Apennin-Halbinsel

Apennin-Halbinsel
Repubblica Italiana

Italienische Republik

Flagge Italiens
Wappen Italiens
Flagge Wappen
Amtssprache Italienisch

Regionale Amtssprachen: Deutsch, Französisch, Ladinisch, Slowenisch [1]

Hauptstadt Rom
Staatsform Parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt Staatspräsident Giorgio Napolitano
Regierungschef Ministerpräsident Silvio Berlusconi
Fläche 301.336 km²
Einwohnerzahl 60.017.677 (November 2008) [2]
Bevölkerungsdichte 196 Einwohner pro km²
BIP nominal (2007)[3] 2.104.666 Mio. US$ (7.)
BIP/Einwohner 35.872 US$ (20.)
HDI 0,941 (20.)
Währung Euro [4]
Nationalhymne Fratelli d’Italia
Nationalfeiertag 25. April, 2. Juni
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen I
Internet-TLD . it
Telefonvorwahl +39

Italien (ital. Italia) ist eine Republik in Europa, die zum größten Teil auf der vom Mittelmeer umschlossenen Apenninhalbinsel liegt. Italiens Hauptstadt ist Rom.

Das Gebiet des heutigen Italien war in der Antike die Kernregion des Römischen Reiches mit Rom als Hauptstadt. Die heute italienische Toskana war das Kernland der Renaissance. Seit dem Risorgimento besteht der moderne italienische Staat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Italien liegt überweigend auf einer Halbinsel, welche an die Form eines Stiefels erinnert. Angrenzende Staaten sind Frankreich (Länge der gemeinsamen Staatsgrenze: 488 km), die Schweiz (734,2 km), Österreich (430 km), Slowenien (232 km) und Kroatien (über eine Seegrenze) sowie die Enklaven San Marino (39 km) und die Vatikanstadt (3 km). Italien besitzt mit Campione d’Italia eine Exklave in der Schweiz.

Der Gebirgszug des Apennin durchzieht das Land entlang der Längsachse. Im Norden gehört ein Teil der Alpen zu Italien. Entlang der Westküste Italiens ziehen sich von Norden in Richtung Süden unter anderem die Italienische Riviera in Ligurien und den Golf von Neapel in Kampanien. Die Ostküste wird von Triest im Norden bis zum Gargano im Norden Apuliens (nach anderen Darstellungen: bis zur Straße von Otranto) als die Italienische Adriaküste bezeichnet.

Zu Italien gehören die Mittelmeerinseln Sizilien und Sardinien sowie die Inselgruppen der Liparischen Inseln, der Ägadischen Inseln, der Tremiti-Inseln, der Pontinischen Inseln und der Toskanische Archipel. Die Pelagischen Inseln und die Insel Pantelleria gehören geografisch bereits zu Afrika.

Neben dem Vesuv auf dem italienischen Festland stehen auf italienischen Inseln gleich zwei weitere bekannte Vulkane, der Ätna und der Stromboli.

Höchster Gipfel Italiens ist der Mont Blanc de Courmayeur mit 4.748 m, ein Nebengipfel des Mont Blanc. Das höchste Bergmassiv, das vollständig auf italienischem Boden steht, ist der Gran Paradiso mit 4.061 m in den Grajischen Alpen.

Hydrografisch gehört Italien fast ausschließlich zum Mittelmeer. Einzig das Tal des Lago di Livigno und der oberste Teil des Val d’Uina entwässern via Inn und Donau ins Schwarze Meer. Ferner entwässert das Tal des Lago di Lei über den Rhein in die Nordsee. Die längsten Flüsse sind Po, Etsch, Arno und Tiber. Zu den größten italienischen Seen zählen der Gardasee, der Lago Maggiore und der Comer See in Oberitalien sowie der Lago di Bolsena und der Lago Trasimeno in Mittelitalien.

Auf Grund der geologischen Verhältnisse kommt es in Italien immer wieder zu Erdbeben. Das verheerendste Beben des 20. Jahrhunderts mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala ereignete sich in Messina und Reggio Calabria im Jahre 1908 und verursachte etwa 130.000 Tote. 1930 bebte die Erde bei Avezzano in den Abruzzen und forderte 15.000 Menschenleben. Die süditalienische Region Irpinia wurde 1980 von mehreren starken Beben getroffen, deren Ausläufer von Portici bei Neapel bis nach Potenza in der Basilikata reichten; dabei kamen über 3.000 Menschen um.

Auch Norditalien bleibt nicht von Erbeben verschont. Das katastrophale Erdbeben, das sich 1976 im Friaul ereignete, kostete 965 Menschenleben. Zudem haben sich weitere kleinere Beben ereignet, bei denen es meistens nur Sachschäden, leider aber auch Tote zu verzeichnen gab. Das letzte Erdbeben, bei dem Menschen ums Leben kamen, ereignete sich am 31. Oktober 2002 in San Giuliano di Puglia (Region Molise), als 30 Menschen, davon 27 Kinder, in den Trümmern eines eingestürzten Schulgebäudes verschüttet wurden.

Das letzte Erdbeben mit einer Stärke von 6,3 auf der Richterskala ereignete sich am 6. April 2009 in der Region Abruzzen. Das Erdbeben forderte in der Provinz L’Aquila über 260 Opfer und zerstörte zahlreiche Gebäude und ganze Dörfer.

Bevölkerung

Italien hat eine Einwohnerzahl von 60.017.677 Einwohnern (Stand November 2008) und rangiert in der Weltrangliste auf Platz 23, innerhalb der Europäischen Union liegt das Land auf dem vierten Rang hinter Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich.

Stadt- und Landbevölkerung

Rund 67 % der Einwohner Italiens, vornehmlich im Norden, leben in Städten. Vor allem von 1950 bis 1960 herrschte eine starke Abwanderung aus den unterentwickelten Landregionen in die Städte (Landflucht). Seit den 1980er Jahren hat sich dieser Trend zu Gunsten der Vororte und Kleinstädte umgekehrt (Suburbanisierung).

Die größten Städte

(Stand: 1. Januar 2008)[5]

Rang Stadt Einwohnerzahl
1. Rom 2.718.768
2. Mailand 1.299.633
3. Neapel 973.132
4. Turin 908.263
5. Palermo 663.173
6. Genua 610.887
7. Bologna 372.256
8. Florenz 364.710
9. Bari 322.511
10. Catania 298.957

Siehe: Liste der Städte in Italien

Die zehn größten Provinzen

Liste der größten Provinzen nach Einwohnern (Stand: 1. Januar 2008)[5]

Rang Provinz Einwohnerzahl
1. Rom 4.066.976
2. Mailand 3.908.070
3. Neapel 3.082.405
4. Turin 2.278.837
5. Bari 1.599.562
6. Palermo 1.243.414
7. Brescia 1.212.800
8. Salerno 1.102.586
9. Catania 1.082.217
10. Bergamo 1.060.830

Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol ist mit 7.399,97 km² die flächenmäßig größte Provinz.

Siehe: Liste der italienischen Provinzen

Größte Ballungszentren

Laut einer Untersuchung der OECD [2] lassen sich in Italien folgende vier große Ballungszentren ausmachen:

Ballungsraum Einwohner OECD Rangliste EU Rangliste
Mailand 7.400.000 14. 4.
Rom 3.700.000 36. 13.
Neapel 3.100.000 45. 15.
Turin 2.200.000 65. 26.

Gesundheit

Italien hat eine der höchsten Lebenserwartungen der Welt. Sie betrug im Jahr 2005 80,4 Jahre und liegt folglich ungefähr zwei Jahre über dem OECD-Durchschnitt von 78,6.[6] Italien liegt damit an siebter Stelle unter allen OECD-Staaten. Die Lebenserwartung beträgt für Frauen rund 83 Jahre, für Männer 78. Ungefähr 19 % der Italiener sind älter als 65 Jahre. Gelegentlich wird die hohe Lebenserwartung auf die mediterrane Kost zurückgeführt, die beispielsweise viel Fisch, Olivenöl und Gemüse enthält

Trotzdem lässt sich auch in Italien, wie in so gut wie allen OECD-Staaten, ein Anstieg des Anteils übergewichtiger Personen beobachten. So stieg dieser Wert von 7,0% im Jahr 1994 auf 9,9% im Jahr 2005 (in Deutschland lag diese Quote im selben Jahr bei 13,6%).[6][7] Mittlerweile gibt es auch in Italien eigene Krankenhausstrukturen für diese Personengruppe.

