000 Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil Deutsch 133 34,82 % 226 49,89 % 263 54,23 % Rätoromanisch 230 60,21 % 197 43,49 % 178 36,70 % Italienisch 16 4,19 % 9 1,99 % 8 1,65 % Einwohner 382 100 % 453 100 % 485 100 % Herkunft und Nationalität
Von den Ende 2005 496 Bewohnern waren 448 (=90,32 %) Schweizer Staatsangehörige.
Sehenswürdigkeiten
Die heutige Begräbniskirche St. Maria ist eine spätgotische Saalkirche und stammt aus der Mitte des 9. Jh. Neben den Wandmalereien aus dem 14. Jh. ist der Flügelaltar von 1479 beachtenswert. Der Friedhof mit seinen 140 schmiedeisernen Grabkreuzen gilt als einer der schönsten Europas. Die Kapelle St. Cassian ist ein vorgotischer Bau mit eingezogenem Rechteckchor und wurde um 1513 überwölbt. Von den um die Mitte des 19. Jh. erbauten acht plattengedeckten Wasch- und Backhäusern, rätoromanisch pastroins genannt, konnte der Verein Pro pastroins zwei renovieren und funktionstüchtig erhalten, so dass bei festlichen Anlässen Brot gebacken werden kann. An der Dorfstrasse steht das Haus der Schwiegereltern von Hans Ardüser, einem der bekanntesten Maler jener Zeit. Die von ihm stammenden Fassadenmalereien aus dem Jahre 1592 zeigen vor allem religiöse Sujets mit Bildnissen von verschiedenen Heiligen, allen voran die Darstellung der Heiligen Anna Selbstdritt. Das Haus Amilcar (Nr. 26) weist Malereien von Hans Ardüser aus dem Jahre 1591 auf. Der viergeschossige Bau mit steilem Satteldach wurde 1694 durch die Familie Beeli von Belfort ausgebaut. Es weist Sgraffiti von 1694 und eine Renaissance-Stube von 1590 auf.
Kirche St. Maria mit Piz Beverin
Einzelnachweise
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Lantsch/Lenz
- Artikel Lantsch/Lenz im Historischen Lexikon der Schweiz
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