- Liste Lübecker Domherren
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Die Liste Lübecker Domherren führt bekanntere Domherren des Domkapitels des Lübecker Doms, das mit Verlegung des Bistums 1160 gegründet wurde. Es bestand nach der Reformation noch bis in das 19. Jahrhundert fort, und zwar nach einem festen Schlüssel aus evangelischen und zuletzt jeweils vier katholischen Domherren. Der letzte Domherr verstarb erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Ländereien des Kapitels lagen nach der Reformation größtenteils im Hochstift Lübeck, allein die innerhalb der Lübecker Landwehr liegenden Kapitelkirchdörfer (wie Genin) lagen im Landgebiet der Hansestadt und unterstanden bis 1803 der Jurisdiktion und Verwaltung des Kapitels.
Inhaltsverzeichnis
Römisch-katholisches Bistum Lübeck
Lübecker Domherren 1160-1571 Name Beruf Domherr Anmerkungen Abbildung Marold Schreiber um 1225 Veränderte das Barbarossa-Privileg in einer von ihm gefertigten Abschrift im Interesse der Stadt Lübeck Mohr um 1290 Erster Bauherr der Domherrenkurie, die als letzte von ursprünglich dreizehn verblieben ist, heute Schloss Rantzau. Burkhard von Serkem
† 1317Hauptpastor an der Lübecker Marienkirche vor 1276 Ab 1276 Bischof von Lübeck. Heinrich II. Bochholt
† 1341seit 1308 Ab 1308 Domdechant, 1312 Dompropst und 1317 gewählter Bischof von Lübeck. Johannes von Mul
† 1350vor 1315 Bischof in Lübeck von 1341-1350, starb an der Pest. Doppelgrabplatte aus Messing gemeinsam mit Bischof Burkhard von Serkem. Johannes Schele
† 1439nach 1413 und vor 1420 Bischof von Lübeck ab 1420. Bedeutender Kirchenpolitiker. Starb an der Pest auf Reisen in Ungarn. Tiedemann, Johannes
† 1561seit 1530 Dekan seit 1548, 1559-61 Bischof von Lübeck. Doppelepitaph gemeinsam mit seinem Bruder Christoph und Bronzegrabplatte im Dom. Tiedemann, Christoph
† 1561vor 1XXX 1545 Sekretär des Erzbischofs von Bremen. Domherr in Lübeck und im Kapitel des Ratzeburger Doms. Gemeinsames Epitaph mit seinem Bruder Johannes im Lübecker Dom. Holthusen, Johann
* um 1510, † 1586seit 9. September 1547 Kantor und seit 1570 Dekan. Epitaph im Dom. Hochstift und Zeit der protestantischen Fürstbischöfe
Lübecker Domherren 1572-1803 Name Beruf Domherr Anmerkungen Abbildung Friedrich II. Herzog von Schleswig-Holstein
† 1587vor 1585 Resignierte 1585 Johann Adolf Herzog von Schleswig-Holstein
† 1616seit 2. Juni 1585 Resignierte 1586 Johann Friedrich Herzog von Schleswig-Holstein
† 1634seit 15. Dezember 1586 Resignierte 1595 Pincier, Ludwig
1561-1612seit 4. Oktober 1589 Seit 1595 Dekan. Rat der Gottorfer Herzöge und Erzbischöflich Bremischer Geheimer Rat. Epitaph im Dom Lancken, Ägidius von der
1580-1631seit 6. März 1616 Dompropst Johann X. Herzog von Schleswig-Holstein
† 1655seit 11. März 1620 Resignierte 1632. 1634 Fürstbischof von Lübeck. Meyer, August
† 1676seit 28. August 1629 Senior des Domkapitels, Staatsmann und Gesandter. Grabplatte im Dom Tanck, Otto
† 1637Jurist seit 1632 Dompropst und Syndikus der Hansestadt Lübeck. Epitaph im Dom. David Gloxin
† 1671Jurist und Diplomat vom 2. November 1636 bis 1642 Resignierte und wurde Syndikus des Rates, sp. Lübecker Bürgermeister Elmendorff, Kaspar Andreas von
† 1730seit 4. Mai 1668 Katholischer Domherr, Senior des Domkapitels. Grabplatte im Chorumgang des Doms Wedderkop, Magnus von
† 1721Rechtsgelehrter seit 17. September 1686 Schleswig-Holstein-Gottorfer Staatsmann Christian August Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
† 1726seit 16. Juli 1690 Resignierte 1701. Administrator des Herzogtums Gottorf. 1705 Fürstbischof von Lübeck. Focke, Heinrich von
† 1730ca 1XXX Kanonikus und schleswig-holsteinischer Staatsmann Ahlefeldt, Bendix von
† 1757Staatsmann und Direktor der Hamburger Oper vom 17. Oktober 1715 bis 1727 Resignierte wohl schon einmal kurz 1715, dann erneut Domherr ab 1717 bis zur Resignation 1727. Er schuf den Barockgarten in Jersbek Bassewitz, Joachim Otto Adolph Graf von
1717-1791seit 6. Mai 1729 Dekan und Kantor. Mitglied des Großvogteigerichts des Kapitels. Er erwarb 1787 die Bassewitz-Kapelle im südlichen Seitenschiff des Doms als Grabkapelle. Thienen, Kai von
1723-1753seit 21. Dezember 1735 eutinischer Kammerjunker und Kanonikus im Hochstift Lübeck Friedrich August Herzog von Braunschweig-Lüneburg
† 1805vom 20. Oktober 1749 bis 1774 Resignierte. Detharding, Georg August
† 1786Rechtsgelehrter vor 1752 Professor am Christianeum. 1752 Syndikus des Kapitels. Albrecht Heinrich Herzog von Braunschweig-Lüneburg
† 1761seit 12. Dezember 1753 Gefallen im Siebenjährigen Krieg Dreyer, Johann Carl Heinrich
† 1802Rechtsgelehrter seit 1761 Syndikus der Hansestadt Lübeck und gleichzeitig seit 1761 Dompropst des Hochstift Lübeck Hoeveln, Freiherr Franz Ludwig von
† 1804seit 30. Juli 1765 Preußischer Kammerherr. Letzter Inhaber der heute Schloss Rantzau genannten ehemaligen Domkurie, mit deren Errichtung der Domherr Mohr 1290 begonnen hatte Peter Ferdinand Ludwig Prinz von Holstein
† 1829vom 8. März 1776 bis 1777 Resignierte 1777 Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu
† 1819Dichter seit 25. Juni 1791 Von 1777 bis 1780 war Friedrich Leopold Gesandter des Fürstbischofs von Lübeck in Kopenhagen und von 1791 bis 1800 Präsident der fürstbischöflichen Kollegien in Eutin. Literatur
- Johannes Baltzer und Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring: Lübeck 1920, S. 9-304. Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
- Adolf Clasen: Verkannte Schätze - Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002. ISBN 3795004756
- Everhard Illigens: Geschichte der Lübeckischen Kirche von 1530 bis 1896, das ist Geschichte des ehemaligen katholischen Bistums und der nunmehrigen katholischen Gemeinde sowie der katholischen Bischöfe, Domherren und Seelsorger zu Lübeck von 1530 bis 1896. Paderborn 1896
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