Límnos

Límnos
Limnos
Blick auf die Stadt Myrina
Blick auf die Stadt Myrina
Gewässer Mittelmeer
Geographische Lage 39° 55′ N, 25° 15′ O39.91666666666725.25430Koordinaten: 39° 55′ N, 25° 15′ O
Limnos (Griechenland)
DEC
Limnos
Länge 30 km
Breite 28 km
Fläche 476,28 km²dep1
Höchste Erhebung Vigla
430 m
Einwohner 18.104
Hauptort Myrina

Limnos (neugr. Λήμνος (f. sg.), in der Antike altgr. Λῆμνος, Lemnos) ist eine griechische Insel in der Nord-Ägäis. Zusammen mit den Inseln Agios Efstratios und Lesbos bildet sie die Präfektur Lesbos (Νομός Λέσβος) in der Verwaltungsregion Nördliche Ägäis (Περιφέρεια Βόρειου Αιγαίου), wird aber innerhalb der Präfektur zusammen mit Agios Efstratios durch ein eigenes Provinzbüro (επαρχείο, eparchío) vertreten.[1]

Nach der Volkszählung von 2001 hat Limnos 18.104 Bewohner.[2] Hauptort, Sitz des Provinzbüros sowie wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Insel ist die mehr als 5.000 Einwohner zählende Stadt Myrina.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Limnos liegt in der Nordägäis. Gökçeada, die zur türkischen Provinz Çanakkale zählt, liegt 22 km nordöstlich und ist die nächstgelegene Insel. Nach Agios Efstratios im Süden beträgt die Entfernung 30 km, nach Samothraki im Norden 41 km. Die Halbinsel Athos liegt 58 km nordwestlich.

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs, ihre Fläche beträgt 476,28 km²[3]. Dabei ist Limnos von West nach Ost etwa 30 km lang, die maximale Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 28 km.

Limnos ist in eine westliche und eine östliche Halbinsel gegliedert, die durch eine 4 km schmale Landbrücke miteinander verbunden sind. Südlich der Landbrücke liegt der Golf von Moudros (Κόλπος Μουδρου), nördlich der Golf von Pournia (Κόλπος Πουρνιας).

Die Vigla (Βίγλα) im Nordwesten ist mit 430 m[4] die höchste Erhebung der Insel.

Mythologie

In der griechischen Mythologie war Limnos die Insel des Hephaistos, der hier wegen der Vulkantätigkeit dieser Insel seine Schmiede gehabt haben soll. Er wurde besonders bei einem „Erdfeuer“ in der Nähe der Stadt Hephaisteia im Norden der Insel verehrt. Auch die Kabiren, die Söhne des Hephaistos, hatten hier ihren Kult.

Ein anderer Mythos berichtet von dem sogenannten lemnischen Frevel. Demnach brachten die Frauen von Limnos alle Männer um, um selber zu regieren. Als ihnen dann die Männer zur Fortpflanzung fehlten, versuchten sie, die Argonauten zu verführen – nur mit Mühe konnte Herakles die Männer zur Weiterfahrt überreden. Auf dem Feldzug gegen Troja wurde Philoktet hier von den Griechen zurückgelassen.

Geschichte

Hinter der Mythologie verbirgt sich, dass die Insel ursprünglich offenbar thrakisch besiedelt war und die Griechen mit den Thrakern bei ihren frühesten Exkursionen in die Ägäis, zum Schwarzen Meer und nach Troja in Berührung kamen.

Um 800 v. Chr. wurde Limnos von Griechen erobert, die jedoch nach etwa 100 Jahren von den Tyrsenern wieder vertrieben wurden. Erst nach der Eroberung durch Miltiades (der sich dabei skurrilerweise auf den „lemnischen Frevel“ berief) gegen Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. konnten die Griechen hier endgültig Fuß fassen.

In die Zeit der tyrsenischen Herrschaft wird eine 1885 gefundene Grabstele datiert, deren Inschrift man der nun als lemnisch bezeichneten Sprache zuordnet und die Verwandtschaftsbeziehungen zum Etruskischen aufweist. Dieser Fund belebte die bereits in der Antike aufgenommene Diskussion über die Herkunft der Etrusker neu, deren Wirken man eigentlich auf das Gebiet zwischen der westlichen Apennin-Halbinsel (ausgehend von Etrurien), Sardinien und Sizilien begrenzt.

Limnos gehörte von der Eroberung durch Miltiades an zu Athen. Ab der hellenistischen Epoche teilte die Insel das Schicksal des übrigen Griechenland.

Ab 1657 war ganz Limnos von den Türken erobert. 1912 wurde die Insel im 1. Balkankrieg mit Griechenland vereinigt.

Gemäß dem Vertrag von Lausanne und dem Vertrag von Montreux ist die Insel demilitarisiert. Limnos gehört heute zur Präfektur Lesbos und verfügt über einen Flughafen, den 2003 115.000 Passagiere nutzten.

Orte

Der Hauptort Myrina hat heute etwa 3.400 Einwohner, seine Geschichte reicht bis ins Altertum zurück. Auf der antiken Akropolis wurde nach dem Vierten Kreuzzug, als die Insel von Venedig beherrscht wurde, eine mittelalterliche Befestigung errichtet, die noch heute zu besichtigen ist.

Der Ort Poliochni ist rund 5.000 Jahre alt. Archäologische Spuren weisen darauf hin, dass seine Gründer derselben Kultur wie jene Trojas angehörten.

Der Ort Mudros (griechisch Μούδρος) hat knapp 5.000 Einwohner. Hier wurde am 31. Oktober 1918 der Waffenstillstand zwischen der Türkei und der Entente geschlossen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Provinz Limnos [1]
  2. Angaben des griechischen Amts für Statistik nach Volkszählung 2001, S. 224, 227f (PDF, 875 kB)
  3. Limnos, Ministerium für Handelsmarine, Ägäis und Inselpolitik, griechisch [2]
  4. 213 Limnos / Agios Efstratios, 1:50.000 (Karte). Road Editions, ISBN 960-8481-93-7. 

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