Die Kindersterblichkeit lag in Italien 2005 bei 4,7‰ (OECD: 5,4‰).[6]

Der Anteil täglicher Raucher fiel im Vergleichszeitraum 1990 bis 2005 von 27,8% auf 22,3% (OECD: 24,3%).[6] Seit 10. Januar 2005 gilt außerdem ein generelles Rauchverbot in allen öffentlich zugänglichen Gebäuden. Wer trotzdem raucht, muss mit Bußgeldern zwischen 27,50 und 275 Euro rechnen, Wirte, die nicht für die Einhaltung des Verbots sorgen, mit 220 bis 2200 Euro.

Religion

Mit 80,2 % Katholiken und 16,2 % Konfessionslosen ist Italien ein katholisch geprägtes Land. Nur 3,6 % der Einwohner gehören anderen Religionen an, darunter ca. 1 Mio. Muslime (s. Islam in Italien), 231.226 Zeugen Jehovas und 35.000 Juden sowie Protestanten (s. Waldenser). Die katholische Kirche in Italien ist traditionell einflussreich, was sich in einer hohen Zahl an Priestern (25.823) und Kardinälen (38) widerspiegelt [3].

Sprachen

Neben der Amtssprache Italienisch gibt es noch die regionalen Amtssprachen Deutsch und Ladinisch in Südtirol, Französisch im Aostatal sowie Slowenisch in den Provinzen Triest und Gorizia.

Darüber hinaus sieht ein staatliches Gesetz aus dem Jahr 1999 [8] den Schutz folgender Minderheitensprachen vor:

Bisher ist dieses Gesetz aber nicht umgesetzt worden. Die Einrichtung von mehrsprachigen Ämtern, der muttersprachliche Schulunterricht und die Förderung von Radio- und Fernsehprogrammen, wie sie das Gesetz vorsieht, sind nicht verwirklicht worden. Nur in der Ortsnamensgebung sind einige Fortschritte gemacht worden. So tragen zahlreiche Verkehrsschilder im Friaul auch die furlanische Bezeichnung, während auf Sardinien neben dem italienischen gegebenenfalls auch der sardische Ortsname steht.

In einigen Alpentälern wird der höchstalemannische Dialekt der Walser gesprochen, der in der autonomen Region Aostatal als Minderheitensprache anerkannt ist und gefördert wird.

Darüber hinaus werden in Italien zahlreiche Dialekte gesprochen, die gar keine amtliche Anerkennung genießen. Die Verkehrsbeschilderung einiger Gemeinden, besonders jener, die von der Lega Nord verwaltet sind, ist jedoch um die mundartliche Bezeichnung des Ortes erweitert worden.

Einwanderung

Die Anzahl der in Italien wohnhaften Ausländer nimmt seit den 90er Jahren konstant zu. Laut staatlichem Statistikinstitut ISTAT waren zum 1. Januar 2008 3.432.651 ausländische Staatsbürger gemeldet, das macht 5,75% der Gesamtbevölkerung aus.

Pos. Herkunftsland Anzahl  %-Anteil (an Gesamtbevölkerung)
1 Rumänien Rumänien 625.278 1,05%
2 Albanien Albanien 401.949 0,67%
3 Marokko Marokko 365.908 0,61%
4 China China 156.519 0,26%
5 Ukraine Ukraine 132.718 0,22%
6 Philippinen Philippinen 105.675 0,18%
7 Tunesien Tunesien 93.601 0,16%
8 Polen Polen 90.218 0,15%
9 Mazedonien Mazedonien 78.090 0,13%
10 Indien Indien 77.432 0,13%
11 Ecuador Ecuador 73.235 0,12%
12 Peru Peru 70.755 0,12%
13  AgyptenÄgypten Ägypten 69.572 0,12%
14 Moldawien Moldawien 68.591 0,11%
Rest der Welt 1.100.542 1,84%
Quelle: Die ausländische Bevölkerung in Italien, ISTAT (2008).

Zudem leben in Italien rund 120.000 Roma, von denen 70.000 die Staatsbürgerschaft erworben haben.

Die illegalen Einwanderer sind in der Statistik nicht berücksichtigt: Sie werden auf etwa 350.000 geschätzt. [9]

Es sei übrigens vermerkt, dass die meisten Einwanderer im Norden und im Zentrum Italiens angesiedelt sind. Die Städte mit dem größten Anteil an Ausländern sind: Rom (199.417), Mailand (170.619), Turin (83.977), Genua (35.255), Florenz (34.939), Bologna (30.319), Brescia (28.919), Verona (25.802), Prato (22.308), Padua (19.661), Neapel (19.188) und Reggio Emilia (19.068).

Italiener im Ausland

Anzahl der Auswanderer nach Herkunftsregion in den Zeiträumen 1876-1900 bzw. 1901-1915

Zwischen 1876 und 1915 war Italien von einer massiven Auswanderungswelle betroffen. Schätzungsweise 14 Millionen Bürger verließen das Land, um hauptsächlich in Amerika – in den Vereinigten Staaten als Arbeiter, in Argentinien und Brasilien als Landwirte – ihr Glück zu suchen. Die Zahl ist beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, dass Italien zur Jahrhundertwende 33 Millionen Einwohner zählte. 1913 war das Jahr mit der höchsten aufgezeichneten Auswanderungswelle: Über 870.000 Italiener verließen ihre Heimat. [10]

Die faschistische Diktatur versuchte der Auswanderung entgegenzuwirken, konnte aber nicht verhindern, dass 2,6 Millionen Italiener das Land verließen. Vor allem Argentinien und Frankreich waren zwischen den Weltkriegen beliebte Auswanderungsländer, zumal die Vereinigten Staaten und Brasilien strengere Einwanderungsregelen eingeführt hatten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete sich die Auswanderung zunehmend in Richtung europäischer Staaten. Viele, die vorübergehend als Gastarbeiter nach Belgien, Deutschland, Frankreich, in die Schweiz gekommen waren, ließen sich schließlich auf unbestimmte Zeit in ihren neuen Heimatländern nieder.

Im Meldeverzeichnis der Italiener im Ausland sind nach wie vor 3.520.809 Staatsbürger registriert. Das Außenministerium schätzt aber, dass rund 4.250.000 Passitaliener im Ausland leben, zumal etliche einen Wohnsitz bei Verwandten im Inland beibehalten haben. [11] Das heißt, dass es immer noch mehr Italiener im Ausland als ausländische Staatsbürger in Italien gibt.

Die folgende Tabelle weist jene Länder aus, in denen mehr als 100.000 italienische Staatsbürger wohnhaft sind.

Pos. Land Anzahl
1 Deutschland Deutschland 638.314
2 Argentinien Argentinien 592.065
3 Schweiz Schweiz 520.122
4 Frankreich Frankreich 334.180
5 Brasilien Brasilien 274.766
6 Belgien Belgien 243.280
7 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 191.704
8 Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 175.796
9 Kanada Kanada 117.199
10 Australien Australien 116.825
11 Venezuela Venezuela 115.411
Quelle: Italienisches Außenministerium [12].

Die Italiener im Ausland dürfen bei den Parlamentswahlen wählen und sind durch 12 Abgeordnete und 6 Senatoren vertreten. Zudem dürfen sie an den nationalen Volksabstimmungen teilnehmen.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Italiens

Italien, vor allem Mittel- und Süditalien, ist schon seit der Antike ein wichtiges europäisches Kulturzentrum und war Mittelpunkt des Römischen Reichs. Zur Zeit Caesars reichte es bis zum Rubikon bei Rimini, unter Kaiser Augustus wurde es bis an den Fuß der Alpen und nach Istrien ausgedehnt.

