- Ludwig Ihmels
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Ludwig Heinrich Ihmels (* 29. Juni 1858 in Middels; † 7. Juni 1933 in Leipzig) war evangelisch-lutherischer Theologe und Pfarrer. Er war der erste Landesbischof von Sachsen und Inhaber des Dogmatiklehrstuhls an der Universität Leipzig. Ihmels vertrat die theologische Strömung des Neuluthertum.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er stammte aus einer bekannten ostfriesischen Pastorenfamilie. Sein Vater Hieronymus Ihmels war von 1843 bis 1887 Pastor in Middels. Nach dem Abitur in Aurich studierte Ludwig Heinrich Ihmels an der Universitäten Leipzig, Erlangen und Göttingen von 1878 bis 1882 Evangelische Theologie und trat 1883 seine erste Pfarrstelle auf Baltrum an. 1884 kam er nach Nesse, 1885 nach Detern und 1894 wurde er Studiendirektor des Predigerseminars Kloster Loccum. 1901 wurde er in Rostock zum Dr. theol. promovier. 1898 erhielt er einen Ruf als Professor für Systematische Theologie an die Universität Erlangen (Nachfolger von Franz Hermann Reinhold Frank), von 1902 bis 1922 war er Inhaber des Lehrstuhls für Dogmatik an der Universität Leipzig (Vertreter der Offenbarungstheologie), von wo aus er 1922 in das neu geschaffene Amt des sächsischen Landesbischofs berufen wurde, das er bis 1933 ausübte. In seine Amtszeit fiel die Gründung des Predigerseminars Lückendorf (gemeinsam mit Martin Doerne) und die Verabschiedung der Sächsischen Kirchenverfassung. Im 500. Jubiläumsjahr der Universität Leipzig 1909 war er Dekan der dortigen Theologischen Fakultät. 1907 war er Vorsitzender der Allgemeinen Evangelisch-Lutherischen Konferenz. Er leitete 1923 den Lutherischen Weltkonvent in Eisenach und nahm an der Stockholmer Weltkirchenkonferenz von 1925 teil.
Familie
Ludwig Ihmels war mit Johanna Christiana Margaretha Schaaf verheiratet, die ebenfalls aus einer ostfriesischen Pastorenfamilie stammt. Der Theologe und Leiter des Leipziger Missionswerkes Carl Heinrich Ihmels war sein Sohn und Werner Ihmels, der 1949 im Speziallager Bautzen starb, war sein Enkel.
Werke
- Die Bedeutung des Autoritätsglaubens im Zusammenhang mit der anderen Frage erörtert: Welche Bedeutung hat die Autorität für den Glauben? Vortrag, gehalten auf der Hannoverschen Pfingstkonferenz 1902, Leipzig 1902.
- Das Verhältnis der Dogmatik zur Schriftwissenschaft, Leipzig 1908.
- Theonomie und Autonomie im Licht der christlichen Ethik. Akademische Antrittsrede, gehalten zu Leipzig am 22. November 1902, Leipzig 1903.
Literatur
- Hans Hohlwein: Ihmels, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 127.
- Michael Tilly: Ihmels, Ludwig. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1262.
- Eintrag im Leipzig-Lexikon
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Ihmels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karl-Hermann Kandler: „Der erste Landesbischof: D. Ludwig Ihmels“ (kirche-chemnitz.de)
- Ludwig Ihmels im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Ludwig Ihmels an der Universität Leipzig (Wintersemester 1902 bis Sommersemester 1914)
Ludwig Ihmels (1922–1933) | Friedrich Coch (1933–1945) | Franz Lau (1945–1947) | Hugo Hahn (1947–1953) | Gottfried Noth (1953–1971) | Johannes Hempel (1971–1994) | Volker Kreß (1994–2004) | Jochen Bohl (seit 2004)
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