- Ludwig Dreifuß
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Ludwig Dreifuß (* 28. August 1883 in München; † 15. April 1960 in Murnau am Staffelsee) war ein deutscher Politiker. Er war von 1945 bis 1946 Bürgermeister der Stadt Augsburg.
Leben
Ludwig Dreifuß war ab 1911 Anwalt in Augsburg. Er nahm am ersten Weltkrieg im Fronteinsatz teil. Seit den frühen Zwanzigern war er Mitglied der SPD. Er wurde 1933, 1934 und 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft in Schutzhaft genommen. Am 30. November 1938 wurde ihm endgültig die Zulassung als Anwalt entzogen, er konnte sich bis dahin halten, auch weil er in einer Mischehe lebte. 1938 schickte er seinen zu dem Zeitpunkt 15-jährigen Sohn in die USA. Im Februar 1945 wurde er noch in das KZ Theresienstadt eingeliefert. Er kehrte als einziger Überlebender von vier Geschwistern nach Augsburg zurück und wurde am 1. September 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum Augsburger Oberbürgermeister ernannt[1]. 1946 war er Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung in Bayern. Ebenfalls von 1946 an bis 1948 war er, nachdem die CSU die Stadtratsmehrheit erreicht hatte, als Sozialdemokrat Zweiter Bürgermeister nach Otto Weinkamm. Im Jahr 1952 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Nach ihm wurde in Augsburg die "Oberbürgermeister-Dreifuß-Straße" benannt.
Literatur
- Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Oldenburg Wissenschaftsverlag, 323 Seiten, München 2006, ISBN 3-486-58060-4
Quelle
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