Nach dem Einfall der Goten und vor allem der Langobarden (410 bzw. 568) zersplitterte das Land in eine Reihe von Herrschaftsgebieten. Im 8. und 9. Jahrhundert, besonders unter Pippin und Karl dem Großen, dominierten die Franken, doch entwickelte sich unter den Nachfolgern Karls ein eigenes Königreich Italien. Seit Otto dem Großen gehörte Italien überwiegend zum Heiligen Römischen Reich, der Süden blieb dabei lange byzantinisch. Jedoch eroberten zunächst Araber ab 827 Sizilien und Teile Süditaliens. Im frühen 11. Jahrhundert begannen Normannen (aus der Normandie) mit der Eroberung Süditaliens bis zum Ende des 11. Jahrhunderts.

Durch den Aufschwung von Handel und Verkehr gewannen insbesondere die Städte Norditaliens im 11. Jahrhundert zunehmende Selbstständigkeit. Die Normannen und zahlreiche Städte Oberitaliens unterstützten während des Investiturstreits den Papst. Mit dem Untergang ihrer Dynastie 1268 scheiterten die Versuche der Staufer, die schwindende Reichsgewalt in Italien zu erneuern, obwohl Heinrich VI. das unteritalienische Normannenreich durch Heirat gewonnen hatte. Den Süden beherrschte ab 1268 die französische Dynastie der Anjou, der Norden zerfiel in eine Reihe von formal dem Heiligen Römischen Reich zugehörigen, jedoch beinahe selbstständigen Städten mit ihrem Umland.

Im 14. und 15. Jahrhundert entstanden im Zeitalter der Renaissance Mittelmächte mit einem enormen wirtschaftlichen und kulturellen Vorsprung. Fünf Mächte, das süditalienische Königreich (das zunehmend unter spanischen Einfluss geriet), der Kirchenstaat, Florenz, Mailand und Venedig teilten sich in wechselnden Koalitionen die politische Macht und die Ressourcen der Halbinsel.

Im Kampf um die Vorherrschaft in Italien ab dem späten 15. Jahrhundert siegte Spanien über Frankreich, doch konnte Venedig - wiederum in wechselnden Koalitionen - das Machtgleichgewicht so stabilisieren, dass der spanische Einfluss überwiegend im Süden spürbar war, wenn er auch immer wieder auf Genua und Mailand ausgriff.

1796 rissen französische Revolutionstruppen die Macht an sich. 1806 wurde Napoleon König von Italien. Nach dem Zusammenbruch seiner Herrschaft und der Wiederherstellung der Zustände vor Napoleon begann die Zeit des Risorgimento (1815-1870). Angetrieben durch die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi, und unter Führung der Dynastie der Savoyer, Könige von Piemont-Sardinien, gelang die Vereinigung zum Königreich Italien. 1866 kam auch das österreichisch-ungarische Veneto hinzu. Darüber hinaus versuchte Italien, ähnlich wie andere europäische Mächte, als Kolonialmacht in Albanien, Dalmatien, Griechenland, vor allem aber in Libyen und Abessinien Fuß zu fassen.

Da Italien sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs aus dem Dreibund gelöst hatte und der Entente beigetreten war, konnte das Königreich auf der Seite der Siegermächte das österreichische Südtirol annektieren.

Im Oktober 1922 übernahmen Benito Mussolini und seine Fascisti genannten Gefolgsleute durch den Marsch auf Rom die Macht. Schritt für Schritt wandelte Mussolini das Königreich in einen totalitären Staat um und setzte sich selbst als "Duce" (Führer) an die Spitze von Volk und Staat. Noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges überfiel Italien Abessinien und okkupierte das Land. Diese völkerrechtswidrige Besetzung war Teil von Mussolinis erklärtem Ziel, das antike Römische Reich wieder aufleben zu lassen. Durch verschiedene Abkommen band sich Mussolini an das Deutsche Reich und Adolf Hitler. Schließlich trat Italien auf der Seite der Achsenmächte, nach merklichem Zögern des Duce, in den Zweiten Weltkrieg ein. Mit dem Rückzug der italienischen Truppen vor den anrückenden Alliierten und dem Sturz der faschistischen Regierung im Herbst 1943 brach Italien den Dreimächtepakt, wechselte die Fronten und erklärte nunmehr seinem vormals Verbündeten den Krieg.

Der folgende Einmarsch der deutschen Wehrmacht stieß auf den Widerstand der Resistenza. Nach der Befreiung Mussolinis durch deutsche Fallschirmjäger in den Apenninen erfolgte die Installation einer Marionettenregierung unter Mussolini in Norditalien bis nach Rom am 23. September 1943 (Italienische Sozialrepublik). Dieser neue Staat blieb mit Deutschland verbündet und erklärte seinerseits dem von den Alliierten besetzten Teil Italiens den Krieg. Eine frischrekrutierte Armee von 40.000 Freiwilligen (Schwarze Brigaden) standen als vermeintlich legitime Staatsgewalt von Beginn an in einer Art Bürgerkrieg gegen die italienischen Partisanen, der sich die letzten 18 Monate bis zum Ende des Krieges hinzog.[13] Als sich die deutschen Verbände im Juni 1944 bis zur "Gotenlinie" im Apennin zurückzogen und italienische Partisanen ihre Überfälle auf deutsche Soldaten verstärkten, kam es zu Massakern an der Zivilbevölkerung und weiteren schweren Kriegsverbrechen durch die deutschen Besatzer und Truppen der faschistischen Sozialrepublik Italien. Am 28. April 1945 kapitulierten die Wehrmachtsverbände in Italien vor den Westalliierten, die Kämpfe hielten aber noch bis zum 2. Mai 1945 an.

Durch den Frontwechsel blieb Italien nach Kriegsende von größeren Gebietsabtretungen verschont (Umland von Triest an Jugoslawien bzw. das heutige Slowenien und Kroatien, Dodekanes an Griechenland, kleinere Grenzberichtigungen zugunsten von Frankreich).

Eine verfassungsgebende Versammlung beschloss die neue Costituzione della Repubblica Italiana am 22. Dezember 1947. Sie trat zum 1. Januar 1948 in Kraft.

Die Nachkriegsgeschichte Italiens zeichnet sich innenpolitisch durch häufige Regierungswechsel, allerdings bis 1990 vier Jahrzehnte unter Führung oder Hauptbeteiligung der Democrazia Cristiana, außenpolitisch durch die Gründungsmitgliedschaft in der Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und wirtschaftlich durch das Wirtschaftswunder (miracolo economico) aus. Nach Jahrzehnten hoher Inflation, auch durch Entwertung der Lira, wurden in den 1990er Jahren die Staatsfinanzen unter Kontrolle gebracht, und Italien übernahm als Währung den Euro.

Politik

Politisches System

Hauptartikel: Politisches System Italiens

Italien ist seit 1946 eine parlamentarische Republik. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, das Parlament besteht aus zwei Kammern (Abgeordnetenkammer und Senat), die alle fünf Jahre gewählt werden und absolut gleichberechtigt sind. Daneben gibt es vom Staatspräsidenten ausgezeichnete verdiente Persönlichkeiten, die als Senatoren auf Lebenszeit dem Senat angehören. Auch die früheren Staatspräsidenten sind Senatoren auf Lebenszeit. Regierungschef ist der Ministerpräsident, seit 2008 Silvio Berlusconi.

Zudem ist Italien Mitglied in mehreren überstaatlichen Organisationen. Mit dem 4. April 1949 erfolgte der Eintritt in die NATO. Seit dem 14. Dezember 1955 gehört Italien den Vereinten Nationen an. Zudem ist das Land als Gründungsmitglied der Europäischen Union am 1. Januar 1952 ein bedeutender Ansprechpartner in Europa.

Siehe auch:

Politische Gliederung

Regionen in Italien

Italien ist politisch in 20 Regionen (regioni) mit jeweils eigener Regierung gegliedert. Diese Regionen sind in insgesamt 106 Provinzen (province) und diese in 8.101 Gemeinden (comuni) unterteilt. Fünf Regionen haben ein Sonderstatut (statuto speciale), das ihnen eine große Autonomie gewährt; diese sind in der folgenden Liste mit einem Stern markiert.

