- Lithiumhydrid
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Kristallstruktur __ Li+ __ H- Allgemeines Name Lithiumhydrid Verhältnisformel LiH CAS-Nummer 7580-67-8 Kurzbeschreibung weißer Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 7,95 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 0,76 g·cm–3[1]
Schmelzpunkt Löslichkeit reagiert heftig mit Wasser[1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Gefahr
H- und P-Sätze H: 260-301-314 EUH: keine EUH-Sätze P: 223-231+232-280-301+310-370+378-422 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Leicht-
entzündlichGiftig (F) (T) R- und S-Sätze R: 14/15-25-35 S: 26-36/37/39-43-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Lithiumhydrid LiH ist eine salzartige chemische Verbindung von Lithium und Wasserstoff. Da es sehr leicht und stabil ist, stellt es einen hervorragenden Wasserstoffspeicher mit einer Kapazität von 2,8 m3 H2/kg LiH dar. Der Wasserstoff kann durch Reaktion mit Wasser freigesetzt werden.[3]
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Lithiumhydrid wird durch die Umsetzung von flüssigem metallischem Lithium mit molekularem Wasserstoff bei 600 °C hergestellt.[3]
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Lithiumhydrid ist ein weißes bis graues, brennbares Pulver, das mit einer Dichte von 0,76 g/cm3 einer der leichtesten Feststoffe ist. Es schmilzt bei 688 °C.[1] Die Bildungsenthalpie beträgt -90,43 kJ/mol.[4]
Chemische Eigenschaften
Lithiumhydrid ist brennbar:[1]
Es reagiert mit Wasser, Säuren und Basen unter Freisetzung von Wasserstoff:[3]
Es reduziert beziehungsweise hydriert organische Verbindungen, zum Beispiel Formaldehyd zu Methanol:
Lithiumhydrid beginnt bei 900-1000 °C, sich in elementares Lithium und Wasserstoff zu zersetzen und ist damit das bei weitem hitzebeständigste Alkalihydrid.[5]
Beim Erhitzen im Stickstoffstrom bildet sich Lithiumnitrid. Als Zwischenstufen entstehen Lithiumamid (LiNH2) und Lithiumimid (Li2NH).[6]
Verwendung
Lithiumhydrid dient als Reduktionsmittel zur Herstellung von Hydriden und Doppelhydriden.[3] Des Weiteren wird es zur Deprotonierung CH-acider Verbindungen benutzt. Ein weiteres Einsatzgebiet ist mit der Herstellung der Hydriermittel Lithiumboranat und Lithiumalanat gegeben.[3]
In Wasserstoffbomben dient Lithiumdeuterid, das deuterierte Lithiumhydrid, als Fusionsmaterial.[7]
Aufgrund seines hohen Dipolmomentes ist Lithiumhydrid im Zusammenhang mit der Bose-Einstein-Kondensation ultrakalter Atome interessant.[8]
Sicherheitshinweise
Da Lithiumhydrid mit gängigen Feuerlöschmitteln wie Wasser, Kohlendioxid oder Tetrachlorkohlenstoff stark exotherm reagiert, müssen Brände mit inerten Gasen wie z.B. Argon oder Stickstoff gelöscht werden.[9]
Referenzen
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Lithiumhydrid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. März 2011 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Datenblatt Lithium hydride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. April 2011.
- ↑ a b c d e E. Riedel: Anorganische Chemie. 5. Auflage, de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-017439-1. S. 612–613.
- ↑ R. Abegg, F. Auerbach, I. Koppel: Handbuch der anorganischen Chemie. Verlag S. Hirzel, 1908, 2. Band, 1. Teil, S. 120. Volltext.
- ↑ D. A. Johnson: "Metals and chemical change, Band 1", Verlag Royal Society of Chemistry, 2002. ISBN 9-780-8540-4665-2. S. 167. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
- ↑ K. A. Hofmann: "Lehrbuch der anorganischen Chemie", 2. Auflage 1919. Verlag F. Vieweg & Sohn, S. 441. Volltext
- ↑ Rutherford Online
- ↑ i. V. Hertel, C.-P. Schulz: "Atome, Moleküle und Optische Physik 2", Springer Verlag 2010, ISBN 9783642119729, S. 80. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
- ↑ F. Ullmann, W. Foerst: "Encyklopädie der technischen Chemie , Band 8", 3. Auflage, Verlag Urban & Schwarzenberg 1969, S. 723 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
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