- Tonio Hölscher
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Tonio Hölscher (* 2. November 1940 in Königsfeld im Schwarzwald) ist ein deutscher klassischer Archäologe.
Der Sohn des Altphilologen Uvo Hölscher und der Germanistin Dorothea Hölscher-Lohmeyer legte 1959 sein Abitur am Gymnasium Steglitz in Berlin ab und studierte von 1959 bis 1965 Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Klassische Philologie in Heidelberg, Rom und Freiburg im Breisgau. Die Promotion zum Thema Victoria Romana erfolgte 1965 bei Roland Hampe in Heidelberg, wo er bis 1966 als Assistent tätig war. Nachdem er 1966/67 ein Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts erhalten hatte, wurde Hölscher Assistent an der Universität Würzburg bei Erika Simon. Dort habilitierte er sich 1972 und war anschließend als Oberassistent und Privatdozent tätig. Seit 1975 ist er Ordentlicher Professor für Klassische Archäologie an der Universität Heidelberg. 2009 wurde er emeritiert, jedoch vertrat er seinen Lehrstuhl auch im Wintersemester 2009/10.
Hölscher ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Academia Scientiarum et Artium Europaea in Salzburg, der Academia Europaea in London, der Accademia di Archeologia, Lettere e Belle Arti in Neapel, des Deutschen Archäologischen Instituts und des Österreichischen Archäologischen Instituts in Wien.
Bekannt sind seine Forschungen zur politischen und gesellschaftlichen Funktion antiker Bildwerke, für die er 2005 mit dem Lautenschläger-Forschungspreis der Universität Heidelberg ausgezeichnet wurde. Tonio Hölscher war Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Abenteuer Archäologie.
Schriften
- Victoria Romana. Archäologische Untersuchungen zur Geschichte und Wesensart der römischen Siegesgöttin von den Anfängen bis zum Ende des 3. Jhs. n. Chr., 1967
- Ideal und Wirklichkeit in den Bildnissen Alexanders des Großen, 1971
- Römische Bildsprache als semantisches System, 1978
- Staatsdenkmal und Publikum. Vom Untergang der Republik bis zur Festigung des Kaisertums in Rom, 1984 (Xenia, Band 9)
- Römische Bildsprache als semantisches System, 1987
- Klassische Archäologie. Grundwissen, 2002
Weblinks
- Literatur von und über Tonio Hölscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite Hölschers an der Universität Heidelberg
Lehrstuhl: Friedrich Creuzer (1804–1845) | Karl Zell (1846–1855) | Karl Bernhard Stark (1855–1879) | Friedrich von Duhn (1880–1920) | Ludwig Curtius (1920–1929) | Arnold von Salis (1930–1939) | Reinhard Herbig (1941–1956) | Roland Hampe (1957–1975) | Tonio Hölscher (1975–2009)
Zweite Professur: Jörg Schäfer (1968–1991) | Wolf-Dietrich Niemeier (1991–2001) | Diamantis Panagiotopoulos (seit 2003)
Dritte Professur: Reinhard Stupperich (seit 2001)
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