Siehe auch: Italienische Regionen, Italienische Provinzen, Liste der Gemeinden Italiens

Gesundheitssystem

Das Gesundheitssystem in Italien ist auf regionaler Ebene strukturiert. Die lokalen Sanitätsbetriebe (Aziende Sanitarie Locali) unterstehen den jeweiligen Regionalregierungen. Die regionale Ausprägung führt dazu, dass die Qualität der Dienstleistungen von Region zu Region sehr unterschiedlich ist. Es ist ein scharfes Nord-Süd Gefälle zu verzeichnen, das einen starken "Gesundheitstourismus", vor allem in Richtung Venetien, Lombardei und Emilia-Romagna verursacht.

Die ausgezeichneten Leistungen dieser Regionen haben die WHO dazu veranlasst, Italien nach Frankreich auf den zweiten Platz in der Weltrangliste der Gesundheitssysteme zu stellen. Als negativ werden die langen Wartezeiten (oft mehrere Monate) auf stationäre Behandlung gesehen.

Hausärzte erhalten in Italien eine Kopfpauschale für die Patienten, die in einer Liste registriert wurden. Zahnärztliche Leistungen müssen überdies von der Bürgern vollständig selbst getragen werden.

Die gesamten Gesundheitsausgaben betrugen im Jahr 2005 8,9% des BIP, und kamen damit ungefähr auf der Höhe des OECD-Durchschnitt von 9,0% zu liegen. Der überwiegende Anteil dieser Ausgaben (76,6%) wird vom öffentlichen Sektor getragen (OECD: 72,5%).[6]

Polizei

Hauptartikel: Polizei (Italien)

Das italienische Polizeiwesen ist mehrgliedrig und teilweise militärisch organisiert. Die einzelnen Polizeiorganisationen unterstehen verschiedenen Ministerien oder den unteren Gebietskörperschaften. Dieses althergebrachte System hat sich aus Gründen der Tradition erhalten, aber auch, um zu verhindern, dass zu viel polizeiliche Gewalt in einer Hand bzw. in einem Ministerium gebündelt wird. Auf der nationalen Ebene gibt es die zivile Polizia di Stato (Staatspolizei), die dem Innenministerium unterstellt ist. Sie übernimmt hauptsächlich polizeiliche Aufgaben innerhalb der großen Städte. Die Staatspolizei wird ergänzt durch die Carabinieri, einer Gendarmerietruppe, die dem Verteidigungsministerium untersteht und nach Weisung des Innenministeriums Polizeidienst versieht, vor allem auch auf dem Land. Vergleichbare Strukturen finden sich auch in Frankreich (Gendarmerie Nationale) und in Spanien (Guardia Civil). Daneben verfügt das italienische Finanzministerium über die Guardia di Finanza (Finanzwacht), eine Finanz- und Zollpolizei, die auch Grenzschutzaufgaben übernimmt. Auf lokaler Ebene gibt es unter anderem die Gemeindepolizeien (Polizia Municipale), die sich vorwiegend um den örtlichen Straßenverkehr kümmern. Das Feuerwehrwesen ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, im nationalen Rahmen organisiert.

Militär

Die italienische Armee ist eine Berufsarmee und besteht aus den Teilstreitkräften Heer, Marine, Luftwaffe und den Carabinieri. Insgesamt dienen 190.000 Männer und Frauen in den Streitkräften, dazu kommen 110.000 Carabinieri und 40.000 zivile Mitarbeiter. Eine Verkleinerung der Streitkräfte ist geplant.

Die allgemeine Wehrpflicht ist in Italien seit dem 1. Juli 2005 ausgesetzt.

Wirtschaft

Italien ist ein Industriestaat mit einer vormals stark gelenkten Volkswirtschaft: Der staatliche Konzern IRI unterhielt zwischenzeitlich 1.000 Tochtergesellschaften und zählte bis zu 500.000 Beschäftigte.[14] Im Laufe der 90er Jahre wurden die Staatsunternehmen nach und nach privatisiert, auch um die Schulden der öffentlichen Hand zu bedienen, die Märkte wurden geöffnet und dereguliert.

Die italienische Wirtschaft ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 1,85 Billionen US-Dollar (Stand: 2006) siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Land liegt im weltweiten Vergleich des BIP je Einwohner auf dem 20. Platz, in der EU nimmt Italien hierzu den zwölften Rang ein.

Ferner ist zu bemerken, dass die Schattenwirtschaft in Italien traditionell sehr hoch ist. Die Agentur der Einnahmen schätzt ihren Anteil am BIP auf zwischen 17% und 18,1%, andere Beobachter gehen von bis zu 30% aus. Tatsache ist, dass bei der Ermittlung des BIP die Schattenwirtschaft auf Basis von Schätzung mitberücksichtigt wird.

Das Wirtschaftswachstum liegt seit über einem Jahrzehnt unter dem Durchschnitt der EU-Länder. Im Jahr 2007 wuchs die italienische Wirtschaft um lediglich 1,5%, im heurigen Jahr wird mit nur mehr 0,5% gerechnet. Damit ist das Land Schlusslicht innerhalb der EU.

Staatsfinanzen

Was die staatlichen Finanzen angeht, hat Italien im EU-Vergleich den höchsten Schuldenstand. Mit 106,8 % Staatsverschuldung am BIP im Jahr 2006 liegt Italien auch vor Griechenland, welches im gleichen Jahr 95,3 % auswies. Ein Großteil der Staatsschuld wurde während der 80er und bis Mitte der 90er Jahren angesammelt. 1979 betrug die Verschuldung noch respektable 56,6%, 1997 wurde der Höchststand von 120,2% erreicht.

Das Haushaltsdefizit erreichte im Jahr 2007 1,9% des BIP. Für 2008 rechnet die EU-Kommission mit 2,3%, für 2009 mit 2,4%.

Steuern

Die Steuerquote ist mit über 43% im internationalen Vergleich hoch.

Wichtigste Steuern sind:

  • die IRPEF (Einkommensteuer für natürliche Personen), die in 4 verschiedenen Sätzen von 23% bis 43% reicht;
  • die IRES (Körperschaftssteuer), mit einem Einheitssatz von 27,5%;
  • die IVA (Umsatzsteuer), die im Regelfall 20%, Ausnahmsweise 10% oder 4% beträgt;
  • die IRAP (die regionale Wertschöpfungssteuer), deren Regelsatz bei 4,25% liegt und in etwa mit der deutschen Gewerbesteuer vergleichbar ist;
  • die ICI (Gemeindeimmobiliensteuer), die von der Berlusconi-Regierung für alle Erstwohnungen abgeschafft worden ist. Das soll zu einer spürbaren Entlastung der Bürger führen, die zu 87,1% Hauseigentümer sind.

Währung

Seit 2002 ist der Euro in Italien gesetzliches Zahlungsmittel. Dieser löste die italienische Lira ab. Die Umstellung von der schwachen Lira, deren wiederkehrende Abwertungen die Wettbewerbsfähigkeit Italiens entschieden förderten, auf den starken Euro bereitet zahlreichen italienischen Unternehmen immer noch erhebliche Schwierigkeiten.

In der Exklave Campione d’Italia ist nicht der Euro, sondern der Schweizer Franken gesetzliches Zahlungsmittel.

Rohstoffe

Italien besitzt kaum natürliche Ressourcen bis auf Erdgasvorkommen in der Poebene und in der Adria; auf einige Erdölvorkommen in den Regionen Basilikata und Sizilien; auf Eisenerzvorkommen, v.a. auf der Insel Elba.

Energieversorgung

Italien hatte vor 1990 vier Kernkraftwerke. Ausgelöst durch die Tschernobyl-Katastrophe führte Italien ab 1987 einen schrittweisen Atomausstieg durch. 1990 wurde das letzte italienische Atomkraftwerk abgeschaltet. Heute produziert Italien seinen Strom vor allem in thermischen Kraftwerken und importiert einen erheblichen Teil des Stroms, überwiegend aus Frankreich. Über 85% des gesamten Energiebedarfs wird daher von Importen abgedeckt.

Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistungen

Die Landwirtschaft spielt zwar volkswirtschaftlich nur noch eine geringe Rolle (ca. 2%), bringt jedoch einige wichtige Erzeugnisse hervor. Bedeutend sind der Weinbau, da das Land mit ca. 52 Millionen Hektolitern nach Frankreich der zweitgrößte Weinproduzent der Welt (Stand: 2000) ist, sowie die Erzeugung von Olivenöl: Italien ist auch hier der zweitgrößte Produzent (nach Spanien), mit 626.800 Tonnen im Jahr 2006.

Die Stärke der italienischen Wirtschaft liegt im verarbeitenden Gewerbe, vor allen in kleinen und mittelständischen familiengeführten Unternehmen. Laut zentralem Statistikinstitut ISTAT zählen 95,2% zu den Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten [15]. Im Verhältnis zu anderen Volkswirtschaften verfügt Italien daher über weniger Großunternehmen. Größtes italienisches Unternehmen gemessen am Umsatz ist der Öl- und Gaskonzern ENI.

Zu den wichtigsten Industrien zählen der Maschinen-, Flugzeug- (Agusta, Alenia, Finmeccanica), Schiff- (Fincantieri) und Automobilbau (Fiat-Konzern), die Chemieindustrie und die Herstellung elektronischer Produkte (STMicroelectronics). Die Textilindustrie ist sehr stark vertreten und steht mit ihren bekannten Markennamen für den Inbegriff des "made in Italy". Luxottica ist der weltgrößte Brillenhersteller. Zu den wichtigsten italienischen Exportgütern zählen auch die Erzeugnisse der Nahrungsmittelindustrie. Das größte Unternehmen der Branche ist der mittlerweile sanierte Parmalat Konzern.

Im Dienstleistungssektor ist Italien vor allem durch Großbanken wie Unicredit und Banca Intesa international vertreten. Die Assicurazioni Generali gehören zu den größten Versicherungsgesellschaften der Welt.

Große Bedeutung besitzt die Tourismusbranche. Italien, das in den 1970er Jahren noch das meistbesuchte Land der Welt war, befindet sich heute mit seinen 43,7 Millionen Touristen (2005) an 5. Stelle (hinter Frankreich, Spanien, USA und China).[16]

Siehe auch: Liste der größten Unternehmen in Italien

Arbeitsmarkt

Dank jüngster Arbeitsrechtsreformen hat Italien einen starken Rückgang der Arbeitslosenzahlen verzeichnen können. Laut OECD betrug die Arbeitslosenquote 6,1% im Jahr 2007. Die Erwerbsquote bleibt hingegen mit 58% relativ niedrig: Das ist damit zu erklären, dass die Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt sehr gering ist. Als problematisch gilt auch die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die im Jahr 2006 bei 21,6% lag. Die OECD hat auch festgestellt, dass die Erwerbseinkommen in Italien zu den niedrigsten unter den industrialisierten Ländern gehören. Auf nur 19.861 Dollar beläuft sich das durchschnittliche Nettoeinkommen der Italiener, die somit auch von Griechen und Spaniern überholt werden. Der OECD-Schnitt liegt bei 24.660 Dollar.

Die Selbständigenquote ist in Italien umso höher. Sie liegt bei etwa 33% der Erwerbspersonen (zum Vergleich 17% in Spanien und 10% in Deutschland).[17]

Nord-Süd-Gefälle

Charakteristisch für Italien ist die wirtschaftliche Zweiteilung des Landes. Der stark industrialisierte Norden steht dem unterentwickelten Süden gegenüber.

Die großen Wirtschaftszentren Mailand, Turin und Genua, die das sogenannte triangolo industriale (industrielles Dreieck) bilden, sind Teil des europäischen Wirtschaftskernraumes Blaue Banane. Der gesamte oberitalienische Raum verfügt über einen gut entwickelten Dienstleistungssektor und gehört zu den wirtschaftlich stärksten Gebieten Europas: Es herrscht weitestgehend Vollbeschäftigung. Zahlreiche Klein- und Kleinstunternehmen haben es aber schwer, sich am globalisierten Markt gegen die Konkurrenz aus Billiglohnländern zu behaupten. Andererseits sind Industriebranchen wie die Elektrotechnik und der Maschinenbau durchaus wettbewerbsfähig. So ist Italien etwa der viertgrößte Hersteller von Maschinenbauerzeugnissen, noch vor Frankreich und Großbritannien, mit einem Weltmarktanteil von 7,5%[18].

Mittelitalien verfügt über eine Wirtschaft, die auf Unternehmen im Textil-, Schuh- und Möbelsektor und besonders auf Tourismus basiert. Zudem ist Rom Sitz sämtlicher Verwaltungen, vieler internationaler Unternehmen (ENI, ENEL, Finmeccanica) und Organisationen (FAO) und Herz der italienischen Filmindustrie (Cinecittà). Die Arbeitslosigkeit in Mittelitalien liegt im nationalen Schnitt bei 6 %.

Der Süden des Landes, auch Mezzogiorno genannt, stellt eine der strukturschwächsten Regionen Westeuropas dar. Die Folge daraus sind sehr hohe Arbeitslosenquoten, die für die Jugend Extreme annimmt, eine erhöhte Kriminalitätsrate und nicht zuletzt das organisierte Verbrechen, das besonders in Kampanien, Kalabrien und auf Sizilien die Kontrolle über viele Wirtschaftszweige ausübt.

BIP in den Regionen: gesamt und pro Kopf

Das durchschnittliche BIP pro Kopf fällt nach der Erhebung von Eurostat für das Jahr 2005[19] je nach Region sehr unterschiedlich aus.

Region/Nuts 2 BIP
gesamt Tsd.€
BIP
pro Kopf €
Piemont 115.256 26.582
Aostatal 3.522 28.537
Ligurien 39.928 24.936
Lombardei 298.285 31.618
Nordwestitalien 456.991 29.493
Südtirol 15.195 31.665
Trentino 14.213 28.426
Venetien 135.171 28.643
Friaul-Julisch Venetien 32.893 27.263
Emilia-Romagna 123.709 29.670
Nordostitalien 321.181 29.001
Toskana 95.504 26.462
Umbrien 19.700 22.817
Marken 36.868 24.195
Latium 156.746 29.645
Mittelitalien 308.819 27.369
Abruzzen 25.685 19.723
Molise 5.785 17.997
Kampanien 89.709 15.494
Apulien 64.227 15.781
Basilikata 10.247 17.213
Kalabrien 31.389 15.641
Süditalien 227.042 16.119
Sizilien 78.322 15.617
Sardinien 30.693 18.570
Insularisches Italien 109.015 16.349
Italien 1.423.048 24.281

Die reichsten Italiener

Italien ist ein Land, das nicht nur von starken lokalen Unterschieden geprägt ist, sondern auch eine relativ ungleiche Einkommensverteilung ausweist. In der Liste der Länder nach Einkommensverteilung liegt Italien mit einem Gini-Index von 36 an 52. Stelle, einen Platz hinter Großbritannien. Zum Vergleich liegt Deutschland an 14., Österreich an 19. und die Schweiz an 37. Stelle.

Laut Forbes (2008) ist Süßigkeitenfabrikant Michele Ferrero mit 11 Milliarden Dollar reichster Italiener, gefolgt von Leonardo Del Vecchio (Luxottica) und Medienmogul Silvio Berlusconi. Zu den Reichsten in Italien gehören auch Modedesigner Giorgio Armani und die Familie Benetton.

Verkehr

Straßenverkehr

Die Gesamtlänge des italienischen Straßennetzes betrug im Jahr 1999 479.688 km (alle asphaltiert). Davon sind 6.621 km Autobahnen, die größtenteils in privater Hand und mautpflichtig sind. Alle anderen Straßen sind Eigentum der öffentlichen Hand. Man unterscheidet zwischen Staats-, Regional-, Provinzial- und Kommunalstraßen. Die meist befahrenen Autobahnen sind die A1 von Mailand bis Neapel, die A14 von Bologna bis Taranto für den Tourismus und unteranderem auch die Brennerautobahn A22, die von Modena bis zur Grenze mit Österreich führt, sie ist wichtig für den Transport.

