Libá

Libá
Libá
Wappen von Libá
Libá (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Cheb
Fläche: 2662 ha
Geographische Lage: 50° 8′ N, 12° 14′ O50.12861111111112.229722222222508Koordinaten: 50° 7′ 43″ N, 12° 13′ 47″ O
Höhe: 508 m n.m.
Einwohner: 740 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 351 31
Kfz-Kennzeichen: K (alte CH)
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Lubomír Švec (Stand: 2008)
Adresse: Libá 220
350 02 Cheb 2
Gemeindenummer: 554618
Website: www.obec-liba.eu
Lageplan
Lage von Libá im Bezirk Cheb
Karte

Libá (früher tschechisch Libštejn, deutsch Liebenstein) ist eine Gemeinde mit 618 Einwohnern in Tschechien. Sie liegt 9 km westlich von Františkovy Lázně an der Grenze zu Deutschland und gehört dem Okres Cheb an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort befindet sich in 508 m Höhe am nordöstlichen Fuße des Fichtelgebirges entlang des Baches Libský potok. Westlich liegt der Hausberg Blatná (Plattenberg; 640 m) im Naturpark Smrčiny (Fichtelgebirge). Nachbarorte sind Podílná im Norden, Táborská im Nordosten, Hůrka im Osten sowie Hohenberg an der Eger im Süden. Der Grenzübergang für Wanderer Dubina/Hammermühle führt nach Hohenberg. Die nächste größere Stadt ist das in ca. 8 km Luftlinie nordwestlich über den Gebirgskamm gelegene Selb, zu dem das "Ackerl", für Wanderer und Radfahrer führt.

Im Süden des Gemeindekatasters liegt das Naturreservat Rathsam, das das Gebiet an der Mündung der Röslau in die Eger bis zum oberen Ende der Talsperre Skalka umfasst. Darin befindet sich auch die Ruine der Feste Pomezná (Markhausen).

Geschichte

Der Ort wurde 1264 erstmals urkundlich erwähnt, als Ruprecht von Neu Liebstein Richter in Eger war. Liebenstein war im Tal unterhalb der gleichnamigen Burg aus dem 13. Jahrhundert entstanden. Im Jahre 1292 starb das einheimische Adelsgeschlecht der Liebensteiner aus und die Herrschaft wurde an die Pressberger verliehen. 1298 erwarb das Kloster Waldsassen den Besitz von Dietrich von Pressberg. Im 14. Jahrhundert wechselten die Besitzer, zu denen u.a die Landgrafen von Leuchtenberg gehörten, mehrfach. 1426 erwarben die Zedtwitzer auf Neuberg von Hans von Sparneck die Herrschaft. Liebenstein war bis 1945 Sitz einer 1790 in den Reichsgrafenstand erhobenen Linie der Zedtwitzer.

Nachdem während des Dreißigjährigen Krieges 1647 schwedische Truppen unter Carl Gustav Wrangel und Arvid Wittenberg die Burg verwüstet hatten, begann 1719 der Wiederaufbau. Die Anlage wurde etwa 1770 zum Rokokoschloss umgestaltet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die deutschen Bewohner vertrieben. Das Schloss wurde verstaatlicht und durch die tschechoslowakische Armee genutzt, dabei verkam es. In den 1950er Jahren wurde der Ortsname von Libštejn in Libá geändert. Im Zuge des Baues der Grenzsicherungsanlagen während des kalten Krieges erfolgte der Abriss der Dörfer und Weiler an der Grenze.

Nach dem Wegfall des Eisernen Vorhangs hatte der tschechoslowakische Staat keinen Bedarf mehr an dem heruntergewirtschafteten Objekt und verkaufte das Schloss an einen privaten Investor. Nachdem das Dach zu einem Drittel neu eingedeckt war, musste die begonnene Sanierung 1998 wegen finanzieller Probleme eingestellt werden.

Sehenswürdigkeiten

Ansicht des baufälligen Schlosses Libá
Libá, Schloss (2008)
  • Schloss Libá
  • Burg Seeberg in Ostroh

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Libá gehören der Ortsteil Hůrka (Riehm) und die Einschicht Lužná (Kammerdorf). Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die Fluren der aufgelassenen Orte Dobrošov (Tobiesenreuth), Dubina (Eichelberg), Pomezná (Markhausen), Rathsam und Rybáře (Fischern).

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblinks


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