- Ludwig Michael Curtius
-
Ludwig Michael Curtius (* 13. Dezember 1874 in Augsburg; † 10. April 1954 in Rom) war ein deutscher Archäologe.
Ludwig Curtius studierte nach dem Gymnasium Philosophie, Rechts- und Volkswirtschaften in München und Berlin, ehe er sich ab 1896 in München für die klassische Archäologie unter seinem Lehrmeister Adolf Furtwängler begeisterte. 1899 wurde er Privatlehrer für dessen Sohn, den späteren Dirigenten Wilhelm Furtwängler. Von 1904 bis 1907 nahm Curtius an den deutschen Ausgrabungen auf Ägina und im türkischen Boğazköy teil. Nach seiner Habilitation im Jahr 1907 führte ihn sein Weg über Zwischenstationen in Erlangen und Freiburg im Breisgau im Jahr 1920 an die Universität Heidelberg.
Den Ersten Weltkrieg begann er, obwohl schon Professor, als einfacher Rekrut an der Westfront, wurde aber im Verlaufe des Krieges bis zum Leutnant befördert und diente als Nachrichtenoffizier auf dem Balkan, wo ihm seine Kenntnisse des Griechischen beim Kontakt mit Partisanengruppen zugute kamen. 1921 heiratete er in Heidelberg Edith Wynecken (1885-1932), mit der er zwei Töchter hatte. Im Jahr 1928 wurde er Wissenschaftler Direktor der Abteilung Rom des Archäologischen Instituts des deutschen Reiches (später Deutsches Archäologisches Institut). 1937 versetzten die Nationalsozialisten Curtius in den vorzeitigen Ruhestand. Rom blieb gleichwohl bis zu seinem Tode seine zweite Heimat.
Werke
Seine Werke über Das antike Rom und Antike Kunst (2 Bände) sind prägend für das Verständnis über jene Zeit. In Die Wandmalerei Pompejis verbreitet Curtius grundlegende Erkenntnisse.
- Deutsche und antike Welt; (Autobiografie), Stuttgart 1950
- Antike Kunst; 3. Aufl., Darmstadt 1959
- Das antike Rom; Wien 1944
- Die Wandmalerei Pompejis; Leipzig 1929 (ND Darmstadt 1972)
Literatur
- Robert Heidenreich: Curtius, Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 449.
- Reinhard Herbig: Ludwig Curtius (1874–1954) zum Gedächtnis. Heidelberg 1955.
- Guido Kaschnitz von Weinberg: Ludwig Curtius. Das wissenschaftliche Werk. Baden-Baden 1958.
- Festreden zur Feier des 100. Geburtstages von Ludwig Curtius: gehalten in der Winckelmann-Adunanz am 13. Dezember 1974 im Deutschen Archäologischen Institut in Rom, in: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Römische Abteilung 82, (1975).
Weblinks
- Literatur von und über Ludwig Curtius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ludwig Curtius
- Geschichte des Seminars für Klassische Archäologie Heidelberg
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Archäologie an der Universität HeidelbergErster Lehrstuhl: Karl Bernhard Stark (1855–1879) | Friedrich von Duhn (1880–1920) | Ludwig Curtius (1920–1929) | Arnold von Salis (1930–1939) | Reinhard Herbig (1941–1956) | Roland Hampe (1957–1975) | Tonio Hölscher (seit 1975)
Zweiter Lehrstuhl: Jörg Schäfer (1968–1991) | Wolf-Dietrich Niemeier (1991–2001) | Diamantis Panagiotopoulos (seit 2003)
Dritter Lehrstuhl: Reinhard Stupperich (seit 2001)
Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie an der Universität ErlangenAdam Flasch (1882–1902) | Heinrich Bulle (1902–1908) | Ludwig Curtius (1908–1918) | Georg Lippold (1920–1953) | Wolfgang Züchner (1953–1971) | Klaus Parlasca (1971–1990) | Peter Kranz (1991–2006) | Hartmut Matthäus (seit 2006)
Personendaten NAME Curtius, Ludwig Michael KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Archäologe GEBURTSDATUM 13. Dezember 1874 GEBURTSORT Augsburg STERBEDATUM 10. April 1954 STERBEORT Rom
Wikimedia Foundation.