Siehe auch: Liste der Autobahnen in Italien

Schienenverkehr

Die Gesamtlänge des Schienennetzes betrug im Jahr 2002 19.493 km, von denen 11.595 km elektrifiziert sind. Sowohl das Netz als auch der Transport sind in den Händen des Staates, bis auf wenige Ausnahmen (vgl. Vinschgaubahn, Ferrovia Trento–Malè). Im Geschäftsjahr 2006 schrieb das Staatsunternehmen Ferrovie dello Stato zirka 2,12 Milliarden Euro Verlust.

Im europäischen Vergleich ist Bahnfahren in Italien ausgesprochen günstig. Eine einfache Fahrt von Mailand nach Venedig (267 km) mit dem Eurostar Italia kostet etwa 31 Euro, während man für die Strecke Paris-St. Pierre des Corps (253 km) mit dem TGV 51,50, für die Trasse Frankfurt-Göttingen mit dem ICE rund 56 Euro ausgeben muss.[20]

Schifffahrt

Die Gesamtlänge der schiffbaren Wasserwege beträgt 2.400 km.

Größte Container-Umschlagsplätze sind die Häfen Genua und Gioia Tauro. Wichtigste Militärhäfen sind La Spezia und Tarent.

Die Verbindungen auf dem Tyrrhenischen Meer (insbesondere zwischen italienischer Halbinsel und Sardinien) werden von der Tirrenia di Navigazione gewährleistet, auf dem Adriatischen Meer von der Adriatica di Navigazione. Beide Gesellschaften gehören zu Reederei Tirrenia mit Sitz in Genua.

Luftfahrt

Die größten Flughäfen Italiens 2007 nach Anzahl der Passagiere

Pos. Flughafen Region Code
(IATA)
Anzahl Passagiere Pos.
2006
Veränderung %
1 Rom-Fiumicino Latium FCO 32.945.223 1 +9,2
2 Mailand-Malpensa Lombardei MXP 23.885.391 2 +9,7
3 Mailand-Linate Lombardei LIN 9.926.530 3 +2,4
4 Venedig-Tessera Venetien VCE 7.076.114 4 +11,6
5 Catania-Fontanarossa Sizilien CTA 6.083.735 5 +12,7
6 Neapel-Capodichino Kampanien NAP 5.775.838 7 +13,3
7 Bergamo-Orio al Serio Lombardei BGY 5.741.734 6 +9,5
8 Rom-Ciampino Latium CIA 5.401.475 8 +9,2
9 Palermo-Punta Raisi Sizilien PMO 4.511.165 9 +5,4
10 Bologna-Borgo Panigale Emilia-Romagna BLQ 4.361.951 10 +9,0

Größte Fluggesellschaft ist die angeschlagene Alitalia, im Zuge deren Restrukturierung der Flugverkehr in Malpensa zu Gunsten von Fiumicino stark eingeschränkt wurde. Auch die Lufthansa ist auf dem italienischen Flugmarkt tätig: Air Dolomiti, eine hundertprozentige Tochter der deutschen Fluggesellschaft, bedient zahlreiche Flüge, hauptsächlich zwischen Norditalien, München und Frankfurt; ab Februar wird auch die Lufthansa Italia ihren Betrieb aufnehmen.

Gesellschaft

Schulwesen und Bildung

Hauptartikel: Schulsystem in Italien

Das Schulwesen Italiens ist - was den Aufbau und die Gliederung betrifft - durch große Einheitlichkeit gekennzeichnet. Die wesentlichen Bestimmungen für Unterricht und Erziehung sind in Mailand nicht anders als in Palermo. Unterschiede gibt es lediglich im Bereich der beruflichen Bildung, die zum Kompetenzbereich der einzelnen Regionen gehört. Das Schulsystem gliedert sich in folgende Stufen: Vorschule (scuola materna, drei Jahre, 3-6), Grundschule (scuola elementare, fünf Jahre, 6-11), Mittelschule (scuola media inferiore, drei Jahre, 11-14) und Oberschulen (scuola media superiore, fünf Jahre, 14-19). Die staatlichen Oberschulen gliedern sich in Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsfachschulen. Im Bereich der Gymnasien gibt es einen humanistischen, einen naturwissenschaftlichen und einen neusprachlichen Zweig (liceo classico, scientifico, linguistico) sowie das so genannte Kunstgymnasium (liceo artistico). Die Fachoberschulen (istituto tecnico), die zur allgemeinen Hochschulreife und auch zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führen, untergliedern sich in mehrere Ausbildungsrichtungen, in denen wiederum zahlreiche Spezialisierungen angeboten werden. Ihre geplante Umbenennung in Gymnasien wurde 2006 gestoppt. Den Bereich der beruflichen Ausbildung decken einerseits die staatlichen Berufsfachschulen (istituto professionale) ab, an denen nach drei Jahren ein berufsqualifizierender Abschluss erlangt werden kann, nach zwei weiteren Jahren die Hochschulreife. Auf der anderen Seite stehen die von den italienischen Regionen unterhaltenen oder beaufsichtigten Berufsausbildungszentren (centro di formazione professionale)

Die Schulpflicht ist in den letzten Jahren schrittweise angehoben worden. In der Vergangenheit betrug sie acht Jahre (6-14), womit die Grund- und Mittelschule zur Pflichtschule (scuola dell'obbligo) wurde. Ende der 1990er Jahre erfolgte eine Anhebung auf neun Jahre, wodurch den ersten Klassen der Oberschulen eine neue Orientierungsrolle zufiel. 2004 wurde dann eine zwölfjährige Schul- und Berufsausbildungspflicht eingeführt. Diese kann nach Abschluss der Mittelschule entweder durch den Besuch der staatlichen Oberschulen oder der regionalen Berufsschulen erfüllt werden. Alternativ kann auch eine betriebliche Ausbildung durchgeführt werden, wobei auch Kurse an regionalen Berufsschulen zu absolvieren sind. Werden die Ausbildungsgänge an regionalen Berufsausbildungszentren mit einer Staatsprüfung abgeschlossen, steht der Weg zum beruflichen Abitur frei. Wer vor Vollendung des 18. Lebensjahres einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss erreicht, ist von der zwölfjährigen Schul- und Ausbildungspflicht freigestellt.

Italien hat in der Fremdsprachenausbildung in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht: Englisch wird bereits in der Grundschule unterrichtet, eine zweite lebende Fremdsprache kommt in der Sekundarstufe I dazu. Die fünfjährigen Gymnasien sehen daneben i. d. R. Lateinunterricht vor, beim altsprachlichen Liceo Classico kommt noch Altgriechisch dazu.

Die PISA-Studie 2003 erteilte der italienischen Schule insgesamt ein relativ schlechtes Zeugnis. Allerdings sind die regionalen Unterschiede noch stärker als z.B. in Deutschland. In der Mathematik-Kompetenz lag Italien mit 466 Punkten weit abgeschlagen (Deutschland 503, Österreich 506). Gut abgeschnitten haben die Lombardei (519) und Venetien (511); das Trentino (547) und Südtirol (536) gehören (möglicherweise allerdings nur dank fehlerhaft gezogener Stichproben [21]) sogar zur internationalen Spitzengruppe (zum Vergleich: Finnland 544).[22] Ähnlich verhält es sich in den anderen Prüfungsbereichen.

Im Hochschulbereich gibt es, anders als in den deutschsprachigen Ländern, keine eigenständigen Fachhochschulen. Es gab jedoch an den Universitäten dreijährige, praxisorientierte, fachhochschulähnliche Studiengänge, die mit einem diploma universitario endeten. Mit dem Bologna-Prozess entstand auch an italienischen Universitäten die Unterteilung in ein dreijähriges Bachelorstudium (laurea triennale oder laurea breve) mit nachfolgendem zweijährigem Masterstudiengang (laurea specialistica). Jura wird als fünfjährige laurea magistrale angeboten. Was die Hochschuleinrichtungen angeht, kann man folgende Unterscheidungen treffen:

  • Università: Universitäten im klassischen Sinn;
  • Politecnici: Technische Universitäten;
  • Scuole superiori: Universitäten, die begabte Studierende fördern. Die bekannteste ist die Scuola Normale Superiore in Pisa, meist nur Normale genannt, die von Napoleon gegründet wurde.
  • Istituti superiori di educazione fisica (ISEF): Sporthochschulen;
  • Istituti di alta formazione artistica e musicale: Kunst- und Musikhochschulen, die keine eigentlichen Universitäten sind, aber zur höheren Bildung gehören.

Etwa drei Viertel der Universitäten in Italien sind staatlich.[23]Wohl bekannteste Privat-Uni ist die Bocconi in Mailand. Die Universität Bologna ist älteste Italien- und weltweit, sie wurde im Jahr 1088 gegründet. Insgesamt sind 1.809.186 Studenten an italienischen Hochschulen inskribiert [24]. Die Universität La Sapienza in Rom ist die größte Italien- und europaweit, mit nahezu 130.000 Studierenden (Quelle MIUR 2006/7).

Siehe auch: Liste der Universitäten in Italien

Relativ neu ist auch der Ausbau der Alten- und Volkshochschulen (università per la terza età).

Feiertage

Hauptartikel: Feiertage in Italien

Datum Bezeichnung Italienischer Name Anmerkung
1. Januar Neujahrstag Capodanno  
6. Januar Epiphanias Epifania  
- Ostern Pasqua Ostersonntag
- Ostermontag Pasquetta  
25. April Tag der Befreiung Liberazione Ende der faschistischen Diktatur 1945
1. Mai Tag der Arbeit Festa del Lavoro  
Ostersonntag + 50 Tage Pfingstmontag Lunedì di Pentecoste Nur in Südtirol
2. Juni Tag der Republik Festa della Repubblica Gründung der italienischen Republik 1946
15. August Maria Himmelfahrt Ferragosto  
1. November Allerheiligen Ognissanti  
8. Dezember Mariä Empfängnis Immacolata  
25. Dezember Weihnachten Natale  
26. Dezember Stefanstag Santo Stefano  

Medien

Die italienische Medienlandschaft ist vor allem im Fernseh- und Rundfunkbereich von einer außergewöhnlich hohen Konzentration geprägt. Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt RAI und der von Familie Berlusconi dominierte private Medienkonzern Mediaset teilten sich im Jahr 2006 87,5% des Marktes.

Diese erhebliche Medienkonzentration veranlasste die Organisation Freedom House dazu, Italien zwischen 2004 und 2006 bezüglich der Pressefreiheit von „frei“ auf „teilweise frei“ herabzustufen, wegen der möglichen Einflussnahme von Ministerpräsident Berlusconi auf die staatliche Sendergruppe RAI. [25]

Presse

Die meisten Tageszeitungen nennen sich zwar quotidiano indipendente, also "unabhängige Tageszeitung", sind jedoch mehr oder weniger von politischen und kommerziellen Interessen beeinflusst. Die Bezeichnung stammt daher, weil sie sich von den reinen Parteizeitungen wie der linken L’Unità, des kommunistischen Il Manifesto oder des christlich-demokratischen Il Popolo unterscheiden, welche ihre Parteizugehörigkeit nicht leugnen.

Die meisten Tageszeitungen sind in einer relativ anspruchsvollen Aufmachung und Gestaltung, es wird sehr bewusst nach einem qualitativen und intellektuellen Schreibstil gestrebt. Dennoch wird im europäischen Vergleich in Italien wenig Zeitung gelesen. Eine Besonderheit der italienischen Presselandschaft stellen die täglichen Sportzeitungen dar. Derzeit existieren immerhin drei Tageszeitungen, die sich nur mit Sport beschäftigen und allesamt relativ hohe Auflagen erreichen. Die meistgelesene italienische Sportzeitung, La Gazzetta dello Sport, erreicht an ihrem umsatzstärksten Tag in etwa die Auflage der meistverbreiteten italienischen Tageszeitung.

Die meistverkauften Tageszeitungen, die alle auch sonntags erscheinen, sind in folgender Tabelle aufgelistet (Beobachtungszeitraum Mai 2005-April 2006).

Tageszeitung Durchschnittlich verkaufte Auflage
Corriere della Sera 681.854
La Repubblica 630.080
La Gazzetta dello Sport 371.261[26]
Il Sole 24 Ore 343.855
La Stampa 317.092
Corriere dello Sport-Stadio 240.647[27]
Il Giornale 214.052
Tuttosport 113.873[28]
Avvenire 103.203
Libero 91.289
Italia Oggi 83.023
Il Mattino 82.631
L’Unità 61.492
Il Manifesto 31.760

Die Bandbreite der italienischen Wochenzeitschriften ist vergleichbar mit der des deutschsprachigen Raumes. Dabei kann man auch die Unterscheidung zwischen Klatschpresse und anspruchsvollen Magazinen erkennen. Doch auch populäre Wochenzeitschriften, z. B. Oggi und Gente, bemühen sich um sehr hohe Qualität. Zu den seriösen Wochenmagazinen gehören der linksliberale L'Espresso und das zu Berlusconis Mondadori Gruppe gehörende Panorama.

Rundfunk und Fernsehen

Die drei nationalen Radioprogramme sowie die Fernsehsender Rai Uno, Rai Due sowie Rai Tre sind unter der staatlich kontrollierten Organisation RAI-TV zusammengefasst. Daneben existiert eine Vielzahl an Privatsendern, die ihre Stationen in fast jeder größeren Stadt haben. Diese finanzieren sich durch einen sehr hohen Anteil an Werbung, das Programm besteht zu großen Teilen aus Musik und Shows.

Dabei gibt es große qualitative Unterschiede. Einige wenige etablierte Sender schlossen sich zu einem großen Sendernetz zusammen, andere hingegen beschränken sich auf die Ausstrahlung von Filmen, deren Qualität teilweise fraglich ist. Insgesamt existieren in Italien rund 1.700 Fernsehanstalten, die rund 30 Millionen Zuschauer erreichen.

Unter dem Namen Mediaset sind die Privatsender Canale 5, Italia 1 und Rete 4 zusammengefasst. Berlusconi hat diese Sender in den Jahren 1980-1984 aufgekauft und sie erreichen täglich ein Millionenpublikum und strahlen populäre Sendeformate wie Reality Shows und Sportübertragungen aus.

Darüber hinaus gibt es mit Rupert Murdochs SKY Italia ein sehr umfangreiches Pay-TV, das nach eigenen Angaben im Dezember 2007 4.430.000 Abonnenten zählte.

Neue Medien

Etwa 54 % der Bevölkerung nutzt einen Internetanschluss; 18,5% der Haushalte sind mit Breitbandanschluss versorgt.[29]

Sport

Die beliebteste italienische Sportart ist der Fußball (Calcio). Der italienische Fußball verfügt über sehr bekannte Fußballvereine, die bei internationalen Turnieren viele Erfolge errangen, wie zum Beispiel Juventus Turin, Inter Mailand, AC Mailand, Lazio Rom, AS Rom und FC Parma. Auch die italienischen Fans ("Tifosi") sind international sehr bekannt, aus Italien stammt z. B. die Ultrà-Bewegung. Leider mehren sich in jüngster Zeit rechtsextreme Handlungen in Zusammenhang mit Fußballspielen. So wurden gar dunkelhäutige Spieler in Stadien wiederholt ausgepfiffen. Die Nationalmannschaft Italiens gewann schon viermal den Weltmeistertitel (1934, 1938, 1982 und 2006) und konnte 1968 den Europameistertitel erringen.

Außerdem ist in Italien Motorsport sehr beliebt, schon von dem Zweitem Weltkrieg begründeten Fahrer wie Tazio Nuvolari und die Hersteller Alfa Romeo und Fiat die großartige italienische Rennsporttradition. Nach dem Krieg wurde Ferrari das bekannteste und erfolgreichste Team der Formel 1. Auch der Motorradrennsport erfreut sich großer Beliebtheit. Giacomo Agostini ist der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft, heute wird diese Tradition vor allem von Publikumsliebling Valentino Rossi, Loris Capirossi, Max Biaggi und Marco Melandri fortgesetzt. Auch die Hersteller MV Agusta und Ducati sind in aller Welt für ihre großartigen Erfolge bekannt. Zu den Formel-1- und Motorradrennen auf den Traditionsrennstrecken von Monza, Imola und Mugello strömen alljährlich hunderttausende Zuschauer.

Vor allem in den nördlichen Landesteilen, im Aostatal, im Veltlin und in Südtirol hat der Skisport große Beliebtheit erlangt. Viele Touristen verbringen ihren Urlaub in der Nähe eines dieser italienischen Skigebiete. Zwei der heute bekanntesten Skifahrer sind bei den Herren Giorgio Rocca und bei den Damen Isolde Kostner. Der im Ausland vermutlich berühmteste italienische Skifahrer ist Alberto Tomba.

Des Weiteren gilt Italien auch als ein Radsportland. Der Giro d'Italia gilt nach der Tour de France als zweitbedeutendstes Radrennen der Welt. Wichtige Eintagesrennen, die zu den Klassikern gerechnet werden, sind Mailand-San Remo und die Lombardei-Rundfahrt. Zu den wichtigsten Radsportlern gehören unter anderem der verstorbene Marco Pantani und Mario Cipollini bzw. in der Radsportgeschichte Fausto Coppi und Gino Bartali.

Daneben gehören in Italien Wasserball, Basketball, Volleyball und Rugby Union zu den beliebtesten Sportarten.

Kultur

Lückenhaft In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Etwas dürftig für ein Land mit 2500 Jahren Kultur

Du kannst Wikipedia helfen, indem du sie recherchierst und einfügst.

Italien hat in Europa schon sehr früh eine entscheidende Rolle in Kunst und Kultur gespielt. Die griechisch-römische Antike war in der Zeit des Römischen Reiches Vorbild aller Bauwerke Europas. Auch im Mittelalter und in der Zeit der Renaissance war Italien, begünstigt u.a. durch den Zerfall des byzantinischen Reiches und der Flucht seiner Gelehrten nach Italien, mit dass Ausgangsland der europäischen Kunst, Kultur und Forschung. Auf dem Gebiet der Malerei, Bildhauerei und Architektur brachte Italien eine Fülle bedeutender Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci, Botticelli, Raffael, Fra Angelico und Michelangelo hervor. Für Italien wichtige Architekten im 21. Jahrhundert sind Renzo Piano (Genua) und Flavio Albanese (Vicenza).

Italien ist weltbekannt für seine Kunst und Kultur, für seine historischen Gebäude wie das Kolosseum, den Trevi-Brunnen und den schiefen Turm von Pisa genauso wie für Wein, Design, Film, Theater, Literatur, Poesie und die Malerei.

Aus der italienischen Küche haben Speisen und Gerichte wie Pizza, Pesto, Speiseeis, Panettone, oder Tiramisù internationale Berühmtheit erlangt.

Berühmte Komponisten italienischer Musik sind Giacomo Puccini (um 1900, Lucca), Giuseppe Verdi (um 1850, Mailand) und Alessandro Scarlatti (um 1700, Neapel). Klassische Interpreten wie Enrico Caruso und Luciano Pavarotti haben sich um die Oper verdient gemacht.

In der Pop- und Rockmusik ist Italien mit Künstlern wie Gianna Nannini, Eros Ramazzotti und Eiffel 65 präsent. Auch in weniger frequentierten Genres wie Power Metal (Rhapsody) und Punk (Vanilla Sky oder Evolution So Far) sind die Italiener vertreten.

Quellen

  1. Mehr dazu siehe Sprachen
  2. Bevölkerungsbilanz zweites Halbjahr 2008
  3. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  4. In Campione d’Italia der Schweizer Franken
  5. a b Istat.it und Demographische Datenbank 2008
  6. a b c d e OECD: OECD Health Data 2007 - How Does Italy Compare, in Englisch, abgerufen am 29. Jänner 2008
  7. OECD: OECD-Gesundheitsdaten 2007 - Deutschland im Vergleich, abgerufen am 29. Jänner 2008
  8. G. Nr. 482/1999
  9. Zahl der illegalen Einwanderer geht zurück, Corriere della Sera, 26. Januar 2008
  10. Quelle: Aufarbeitung von Daten von ISTAT, in Gianfausto Rosoli, Un secolo di emigrazione italiana 1876-1976, Roma, Cser, 1978
  11. Italienisches Außenministerium
  12. Außenministerium
  13. arte.tv: Geschichte am Mittwoch (Mussolini, 2. Teil); gesendet am 4. März 2009
  14. [1]
  15. ISTAT - Unternehmen in Italien
  16. UNWTO Tourism Highlights, Ausgabe 2005
  17. Il Sole 24 Ore, August 2008
  18. Bundesagentur für Außenwirtschaft
  19. Regionales BIP je Einwohner in der EU27 (PDF)
  20. Il Sole 24 Ore, 8. Januar 2008).
  21. Entgegen internationalen Regeln wurden in Südtirol Berufsschulen von der PISA-Testung ausgeschlossen: M. Putz: PISA - Jedem das seine … Wunschergebnis
  22. Ergebnisse Pisa 2003 laut Südtiroler Schulamt
  23. Ewald Berning - Hochschulen und Studium in Italien
  24. MIUR - Unterrichtsministerium: Studierende 2006/7
  25. Freedom House: Press Freedom 2004 - Italy, 2005, 2006 und 2007, alle in Englisch, abgerufen am 29. Jänner 2008
  26. La Gazzetta dello Sport Lunedì, die Montagsausgabe der Gazzetta, erreichte gar 473.353 verkaufte Exemplare.
  27. Corriere dello Sport-Stadio Lunedì, d.h. die Montagsausgabe, erreichte 293.380 verkaufte Exemplare.
  28. Tuttosport Lunedì, d.h. die Montagsausgabe, erreichte 125.940 verkaufte Exemplare.
  29. http://www.itu.int/ITU-D/icteye/DisplayCountry.aspx?countryId=111

Literatur

  • Ernst Ulrich Große, Günter Trautmann: Italien verstehen. Primus, Darmstadt 1997. ISBN 3-89678-052-2
  • Stefan Köppl: Das politische System Italiens. Eine Einführung. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007. ISBN 978-3-531-14068-1
  • Richard Brütting (Hg.): Italien-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Justiz, Gesundheitswesen, Verkehr, Presse, Rundfunk, Kultur und Bildungswesen. Erich Schmidt Verlag, Berlin 1997. ISBN 978-3-503-03772-8

Weblinks

Portal
 Portal: Italien – Überblick über vorhandene Artikel, Möglichkeiten zur Mitarbeit

43127Koordinaten: 43° N, 12° O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Apennīn — oder Apennīnen (ital. Apennino, lat. Apenninus, vom kelt. Wort Pen, »Felsenspitze«), das Hauptgebirge Italiens, das auf eine Länge von etwa 1190 km und mit einer Breite von 30–135 km die Halbinsel (daher »Apenninhalbinsel«) ihrer ganzen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Apennin — Apennīn oder Apenninen, die an der Bocchetta di Altare mit den Alpen zusammenstoßenden und die ital. Halbinsel fast ganz erfüllenden Gebirgsketten. Mittlere Höhe des Hauptrückens 1300 m; in der Mitte ihrer Ausdehnung, wo sie ein Hochland… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Balkan (Halbinsel) — Eine Definition der Balkanhalbinsel mit der Nordwestabgrenzung Isonzo Vipava Postojna Krka Save, d. h. Grenze zw. Alpen und Dinarischem Gebirge …   Deutsch Wikipedia

  • Geographie Europas — Topographie Europas Europa bei Nacht …   Deutsch Wikipedia

  • Turiša — Die Tyrsener waren in der antiken griechischen Sage und Geschichtsschreibung ein im Bereich des nordwestlichen Kleinasien angesiedeltes Volk. Einer in der Antike und auch bis heute verbreiteten Auffassung zufolge waren sie mit den Etruskern eng… …   Deutsch Wikipedia

  • Blacktail — Eichhörnchen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Systematik Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) …   Deutsch Wikipedia

  • Eichkater — Eichhörnchen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Systematik Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) …   Deutsch Wikipedia

  • Eichkatz — Eichhörnchen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Systematik Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) …   Deutsch Wikipedia

  • Eichkatze — Eichhörnchen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Systematik Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) …   Deutsch Wikipedia

  • Eichkatzen — Eichhörnchen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Systematik Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”